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Die quäldich-Lebensziele – die schönsten und lohnendsten Pässe


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    -Lebensziele-quadrat.
    31.03.2021, Jan:

    Gestern war es so weit. Nach neunmonatiger Vorbereitungszeit haben wir die quäldich-Lebensziele veröffentlicht. Die quäldich-Lebensziele sind dreierlei

    • Zusammenstellungen der schönsten und lohnendsten Pässe auf quäldich.de
    • Eine für jedes Lebensziel spezifische Passjagd zeigt dir, wer schon welche Pässe gefahren ist, und welche dir und den anderen noch fehlen
    • Je nach Fortschritt kannst du schöne Trophäen für dein quäldich-Profil von ein bis fünf Sternen erarbeiten

     

    Den Anfang machen die monumentalsten Anstiege im Pässelexikon: 71 Hochgebirgsmonumente, 47 Mittelgebirgsmonumente und 21 deutsche Monumente. Bei diesen Lebenszielen kann man schon für Befahrungen eines Teils der Pässe Trophäen verdienen, den ersten Stern zum Beispiel für 14 Hochgebirgsmonumente. Der Club 2K hingegen ist nur zugänglich für diejenigen, die alle 58 2000er-Alpenpässe befahren haben. Für mich ist dies die Königsdisziplin des Pässefahrens. Zum Veröffentlichungszeitpunkt dieses Artikels war dies noch niemand auf quäldich.

    Im Folgenden skizziere ich kurz, wie es zu den Lebenszielen gekommen ist, was für mich den Reiz an diesen Pässen ausmacht, und welche weiteren Lebensziele derzeit ausgearbeitet werden.

    Die Monumente – jetzt wirklich? Warum schon wieder die Monumente? Weil sie, wie ich kürzlich schon in der Beschreibung der Alpen ausgedrückt habe, die schönsten ihrer Art sind und zurecht die berühmtesten. Für mich muss ein Monument drei Voraussetzungen erfüllen:

    • Überregionale Berühmtheit
    • Sportlicher Anspruch hoch
    • landschaftlicher Reiz vorhanden

     

    Ich bin dabei nicht kleinlich. Alpe d'Huez zum Beispiel ist zweifelsohne ein Monument, auch wenn ich den landschaftlichen Reiz persönlich bezweifeln würde. Ein Übermaß des einen kann also den Mangel des anderen kompensieren. Und meine Ansicht kann dabei von deiner abweichen. Kein Problem, wir können uns darüber herrlich streiten, und damit ganze Abende verbringen. Oder ganze Ausfahrten.

    Die Deutschen Monumente

    Über die Monumente habe ich zuletzt so richtig angefangen nachzudenken, als ich mit Nadine  von Berlin nach Ludwigshafen gefahren bin, als Wiedereröffnungstour nach dem Lockdown im Frühling 2020, als Reisen in Deutschland gerade wieder möglich waren. Unsere Tour Berlin-Bad Bergzabern statt Berlin-Sankt-Petersburg führte uns über Brocken, Meißner, Wasserkuppe nach Gelnhausen, wo ich mit AP anderntags noch zum Hoherodskopf gefahren bin. Die anschließende Pfalz-Tour führte mich über die Große Kalmit. Alles für deutsche Verhältnisse monumentale Anstiege. Was sind sie denn, die Deutschen Monumente? Fragte ich mich. Da ich mich durch unsere vielen Deutschland-Rundfahrten ziemlich gut auskenne, konnte ich diese Frage selbst beantworten. Nur beim Thüringer Wald musste mir Reinhard mit dem Großen Inselsberg auf die Sprünge helfen, den ich damals noch nicht kannte. Damit standen sie, die 21 Deutschen Monumente.

    Die Mittelgebirgsmonumente

    Das Coronajahr 2020 war für mich voller überraschender Erkenntnisse. Auf meiner Vogesen-Tour mit quäldich-Gründungsmitglied Tobi fuhr ich erstmals den Grand Ballon auf der Hauptstrecke, der Route des Crêtes aus Richtung Uffholtz, die wir uns aufgrund der stark befahrenen Route des Crêtes zu normalen Zeiten nie zu fahren getraut haben. Leider ist dies in meinen Augen die mit Abstand schönste Befahrung der ganzen Vogesen, mit sensationeller Rheinebenen- und Schwarzwaldsicht am Aussichtspunkt abseits der Straße und dem Gipfelblick vor dem Col Amic, den man auf den anderen Anfahrten so nicht hat. Wahnsinn!

    Damit stellte sich mir die Frage, welche anderen Mittelgebirge Europas, die ich vielleicht gar nicht kenne, noch ähnliche Monumente zu bieten haben, und fragte den Schwarm im quäldich-Forum um Hilfe. Heraus gekommen ist für mich die interessanteste der vorliegenden Zusammenstellungen, die 47 Mittelgebirgsmonumente, unter denen die meisten Überraschungen und die größten Unbekannten sind. Wer hat je vom Turó de l'Home gehört? Nur wenige, viel zu wenige zog es bisher ins Zentralmassiv und in den Apennin. Da sind die Monumente der Frühjahrsklassiker in Flandern, Limburg & Co schon bekannter, und zugegebenermaßen konnten wir auch nur stellvertretend einige herauspicken. Ein besonderer Dank geht hier an AP und artie_1970 für die vielen Vorschläge und das Beharren, wenn ich mal wieder zu stur war.

    Die Hochgebirgsmonumente

    Beim Hochgebirge denkt jeder an die Alpen, und natürlich sind die Alpen das Dorado des Pässefahrers. Aber nicht jeder alpine Anstieg ist monumental, und auch außerhalb der Alpen gibt es monumentale Pässe, natürlich in den Pyrenäen, aber auch in den Karpaten, in den Abruzzen, der Sierra Nevada und dem Kantabrischen Gebirge. Aus all diesen hervorragenden Pässen haben wir 71 Hochgebirgsmonumente heraus gearbeitet, wiederum natürlich mithilfe des Schwarms im quäldich-Forum (hier der last call). Besonderer Dank gebührt neben den oben genannten auch majortom und Flugrad sowie stb72.

    Der Club 2K – die 2000er der Alpen

    Wie oben schon geschrieben – die 2000er Alpenpässe üben eine besondere Faszination auf alle Passfahrer aus. Gemeint sind dabei die echten beidseitig asphaltierten Alpenpässe mit über 2000 m Scheitelhöhe. Siehe dazu auch den Blogartikel Was ist ein Pass? Nach unserer Zählung sind dies 58. Bei quäldich ist die Nockalmstraße nur als Einheit aufgeführt. Aber auch, wenn dies nicht so wäre, gälte nur die Schiestelscharte als echter Pass, da die Eisentalhöhe eine Höhenstraße über einem deutlich niedrigeren Pass ist. Man könnte diskutieren, ob die Moosalp wirkich ein Pass ist, führt sie doch von einem Seitental des Wallis ins Wallis. Für uns ist sie ein Pass, wenn auch mit einer geringen Schartenhöhe. Ganz sicher kein Pass und somit auch nicht der höchste Alpenpass ist die Cime de la Bonette, die daher auch nicht in dieser Liste auftaucht. Stattdessen ist der unter der Cime liegende Col de la Bonette vertreten, mit 2715 m Höhe immer noch der vierthöchste Alpenpass. Der höchste Alpenpass ist somit der Col de l'Iséran. Erstaunlich, dass sich immer noch andere Meinungen halten, nur weil früher im Denzel die Cime de la Bonette als höchster Alpenpass bezeichnet wurde, und weil die Touristiker vor Ort nicht müde werden, die Plus haute route d'Europe auszuschildern, was schlichtweg falsch ist. Ein ganz herzlicher Dank geht hier an gws, der diese Zusammenstellung auf meinen Wunsch hin schon gefühlt vor einigen Jahren erstellt hat.

    Der Hauptgrund dafür, dass anfangs niemand alle Alpenpässe gefahren war, lag im Col de la Loze und im Col de la Croix de Coeur, die erst spät asphaltiert wurden. Letzteren hatten wir bei der Veröffentlichung der Lebensziele noch gar nicht auf dem Schirm. Er ist erst seit 2018 oder 2019 asphaltiert. Mittlerweile gebührt dem Hydnumbiker die Ehre des ersten Club-Beitritts. Herzlichen Glückwunsch – dies ist dir nicht mehr zu nehmen!

    Anfang März 2022 haben wir den Col de la Loze aus dieser illustren Liste gestrichen. Wie im Blogartikel Was ist ein Pass? ausgeführt ist, ist dieser kein echter Pass, sondern eine Höhenringstraße, die von Brides-les-Bains an die Felswand des Dente de Burgin heran, daran entlang, und wieder davon zurück führt, hinunter nach Brides. Eine tolle Sache, sehr anspruchsvoll, aber einfach kein Pass. Und daher im Club 2K fehl am Platze. Somit sprachen wir anfangs von 58 Alpenpässen, dann von 59 (mit dem Col de la Croix de Coeur), dann wieder von 58 (ohne den Col de la Loze).

    Fahre die Lebensziele – und zeige das in deinem Profil

    Alle Lebensziele sind in verschiedene Stufen eingeteilt. Wie oben schon geschrieben bekommt man den ersten von fünf Sternen bei den Hochgebirgsmonumenten mit 14 befahrenen Pässen, bei den Mittelgebirgsmonumenten reichen 9. Die entsprechenden Trophäen werden dann in deinem Profil gezeigt, hier zum Beispiel mein / Jans Profil. Nur beim Club 2K heißt es alles oder nichts. In den Club kommst du mit 59/59 Pässen. Punkt. Was du davon hast? Ruhm und Ehre.

    Bei den Mittelgebirgsmonumenten gibt es zwei Pässe, die nicht legal befahrbar sind, die Schneekoppe und der Puy de Dôme. Ebenso ist die relevante Anfahrt auf das Kehlsteinhaus (als Teil der deutschen Monumente) nicht legal befahrbar. Um niemanden zu drängen, das Gesetz zu brechen, bekommt man die letzte Stufe der Mittelgebirgsmonumente schon mit 45/47 Pässen, die letzte Stufe der deutschen Monumente schon mit 20/21 Pässen.

    Und die anderen Pässe?

    Bisher geht es bei den Lebenszielen um die Monumente. Darüberhinaus gibt es natürlich noch die Geheimtipps, die nicht monumentalen Status erreichen aber dennoch in das Palmares eines jeden Rennradfahrers / einer jeden Rennradfahrerin gehören, und zusätzlich noch einige Sackgassen, die trotzdem gefahren werden müssen. Die dazugehörigen Lebensziele sind in Arbeit und werden veröffentlicht, sobald wir so weit sind. In ihrer Gesamtheit bilden sie die laut quäldich-Community lohnenswertesten Pässe Europas.

    Und nun viel Spaß beim Pässefahren, vergleichen und Lebensziele planen!

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