Tag 1: Emmendingen - Solothurn Tag 2: Solothurn - Evian Tag 3: Evian - St Jean de Sixt
Übernachtung: Jugendherberge Evian(assoziiert).
Am nächsten Tag hatten wir nur eine 131 km lange Strecke, vornehmlich in der Ebene, mit steiler Schlussabfahrt nach Lausanne am Genfer See. An diesem Tag haben wir darüber hinaus noch fetten Rückenwind, sodass Tobi diese Abfahrt runterdonnert, um unseren Schnitt für diesen Tag über dreissig zu bringen, was auch tatsächlich klappt. Lausanne ist eine wunderschöne statt, leider haben wir keine Zeit, das dortige Leben zu genießen, denn wir nehmen die nächstmögliche Fähre über den Genfer See nach Evian; das liegt schon in Frankreich. Dahinter erheben sich die französischen Alpen über dem diesigen See. An der Fährstation wird geskatet, es ist Frohsinn in der Luft, auch bei uns, weil der zweite Tag beendet ist (wir übernachten in Evian) und soviel leichter war als der erste. Hier treffen wir einen anderen Radfahrer, der allerdings mit 60-Liter-Rucksack unterwegs ist. Es stellt sich heraus, das auch er in Evian in der Jugenherberge übernachtet. An der französischen Seite fragt mich ein Grenzschützer, ob ich denn EPO dabeihätte, was ich wegen meines schlechten Französischs nicht verstehe, aber Freddy - den Sprachexperten - zum Lachen bringt. In Evian müssen wir nur noch den Berg hoch zur Jugendherberge - steil wie nichts Gutes. Freddys Ritzel machenb sich wieder bemerkbar und wir planen, nach dem Essen die Schaltung einzustellen. Das Essen ist - wie die ganze Jugendherberge, die nur zum französischen Jugendherbergswerk assoziiert ist, eine Enttäuschung, wenn man mal von der herrlichen Sicht absieht, die man von der Herbergsterrasse auf die Schweizer Seite des Genfer Sees hat. Das Essen ist auch nicht sonderlich üppig, wir fürchten, uns nicht ordentlich aufgefüllt zu haben. Dann versuchen wir, wie geplant, Freddys Gangschaltung einzustellen, aber wir kommen - spät - zu der Erkenntnis, dass die Ritzel einfach hinüber sind. Freddy ist vom vielen antreten völlig im Eimer und pennt deswegen schon früh weg, während wir noch lange, bis spät in die Nacht hinein, planen, wie wir denn die morgentlichen Herausforderungen bewältigen sollen: Freddy braucht ne neue Ritzelkassette; wir wissen nicht einmal, ob es in Evian einen Radladen gibt. Ausserdem ist die Jugendherberge von La Clusaz, unserem Zielort morgen, überfüllt und wir kommen nicht unter. Wir beschliessen, die Streckenführung davon abhängig zu machen, wann wir loskommen. Wir denken, wenn die Schaltung vor ein Uhr repariert ist (und das ist positiv gedacht), so brauchen wir nur einen Berg auszulassen, den NOCH. Wenn wir später loskommen, müssten wir auch den Col de la Colombiere auslassen und direkt nach La Clusaz fahren, um dort eine anderweitige Unterkunft zu suchen. Wir denken sogar an eine Übernachtung beim Bauern oder Pfarrer. Ganz ohne Berg nach La Clusaz? Das wären nur knapp 80 km, also auf jeden Fall zu schaffen, aber dann hätten wir am vierten Tag die Königsetappe vor uns (4 Gipfel mit insgesamt 3500 Höhenmetern), ohne einen einzigen Alpenberg gemacht zu haben. Der Colombiere hat immerhin ausgewachsene 1000(NOCH) Höhenmeter.
Tag 1: Emmendingen - Solothurn Tag 2: Solothurn - Evian Tag 3: Evian - St Jean de Sixt
Zur Hauptseite Frankreich 98 Zurück zu quäldich.de
19.9.2000
Mail mir