Wittgensteiner Herbst 2015 114,9 km / 1482 Hm
Redaktionell bestätigte Tour von Uwe
Von Uwe –
23.10.2015
Nach einer aus meiner Sicht ordentlichen Saison, hatte ich in den letzten Wochen doch noch den Drang, eine Herbstrunde in meiner Wittgensteiner Heimat zu drehen. Es ergab sich auch noch kurzfristig die Gelegenheit, einen freien Tag mitten in ansonsten vollem Programm, einzubauen. Sogar die Wetterprognose war mehr als passend.
Also strickte ich im Vorfeld im Tourenplaner eine Runde zusammen, die ich aber nur als Idee auf meinen Garmin lud. Einmal abgesehen davon, kenne ich mich ja in der Gegend durchaus gut aus und benötige keine GPS-Hilfe ;-)
Am Vorabend wollte ich zunächst meine Tourenidee schon verwerfen und einfach der Nase nach fahren, aber dann fiel mir ein, dass ich bei der Planung besonders auf Schönheit, günstigen Lichteinfall auch im Herbst und sonstige Feinheiten geachtet hatte und aktivierte dann doch diese Tour.
Morgens beim Frühstück in Schwarzenau lag noch dichter Nebel im Edertal, aber man konnte schon erahnen, dass es über dem Nebel sonnig war. Genau solches Wetter muss man im Herbst beim Radeln im Wittgensteiner Land haben! Also startete ich bei übersichtlichen 6°C und wünschte mir zunächst noch wärmere Klamotten aus meinem wie immer zu großen Rucksack. Aber was soll der Quatsch, man kann sich auch erst mal warmfahren und dann geht es sowieso nach wenigen Minuten über den ersten Hügel. Soeben die Talsohle verlassen, verlasse ich auch den Nebel und habe blauen Himmel und pralle Sonne über mir. Infolge der hohen Luftfeuchtigkeit und der Steigung läuft auch sofort schon der Schweiß aus dem Helm und alles ist in Ordnung.
Am zweiten Anstieg, zum Didoll, finde ich endlich meinen Rhythmus und kämpfe mich über die dortigen Fahrbahnreste. Bergauf ist ja noch fast o.k., aber die Abfahrt ins Lahntal ist einfach furchtbar. Aber immerhin schreckt der Zustand dieser Landstraße die sonst übliche Mopedseuche ab, so kann man auch diesem Zustand noch etwas Gutes abgewinnen.
Die Ortsdurchfahrt von Bad Laasphe bringe ich auf der lebhaft befahrenen B62 schnell hinter mich und bin schon im nächsten kurzen Anstieg zum Schloss Wittgenstein oberhalb von Bad Laasphe. Auch hier scheint die pralle Sonne durch das bunte Blätterdach und lässt mich immer wieder sagen: "Wittjestee, wos best du schee!“
Nach einer kurzen Abfahrt wieder ins Lahntal folge ich diesem bis nach Feudingen, wo ich dann weiter Richtung Amtshausen fahre. Dort war ich bisher kaum, stelle aber fest, dass ich auch diesen Weg getrost häufiger ins Programm nehmen sollte. Oben auf der Amtshäuser Höhe fahre ich links weiter über den Rammelsberg und nach Erndtebrück und dann beschließe ich plötzlich, nach Zinse, einer Sackgasse hinter einem Hügel, dem Zinser Kopf zu fahren. Über Zinse sagte mal jemand: „Zinse ist einer der letzten Zufluchtsorte der Erde“. Hinter Zinse ist nicht nur der Asphalt, sondern auch die Welt zu Ende und schon der kleine Ort selbst wirkt so. Ordentlich gepflegt ist es hier und die Leute scheinen an diesem Fleckchen Erde zu hängen, was man ihnen aber nicht verdenken kann.
Auf dem Rückweg biege ich kurzerhand in den mir bis dahin nicht bekannten Zinser Grund ab. Eigentlich hatte ich schon mehrfach beschlossen, diesen Weg nicht aufzusuchen, da ich dort einen Drecksweg vermutete, aber manchmal nützt das nichts. Selbstverständlich endet der Asphalt schon bald und ich befinde mich auf einem feuchten Naturweg mit Holzrückespuren. Also aussitzen und durch bis Röspe, wo ich im Edertal wieder auf richtige Straßen treffe.
Jetzt geht es erst einmal etliche Kilometer flach an der Eder entlang und dann weiter über Bad Berleburg nach Wemlighausen, wo ich in den superschönen Anstieg zum Laibach abbiege. An diesen Anstieg erinnern sich wohl die Teilnehmer der DLRF 2014, die dem Bericht nach zu urteilen durchaus begeistert waren.
Anschließend fahre ich durchs Mennerbachtal auf übelsten Fahrbahnresten Richtung Elsoff, wo ich an einem Wegweiser nach Schwarzenau kurzerhand beschließe, noch einen Umweg anzuhängen. Zunächst geht es also noch weiter nach Hatzfeld in Hessen, wo ich mich dann aber noch mal für einen Umweg entscheide, denn das Wetter ist zu schade, um heimzukehren. Also folge ich dem Edertalradweg, der auf perfekt präparierter Bahntrasse angelegt ist, noch bis nach Dodenau. Erstaunlicherweise ist der Tunnel vor Dodenau noch offen, der ja in der dunklen Jahreszeit verschlossen wird, um den Fledermäusen Ruhe zu gönnen. Natürlich fahre ich auch noch durch den Tunnel und wieder zurück. Vor dem südlichen Tunnelportal liegt ein sonniger Rastplatz an der Eder, wo ich noch meine letzten Müsliriegel aus dem Rucksack verzehre und die Sonne genieße und dann mache ich mich auf den flachen Rückweg nach Schwarzenau. Unterwegs halte ich an den alten Eisenbahnbrücken über die Eder noch mal zum Fotografieren an und komme bald zufrieden in der alten Heimat an.
Auch dieses Jahr kann ich wieder sagen, dass nicht immer die sportlich gewaltigsten Touren hier stattfinden, aber an Schönheit können sich meine Wittgensteiner Runden durchaus mit meinen Alpenfahrten messen.
Nach einer aus meiner Sicht ordentlichen Saison, hatte ich in den letzten Wochen doch noch den Drang, eine Herbstrunde in meiner Wittgensteiner Heimat zu drehen. Es ergab sich auch noch kurzfristig die Gelegenheit, einen freien Tag mitten in ansonsten vollem Programm, einzubauen. Sogar die Wetterprognose war mehr als passend.
Also strickte ich im Vorfeld im Tourenplaner eine Runde zusammen, die ich aber nur als Idee auf meinen Garmin lud. Einmal abgesehen davon, kenne ich mich ja in der Gegend durchaus gut aus und benötige keine GPS-Hilfe ;-)
Am Vorabend wollte ich zunächst meine Tourenidee schon verwerfen und einfach der Nase nach fahren, aber dann fiel mir ein, dass ich bei der Planung besonders auf Schönheit, günstigen Lichteinfall auch im Herbst und sonstige Feinheiten geachtet hatte und aktivierte dann doch diese Tour.
Morgens beim Frühstück in Schwarzenau lag noch dichter Nebel im Edertal, aber man konnte schon erahnen, dass es über dem Nebel sonnig war. Genau solches Wetter muss man im Herbst beim Radeln im Wittgensteiner Land haben! Also startete ich bei übersichtlichen 6°C und wünschte mir zunächst noch wärmere Klamotten aus meinem wie immer zu großen Rucksack. Aber was soll der Quatsch, man kann sich auch erst mal warmfahren und dann geht es sowieso nach wenigen Minuten über den ersten Hügel. Soeben die Talsohle verlassen, verlasse ich auch den Nebel und habe blauen Himmel und pralle Sonne über mir. Infolge der hohen Luftfeuchtigkeit und der Steigung läuft auch sofort schon der Schweiß aus dem Helm und alles ist in Ordnung.
Am zweiten Anstieg, zum Didoll, finde ich endlich meinen Rhythmus und kämpfe mich über die dortigen Fahrbahnreste. Bergauf ist ja noch fast o.k., aber die Abfahrt ins Lahntal ist einfach furchtbar. Aber immerhin schreckt der Zustand dieser Landstraße die sonst übliche Mopedseuche ab, so kann man auch diesem Zustand noch etwas Gutes abgewinnen.
Die Ortsdurchfahrt von Bad Laasphe bringe ich auf der lebhaft befahrenen B62 schnell hinter mich und bin schon im nächsten kurzen Anstieg zum Schloss Wittgenstein oberhalb von Bad Laasphe. Auch hier scheint die pralle Sonne durch das bunte Blätterdach und lässt mich immer wieder sagen: "Wittjestee, wos best du schee!“
Nach einer kurzen Abfahrt wieder ins Lahntal folge ich diesem bis nach Feudingen, wo ich dann weiter Richtung Amtshausen fahre. Dort war ich bisher kaum, stelle aber fest, dass ich auch diesen Weg getrost häufiger ins Programm nehmen sollte. Oben auf der Amtshäuser Höhe fahre ich links weiter über den Rammelsberg und nach Erndtebrück und dann beschließe ich plötzlich, nach Zinse, einer Sackgasse hinter einem Hügel, dem Zinser Kopf zu fahren. Über Zinse sagte mal jemand: „Zinse ist einer der letzten Zufluchtsorte der Erde“. Hinter Zinse ist nicht nur der Asphalt, sondern auch die Welt zu Ende und schon der kleine Ort selbst wirkt so. Ordentlich gepflegt ist es hier und die Leute scheinen an diesem Fleckchen Erde zu hängen, was man ihnen aber nicht verdenken kann.
Auf dem Rückweg biege ich kurzerhand in den mir bis dahin nicht bekannten Zinser Grund ab. Eigentlich hatte ich schon mehrfach beschlossen, diesen Weg nicht aufzusuchen, da ich dort einen Drecksweg vermutete, aber manchmal nützt das nichts. Selbstverständlich endet der Asphalt schon bald und ich befinde mich auf einem feuchten Naturweg mit Holzrückespuren. Also aussitzen und durch bis Röspe, wo ich im Edertal wieder auf richtige Straßen treffe.
Jetzt geht es erst einmal etliche Kilometer flach an der Eder entlang und dann weiter über Bad Berleburg nach Wemlighausen, wo ich in den superschönen Anstieg zum Laibach abbiege. An diesen Anstieg erinnern sich wohl die Teilnehmer der DLRF 2014, die dem Bericht nach zu urteilen durchaus begeistert waren.
Anschließend fahre ich durchs Mennerbachtal auf übelsten Fahrbahnresten Richtung Elsoff, wo ich an einem Wegweiser nach Schwarzenau kurzerhand beschließe, noch einen Umweg anzuhängen. Zunächst geht es also noch weiter nach Hatzfeld in Hessen, wo ich mich dann aber noch mal für einen Umweg entscheide, denn das Wetter ist zu schade, um heimzukehren. Also folge ich dem Edertalradweg, der auf perfekt präparierter Bahntrasse angelegt ist, noch bis nach Dodenau. Erstaunlicherweise ist der Tunnel vor Dodenau noch offen, der ja in der dunklen Jahreszeit verschlossen wird, um den Fledermäusen Ruhe zu gönnen. Natürlich fahre ich auch noch durch den Tunnel und wieder zurück. Vor dem südlichen Tunnelportal liegt ein sonniger Rastplatz an der Eder, wo ich noch meine letzten Müsliriegel aus dem Rucksack verzehre und die Sonne genieße und dann mache ich mich auf den flachen Rückweg nach Schwarzenau. Unterwegs halte ich an den alten Eisenbahnbrücken über die Eder noch mal zum Fotografieren an und komme bald zufrieden in der alten Heimat an.
Auch dieses Jahr kann ich wieder sagen, dass nicht immer die sportlich gewaltigsten Touren hier stattfinden, aber an Schönheit können sich meine Wittgensteiner Runden durchaus mit meinen Alpenfahrten messen.
2 gefahrene Pässe
Didoll, LaibachStrecke
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren
am