Zwei beliebte Stauseen 222,4 km / 3155 Hm
Redaktionell bestätigte Tour von Uwe
Von Uwe –
27.06.2015
Irgendwann im Lauf einer Saison möchte ich doch gerne mal eine Runde fahren, die mindestens 200 km beinhaltet und so konnte eine schon ältere Tourenidee ausgegraben werden und in die Tat umgesetzt werden.
Da ich über Samstag in Bad Berleburg-Schwarzenau, meinem alten Heimatdorf, sein konnte, wollte ich von dort zunächst wieder einmal nach Osten zum Edersee fahren, nachdem ich dieses Jahr schon mehrfach in der Richtung unterwegs war. Danach sollte es durch das Sauerland über Winterberg zum Biggesee gehen, der ja vom Startpunkt Schwarzenau gesehen, direkt entgegengesetzt im Westen liegt. Ja, und zurück muss ich dann auch noch.
Die am einfachsten erreichbaren Punkte an beiden Seen waren schnell gefunden und so klickte ich im Tourenplaner fast nur die Eckpunkte ab und schon war die Tour fertig.
Ein allzu früher Start war nicht möglich, aber auch nicht nötig. Da ich schon zu oft mit zeitlichen Fehlplanungen kämpfen musste, habe ich doch inzwischen gelernt, dass man die Pausenzeiten und Orte vorher schon sinnvoll planen sollte du nicht nach dem Zufallsprinzip irgendwo mittags ein Restaurant suchen sollte, wo es keins gibt.
Also startete ich kurz nach 6 Uhr bei leichtem Regen (war angekündigt, aber mit Besserung im Tagesverlauf) in voller Regenkleidung zunächst nach Hallenberg im Sauerland. Der Regen ist mir ja schon etwas egal, aber Straßen, die fast nur aus Löchern bestehen, nerven. Zumindest bergab. Da Quaeldich.de aber keine politische Satireseite ist, versuche ich dieses Thema zu unterdrücken.
Nach knapp zweieinhalb Stunden gemächlicher Fahrt, die Beine haben von Anfang an keine Lust, treffe ich in Vöhl-Herzhausen am Edersee ein, bzw. da, wo normalerweise der Edersee seinen Anfang nimmt, da die Eder dort einmündet. Die Eder sehe ich als normalen Fluss, aber der See hat sich verabschiedet, da sein Wasser für die Regulierung der Weser benötigt wird. Sonst müsste man Räder unter die Weserschiffe bauen, damit sie noch fahren können…
In Herzhausen nehme ich ein leckeres Frühstücksgedeck auf der Terrasse einer Bäckerei mit Restaurant ein. Ja, auf der Terrasse, denn der Regen hat längst aufgehört und mit den Drecksklamotten möchte ich nicht in der Gaststube sitzen.
Anschließend führt meine Fahrt weiter Richtung Korbach, wo ich aber kurz vorher links, also nach Westen, Richtung Sauerland abbiege. Hier fahre ich tatsächlich mal über Straßen, die ich noch nie im Leben gefahren bin, was im weiten Umkreis meiner alten Heimat schon fast etwas Besonderes ist.
Mein Regenzeug habe ich inzwischen im Rucksack (jetzt weiß ich auch, warum ich den immer mitnehme…) versteckt. Es ist zwar kühl und immer wieder schwarz bewölkt, aber doch trocken.
In der Winterberger Gegend ist es recht kühl und wolkenverhangen, aber irgendwoher muss der Ort auch seinen Namen haben.
In der folgenden langen Abfahrt meldet sich allmählich wieder mein Magen und die Uhrzeit passt auch dank ordentlicher Planung, so dass ich bei Schmallenberg, einer der flächengrößten Städte Deutschlands, eine Pizzeria aufsuche und eine leckere Lasagne verdrücke. Einer der Pizzaleute erzählt mir von seiner aktiven Radsportzeit, wohl als Profi, die aber durch einen schrecklichen Unfall ihr Ende nahm. So vergesse ich fast, dass ich eigentlich noch zum Biggesee fahren möchte und nicht einfach nur über den Rothaarkamm nach Hause.
Im weiteren Verlauf der Fahrt zum Biggesee fahre ich immer wieder auf dicken Bundesstraßen (heute fast kein Verkehr) und dann wieder auf kleinsten Nebenwegen durch den Wald.
Beim ersten Anblick des Biggesees, bzw. der Gegend, wo er normalerweise hin gehört, stelle ich schon fest, dass ich mal wieder einen See bei Ebbe erwische. Ob das in diesem Fall mit dem Namen des hiesigen Gebirges zu tun hat? Hier befinde ich mich ja im Ebbegebirge. Eine große Bautafel belehrt mich aber, dass hier mehrere Dämme neu bearbeitet werden müssen und dass deshalb das Wasser abgelassen wurde.
So kehre ich im „Haus am blauen See“ ein und verzehre nicht nur reichlich Getränke sondern auch noch ein opulentes Mahl.
Inzwischen bin ich schon ziemlich angefressen, aber es ist nun mal nichts daran zu ändern, dass ich noch ca. 65 km hügeligen Heimweg vor mir habe und so begebe ich mich auf den Rückweg, der zunächst bis bei Kirchhundem identisch ist mit dem Hinweg. Einzig einen kleinen Nebenweg statt der unschönen B55 entdecke ich und fahre in bergab nach Oberveischede. Das wäre auch eine gute Option für den Hinweg gewesen, wo ich auf doppelspuriger Bundesstraße bergauf gefahren bin.
Irgendwann habe ich nur noch einen Hügel vor mir, die Heinsberger Hochheide, die zwar schön ist, aber auch recht steil bergauf führt. Das klappt aber auch noch (was soll denn mal sein, wenn es einen Alpenpass bergauf geht…) und in der Abfahrt weiß ich schon, dass man streckenweise nur Schrittgeschwindigkeit oder sogar langsamer fahren muss, da der private Forstweg total Schrott ist und einige Löcher über die gesamte Wegbreite hat, die bis zu 15 cm tief sind.
Allmählich habe ich kräftigen Rückenwind, so dass ich trotz fortgeschrittener Müdigkeit über 40 km/h auf Flachstrecke fahre. In Bad Berleburg-Aue ist mein Hals schon wieder trocken und so freue ich mich auf ein Weizen im „Grünewald“. Kurzentschlossen verschwindet auch noch ein großer Erdbeerbecher.
Eigentlich hatte ich meiner Frau versprochen, nicht so spät zurück zu kommen, aber das ist nicht mehr zu schaffen. Ein Versuch, sie per Handy zu informieren scheitert am leeren Akku meines Handys. Naja, mein eigener Akku ist auch leer… Aber bald habe ich es doch geschafft, Schwarzenau zu erreichen. Meine Angehörigen sind schon etwas irritiert, dass ich ihnen erzähle, am Edersee und am Biggesee gewesen zu sein, da sie schon wissen, dass die Seen in entgegengesetzter Richtung liegen.
Zunächst muss ich noch etwas abklingen, bevor ich alle Ausrüstung wieder im Auto verladen kann und die knapp 100 km zu meinem Wohnort zurück zu fahren. Da erwarten mich unsere Söhne und einer ihrer Freunde, der zu mir sagt: „Ich hörte schon, dass du dich zunächst erst erst etwas sammeln musstest, bevor du Auto fahren konntest.“
Dass am selben Tag ein anderer Kollege aus dem QD-Forum zum „RATA-Finischer“ wurde, lässt aber meine kleine Runde zu einer ganz kleinen Runde verkommen.
Irgendwann im Lauf einer Saison möchte ich doch gerne mal eine Runde fahren, die mindestens 200 km beinhaltet und so konnte eine schon ältere Tourenidee ausgegraben werden und in die Tat umgesetzt werden.
Da ich über Samstag in Bad Berleburg-Schwarzenau, meinem alten Heimatdorf, sein konnte, wollte ich von dort zunächst wieder einmal nach Osten zum Edersee fahren, nachdem ich dieses Jahr schon mehrfach in der Richtung unterwegs war. Danach sollte es durch das Sauerland über Winterberg zum Biggesee gehen, der ja vom Startpunkt Schwarzenau gesehen, direkt entgegengesetzt im Westen liegt. Ja, und zurück muss ich dann auch noch.
Die am einfachsten erreichbaren Punkte an beiden Seen waren schnell gefunden und so klickte ich im Tourenplaner fast nur die Eckpunkte ab und schon war die Tour fertig.
Ein allzu früher Start war nicht möglich, aber auch nicht nötig. Da ich schon zu oft mit zeitlichen Fehlplanungen kämpfen musste, habe ich doch inzwischen gelernt, dass man die Pausenzeiten und Orte vorher schon sinnvoll planen sollte du nicht nach dem Zufallsprinzip irgendwo mittags ein Restaurant suchen sollte, wo es keins gibt.
Also startete ich kurz nach 6 Uhr bei leichtem Regen (war angekündigt, aber mit Besserung im Tagesverlauf) in voller Regenkleidung zunächst nach Hallenberg im Sauerland. Der Regen ist mir ja schon etwas egal, aber Straßen, die fast nur aus Löchern bestehen, nerven. Zumindest bergab. Da Quaeldich.de aber keine politische Satireseite ist, versuche ich dieses Thema zu unterdrücken.
Nach knapp zweieinhalb Stunden gemächlicher Fahrt, die Beine haben von Anfang an keine Lust, treffe ich in Vöhl-Herzhausen am Edersee ein, bzw. da, wo normalerweise der Edersee seinen Anfang nimmt, da die Eder dort einmündet. Die Eder sehe ich als normalen Fluss, aber der See hat sich verabschiedet, da sein Wasser für die Regulierung der Weser benötigt wird. Sonst müsste man Räder unter die Weserschiffe bauen, damit sie noch fahren können…
In Herzhausen nehme ich ein leckeres Frühstücksgedeck auf der Terrasse einer Bäckerei mit Restaurant ein. Ja, auf der Terrasse, denn der Regen hat längst aufgehört und mit den Drecksklamotten möchte ich nicht in der Gaststube sitzen.
Anschließend führt meine Fahrt weiter Richtung Korbach, wo ich aber kurz vorher links, also nach Westen, Richtung Sauerland abbiege. Hier fahre ich tatsächlich mal über Straßen, die ich noch nie im Leben gefahren bin, was im weiten Umkreis meiner alten Heimat schon fast etwas Besonderes ist.
Mein Regenzeug habe ich inzwischen im Rucksack (jetzt weiß ich auch, warum ich den immer mitnehme…) versteckt. Es ist zwar kühl und immer wieder schwarz bewölkt, aber doch trocken.
In der Winterberger Gegend ist es recht kühl und wolkenverhangen, aber irgendwoher muss der Ort auch seinen Namen haben.
In der folgenden langen Abfahrt meldet sich allmählich wieder mein Magen und die Uhrzeit passt auch dank ordentlicher Planung, so dass ich bei Schmallenberg, einer der flächengrößten Städte Deutschlands, eine Pizzeria aufsuche und eine leckere Lasagne verdrücke. Einer der Pizzaleute erzählt mir von seiner aktiven Radsportzeit, wohl als Profi, die aber durch einen schrecklichen Unfall ihr Ende nahm. So vergesse ich fast, dass ich eigentlich noch zum Biggesee fahren möchte und nicht einfach nur über den Rothaarkamm nach Hause.
Im weiteren Verlauf der Fahrt zum Biggesee fahre ich immer wieder auf dicken Bundesstraßen (heute fast kein Verkehr) und dann wieder auf kleinsten Nebenwegen durch den Wald.
Beim ersten Anblick des Biggesees, bzw. der Gegend, wo er normalerweise hin gehört, stelle ich schon fest, dass ich mal wieder einen See bei Ebbe erwische. Ob das in diesem Fall mit dem Namen des hiesigen Gebirges zu tun hat? Hier befinde ich mich ja im Ebbegebirge. Eine große Bautafel belehrt mich aber, dass hier mehrere Dämme neu bearbeitet werden müssen und dass deshalb das Wasser abgelassen wurde.
So kehre ich im „Haus am blauen See“ ein und verzehre nicht nur reichlich Getränke sondern auch noch ein opulentes Mahl.
Inzwischen bin ich schon ziemlich angefressen, aber es ist nun mal nichts daran zu ändern, dass ich noch ca. 65 km hügeligen Heimweg vor mir habe und so begebe ich mich auf den Rückweg, der zunächst bis bei Kirchhundem identisch ist mit dem Hinweg. Einzig einen kleinen Nebenweg statt der unschönen B55 entdecke ich und fahre in bergab nach Oberveischede. Das wäre auch eine gute Option für den Hinweg gewesen, wo ich auf doppelspuriger Bundesstraße bergauf gefahren bin.
Irgendwann habe ich nur noch einen Hügel vor mir, die Heinsberger Hochheide, die zwar schön ist, aber auch recht steil bergauf führt. Das klappt aber auch noch (was soll denn mal sein, wenn es einen Alpenpass bergauf geht…) und in der Abfahrt weiß ich schon, dass man streckenweise nur Schrittgeschwindigkeit oder sogar langsamer fahren muss, da der private Forstweg total Schrott ist und einige Löcher über die gesamte Wegbreite hat, die bis zu 15 cm tief sind.
Allmählich habe ich kräftigen Rückenwind, so dass ich trotz fortgeschrittener Müdigkeit über 40 km/h auf Flachstrecke fahre. In Bad Berleburg-Aue ist mein Hals schon wieder trocken und so freue ich mich auf ein Weizen im „Grünewald“. Kurzentschlossen verschwindet auch noch ein großer Erdbeerbecher.
Eigentlich hatte ich meiner Frau versprochen, nicht so spät zurück zu kommen, aber das ist nicht mehr zu schaffen. Ein Versuch, sie per Handy zu informieren scheitert am leeren Akku meines Handys. Naja, mein eigener Akku ist auch leer… Aber bald habe ich es doch geschafft, Schwarzenau zu erreichen. Meine Angehörigen sind schon etwas irritiert, dass ich ihnen erzähle, am Edersee und am Biggesee gewesen zu sein, da sie schon wissen, dass die Seen in entgegengesetzter Richtung liegen.
Zunächst muss ich noch etwas abklingen, bevor ich alle Ausrüstung wieder im Auto verladen kann und die knapp 100 km zu meinem Wohnort zurück zu fahren. Da erwarten mich unsere Söhne und einer ihrer Freunde, der zu mir sagt: „Ich hörte schon, dass du dich zunächst erst erst etwas sammeln musstest, bevor du Auto fahren konntest.“
Dass am selben Tag ein anderer Kollege aus dem QD-Forum zum „RATA-Finischer“ wurde, lässt aber meine kleine Runde zu einer ganz kleinen Runde verkommen.
2 gefahrene Pässe
Einsiedelei (Sauerland), Heinsberger HochheideStrecke
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Ich bin diese Etappe gefahren
am