Von pinalex – Diese Tour ist hervorragend geeignet, um Grundlage zu machen. Im Winter kann man die Überfahrung des Hoherodskopfes auch weglassen, wenn man der sausend-kalten Abfahrt entgehen möchte. Als Startpunkt habe ich Karben gewählt, und man fährt einige Kilometer auf der Radstrecke des Frankfurter Ironman. Daher trifft man im Sommer anfänglich viele gut trainierte Gesinnungsgenossen mit Topmaterial. Sehenswert sind die Burg Münzenberg und die Keltenwelt in Glauberg.
Zum Start in Karben kann man gut mit der S-Bahn, dem Auto oder eben dem Rad anreisen. In Karben selber sind die Straßen inkl. Samstag noch sehr busy, das legt sich aber schnell, die Kilometer auf großen Straßen sind sehr gering gehalten. Je weiter man in den Vogelsberg, eines der größten europäischen Vulkangebiete, kommt, umso weniger Autos, Radler und Dörfer begegnen einem. Das nennt man wohl strukturschwach. Aber die Straßen sind tipptopp und viele Kilometer introvertierten Radelns sind möglich. Die ersten etwa 40% der Strecke fahren sich dank des meist herrschenden Südwestwindes überwiegend sehr entspannt. Mit Rückenwind und frischen Beinen lassen sich die unzähligen Bodenwellen gut wegdrücken. Nach Schotten hinauf (wenn man zuvor in Gontershausen rechts fährt), wo jährlich der sehenswerte Schottenring Grand Prix mit historischen Motorrädern stattfindet, wir es recht zäh. Im Sommer lohnt dann ein Sprung in den Niddastausee (Imbißbude zum Auffüllen der Trinkflaschen vor dem großen Anstieg dringend empfohlen !!), den man mit dem Rad gut umkreisen kann. Enthusiasten nehmen noch den Hoherodskopf in Angriff. Dieser Anstiegt führt auf rund 10 Kilometern dann doch auf mehr als 750m ü.M. und weist einige Steilstücke auf, die sich in sommerlicher Hitze auf der Südseite auch wegen des rauen Belags wirklich schwer fahren lassen. Oben entlohnt eine tolle Aussicht über das platte Land, und die Abfahrt auf guter Straße fährt sich sehr angenehm. Bei anhaltendem Südwestwind wartet nun aber eine kräfteraubende Heimfahrt: Die bisherigen Kilometer und der Hoherodskopf haben schon ein paar Körner gekostet, aber in der weitgehend baumarmen Landschaft bläst der Wind gerade auf den Kuppen der wieder zahlreichen Bodenwellen unbarmherzig in der "falschen" Richtung und gewährt nur wenige Erholungsmöglichkeiten bis zum Ziel in Karben.
Unter dem Strich eine beschauliche Tour, bei der man es doch auf beachtliche 1.800 Höhenmeter bringt. Die Tour bietet zahlreiche Variationsmöglichkeiten. Bei klarem Wetter kann man den Taunus im Südwesten mit den markanten Türmen auf dem Feldberg und nördlich davon auf dem Winterstein bei Friedberg als hervorragende Landmarke zur Orientierung nutzen, so dass ein Verfahren praktisch nicht möglich ist.