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Qualitätskriterien des quäldich-Pässelexikons – Jan erhebt mahnend den Zeigefinger: Berechnung der genauen QDH

  • Nachtrenner, 18.05.2023, 02:18 Uhr
    Hallo Redaktion, gibt es eine Möglichkeit, die QDH exakt zu berechnen? Ich und bestimmt nicht nur ich würde gerne vor dem Einreichen eines neuen Passes wissen, ob die QDH neben den anderen Anforderungen reicht oder nicht. Hintergrund meiner Frage ist der Umstand, dass die überschlägige Formel Durchschnittssteigung* Höhenmeter/10 bei ungleichmässigen Anstiegen absolut ungenau ist. Je flacher und gleichmässiger ein Anstieg ist, desto besser passt die einfache Berechnung. Hat es dagegen eine oder mehrere Steilrampen von mehr als nur ein paar m Länge, steigt die QDH ordentlich an. Beispiele von einem mir gut bekannten Pass: der Buocher Höhe. Der Anstieg von Winnenden hätte überschlägig eine QDH von 129, endgültig 149. Der Anstieg aus dem Zipfelbachtal hätte überschlägig eine QDH von 155,5 und endgültig 241. Macht einen Zuwachs von 15,5 % beim ersten und 55% (!) beim zweiten Anstieg. Da ich bevorzugt Anstiege finde mit sehr steilen Rampen, aber nicht unbedingt sehr großem Höhenunterschied und oftmals einem Flachstück dabei, welches die Durchschnittssteigung drückt und damit die überschlägige QDH habe ich ein Problem damit, bestimmen zu können, ob das jetzt reicht oder nicht. Der TP spuckt ja nur die SQZ aus, von der manche sagen, sie ist nicht umrechenbar in QDH, andere benutzen dagegen eine Formel und sagen es geht doch. Ich bin verwirrt, rein mathematisch gesehen, und warte sehnsüchtig auf die Veröffentlichung der Version 1.2, welche ja schon vor längerem angekündigt wurde, mit der das Problem aus der Welt sein sollte. Bis dahin hätte ich gerne eine Berechnungsformel, die einigermassen handhabbar ist.

    Gruß Rainer
  • Martin K, 18.05.2023, 10:41 Uhr 18.05.2023, 13:08 Uhr
    @PatrickG hatter erst im Februar diesen Jahres geschrieben:

    QDH = 10 * SQZ - (1000/54,56) * L , wobei L = Länge der Auffahrt in km.

    Die älteste Quelle zur SQZ, die ich auf die Schnelle finden konnte, ist diese hier aus dem Jahre 2010:
    https://www.quaeldich.de/forum/quaeldich-intern/sqz/?ID=85284

    Der Diskussion sind Details zur Berechnung der SQZ zu entnehmen. Im Blogbeitrag steht die Definition der QDH. Das zusammen genügt hoffentlich zum Verständnis.

    Ich habe sogar noch weitergehende Fragen, erwarte hier jetzt aber keine Antwort:

    Wie werden die Steigungen der 100-Meter-Intervalle bestimmt?
    Ich hoffe, dass dazu alle Punkte, die in dem Intervall zur Verfügung stehen, verwendet werden.
    Wie gehen die Werte ein, die bei der 100-Meter-Einteilung "übrig bleiben"?
    Ganz allgemein würde ich gern abschätzen, wie einzelne Ausreißer bei den Höhendaten die QDH beeinflussen können.
    Problematisch sind vor allem die Wegpunkte, an denen die Höhendaten mitunter unrealistische Sprünge aufweisen ...
    (Das alles sind nur Fragen aus mathematischem Interesse, logisch.)

    Edit: Beim recherchieren fand ich diese Quelle von @artie_1970  wieder, die hier im Forum auch schon mehrfach diskutiert wurde:
    https://de.rec.fahrrad.narkive.com/dcYC0esX/daumenregel-fuer-fahrzeitabschaetzung-bei-langen-touren

     
  • PatrickG, 18.05.2023, 20:44 Uhr auf Martin K
    Ich dachte auch eine Zeit lang, man könne SQZ nicht in QDH umrechnen, aber wenn man sich die Definitionen anguckt (die zugegebenermaßen nicht ganz leicht zu finden sind), ist es eigentlich klar. Einfaches Gleichung umstellen.
    Bei kürzeren Auffahrten (so bis 2–3 km) kann man die QDH auch ausrechnen, indem man die im TP angezeigten Prozente nimmt und quadratsummiert (insert Hilbert space joke here).

    Martin, zu Deinen weitergehenden Fragen: ich bin mir ziemlich sicher, dass die 100-m-Segmente als linear angenommen werden. Das würde Deine Hoffnung enttäuschen, bedeutet aber auch, dass Ausreißer die QDH gar nicht beeinflussen (außer sie liegen genau auf den Teilungspunkten?).
    Genaueres kann wahrscheinlich nur der ursprüngliche Programmierer des TP sagen, oder vielleicht @usrusr?
  • Martin K, 18.05.2023, 21:03 Uhr
    hi Patrick, zu den Algorithmen im TP will ich mal Gerhard befrage, der schrieb irgendwo, dass er sie kennen würde :-)
    Die Segmente werden freilich als linear angenommen, wenn  pro 100 m genau eine Steigung bzw. eine Höhendifferenz in die Rechnung eingeht. Die Frage ist aber, wie diese ermittelt wird: Durch Differenzbildung von nur zwei Werten (dann könnten Ausreißer großen EInfluss haben) oder aber durch lineare Regression innerhalb des Intervalls. Das müsste nach meinem Verständnis zuverlässiger sein.
  • PatrickG, 18.05.2023, 21:26 Uhr 18.05.2023, 21:31 Uhr auf Martin K
    OK, ich habe die Frage missverstanden. Ob da eine Regression gemacht wird, weiß ich wirklich nicht …

    Übrigens ist mir beim Rumspielen gerade aufgefallen, dass Bergabsegmente die vom Tourenplaner berechnete SQZ nicht oder kaum beeinflussen (auch nicht über den Längensummanden). Das würde bedeuten, dass bei einer Auffahrt mit Zwischenabfahrten die einfache (oben zitierte) Formel doch nicht stimmt 🤔

    Edit: steht ja auch im von Dir verlinkten Thread. Der Part mit der Kamberschen Horizontalkonstanten.
  • Möstimoto, 19.05.2023, 08:45 Uhr 19.05.2023, 08:51 Uhr
    Ehrlich gesagt sehe ich in der Praxis nicht genau wo das Problem ist. Wie du oben beschreibst führt eine ungleichmäßige Steigung im Allgemeinen ja zu einer größeren QDH. Wenn die Auffahrt überschlägig die 75 erreicht ist also alles gut. Wenn sie diese (knapp) nicht erreicht, dann muss der Anstieg schon "sehr" ungleichmäßig sein, damit sich das Ganze überhaupt als Beschreibung lohnt. Bzw. stellt sich auch die Frage ob das noch ein in sich geschlossener Anstieg ist. Insbesondere gilt ja auch gleichzeitig die 100Hm Regel und wenn ich einen Anstieg mit 50 steilen HM habe, dann (beispielhaft) 3km Flachstück und dann nochmal steile 50Hm stellt sich schon die Frage ob das noch "ein" Anstieg ist.


    Nach meinem Empfinden und der mittlerweile exorbitanten Größe der Lexikons, sind die Kriterien ohnehin eher generös (gerade auch wenn man mal ins Ausland schaut, was es da dann für Mengen an Anstiegen gibt). Also sollte man sich in dem von dir oben beschriebenen Fall generell überlegen, ob das wirklich lohnt oder das Lexikon eher verwässert. Ein 100Hm Anstieg der im Mittel auf keine 7,5% kommt, ist in meinen Augen nur in Ausnahmefällen eine Beschreibung wert.

    Viele Grüße Matthias 
  • usrusr, 19.05.2023, 11:12 Uhr
    Bei der Berechnung von QDH und SQZ sind die 100m-Einheiten nicht streng "x mal 100m und oben hängt dann noch irgendein Rest dran" sondern die nächstmögliche ganzzahlige Aufteilung der Länge auf ungefähr 100m.

    Ganz frei von Willkürartefakten ist das aber trotzdem nicht, denn wenn man einen sanften Rollerberg hat der irgendwo im mittleren Bereich eine kurze fiese 20 Hm Wand zwischen Flachstücken drin hat dann kann es pasieren dass die bei einem höheren/späteren Startpunkt genau in einen "~100m"-Block fällt wo sich das dann auf 400 "Blockpunkte" aufquadriert während sich das Steilstück bei einem früher/niedriger gewählten Startpunkt schlimmstenfalls genau zweiteilt und man dann nur noch 2x100 Blockpunkte bekommt. Und, um ein besonders gemeines Szenario zu illustrieren, sollte der Bereich in dem unsere Startpunktkandidaten zufällig auf einem Abschnitt liegen dessen Steigung genau der Gesamtdurchschnittssteigung entspricht dann hätte man den rundungsbedingten QDH-Verlust wegen mehr länge+Höhenmeter sogar bei exakt gleichbleibender Durchschnittssteigung.
  • AP, 19.05.2023, 11:17 Uhr auf Möstimoto
    In der Tat. Wenn man allein in Frankreich alles beschreibt, was QDH >75 hat, dann Gute Nacht.....
  • majortom, 19.05.2023, 12:01 Uhr
    Nach dem Release der TP-Version 1.2.0 sollte sich die Frage erledigt haben, dann erledigt der TP die QDH-Berechnung...
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