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Reise und Pässe

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Alpe d'Huez mit Begleitfahrzeug?

  • vancho, 30.03.2022, 16:02 Uhr
    Hallo,

    ich möchte fragen, ob es ein absolutes no-go ist, mit Begleitfahrzeug hochzufahren. Wird man da gekreuzigt, oder kassiert sogar ein Verwarnungsgeld, oder geht es prinzipiell? Ich fahre sehr langsam. Ich schätze ich brauche ca. 2 Std. für den Anstieg.
  • Martin K, 30.03.2022, 17:49 Uhr
    Solange DU nicht IM Begleitfahrzeug hoch fährst ... spricht doch nichts dagegen, dass die Begleitung oben einfach auf dich wartet. Wo ist das Problem?
  • vancho, 30.03.2022, 18:02 Uhr 30.03.2022, 18:15 Uhr
    Ein Begleitfahrzeug BEGLEITET den Radfahrer auf fer Fahrt nach oben, sprich, das Auto fährt mit 7 km/h hinter mir her. So ist die Frage gemeint.

    Bevor hier wieder eine Diskussion ausartet. Ich möchte bitte keine Diskussion über Sinn und Unsinn der Sache oder meine Gründe so was machen zu wollen. Daher bitte Fragen und Kommentare diesbezüglich einfach nicht stellen. Ich möchte einfach nur wissen ob das machbar ist, oder ob die Verkehrsbehinderung dadurch zu hoch wäre, sodass zuviel Unmut der anderen aufkommt oder ggf. sogar ein Strafzettel von der Polizei.
  • bruckner13, 30.03.2022, 20:56 Uhr 30.03.2022, 21:00 Uhr
    Die Straße ist so breit und übersichtlich, dass ein Überholen gut möglich ist. Also werdet ihr eigentlich niemanden ernsthaft behindern. Und wenn die Begleitung sinnvoll ist und nicht auschließlich aus Jux und Tollerei erfolgt, wird/muss auch die Polizei sicher nicht mit einem Strafzettel kommen.

    ....und außerdem bist du mit 7km/h vermutlich nicht der Langsamste. ..... viel Spaß!
  • AP, 30.03.2022, 21:19 Uhr
    Ich glaube, mich als Autofahrer würde es zumindest verwundern, wenn ein anderes Auto vor mir mit 7km/h zwei Stunden lang herumgurkt.
  • el_zet, 30.03.2022, 21:27 Uhr
    In Frankreich kenne ich mich nicht aus, in D wäre das wohl schon ein Fall für Paragraph 1 Absatz 2 der StVO.

    Ich traue mir gerade noch zu, da mit 8 km/h zu fahren. Wahrscheinlich würde ich mich über ein Auto mit 7 ziemlich aufregen. Dahinterbleiben, überholen?
  • Martin K, 30.03.2022, 23:08 Uhr
    Vielleicht lohnt es sich ja in verschiedener Hinsicht, im Begleitfahrzeug ein E-Bike mitzuführen und mit diesem dann die Begleitung zu machen ...
  • el_zet, 30.03.2022, 23:11 Uhr auf Martin K
    Das ist geradezu eine Kombination aus Gordischem Knoten und Ei des Kolumbus.
  • Martin K, 31.03.2022, 01:45 Uhr
    Sorry, mich beschäftigt das immer noch ... aber keine Fragen oder Kommentare zu den Gründen bitte. Vanilla Chocolate.
  • AP, 31.03.2022, 06:33 Uhr auf el_zet
    Daran hatte ich gar nicht gedacht. Wenn ein Auto mit der Geschwindigkeit die Alpe hochkriecht, wird es tatsächlich einige Radfahrer geben, die überholen müssen

    Die Älteren unter euch werden sich erinnern, daß ich mal einen Reisebus am Großglockner überholen mußte....glaube ich zumindest.
  • vancho, 31.03.2022, 08:08 Uhr
    Vielen Dank für Eure Antworten!
  • artie_1970, 31.03.2022, 08:42 Uhr 31.03.2022, 08:45 Uhr auf Martin K
    Geht mir ganz aehnlich, mir steckt immer die "Rheinische Sinnfrage" im Nacken: "Wat sull dae janze Quatsch?"

    Aber ich habe mal etwas Aehnliches am Galibier (also auch franzoesischer Strassenverkehr) erlebt: Da fuhr ein knapp 10-Jaehriger ab Valloire aus hinter mir, der bei meinen zahlreichen Fotopausen immer fast aufschliessen konnte, bevor ich wieder weiterfuhr und den Abstand wieder vergroesserte. Alle paar Hundert Meter (vielleicht auch jeden Kilometer) stand das gleiche Auto geparkt, mal in einer Kehre, mal einer Parkbucht. Es stellte sich heraus, dass das der Opa des Jungen war, der nach dem Rechten sah und uns dann wieder ueberholte bis zur naechsten Parkgelegenheit. Das fand ich ueberhaupt nicht stoerend/intrusiv, aber der kroch auch nicht vor uns her, insofern kein Fall fuer Paragraph 1 o. ae.

    Den Verkehr zur unsaeglichen Alpe habe ich als deutlich staerker in Erinnerung, aber die Strasse ist auch deutlich breiter. Allerdings standen in den Kehren immer die Niederlaender, die sich an dem heissen Tag das Wasser ueber den hochroten Kopf kippten, obwohl sie mich vorher noch schneidigst ueberholt hatten.

    Fragen sollen wir ja nicht, aber spekulieren werde ich: Auf mich wirkt das wie eine Aktion von jemandem, der "einmal im Leben L'Alpe d'Huez fahren" will, aber sonst eher nichts mit Paesseradeln am Hut hat. Sollte ich mit dieser Vermutung richtig liegen, rate ich dringend davon ab und zur Nordrampe der Grossglockner-Hochalpenstrasse bis zur Edelweissspitze: Die ist laenger, hat mehr Hoehenmeter, ist steiler, deutlich schwerer, besser ausgebaut fuer das Begleitfahrzeug, absolut hoeher und VIEL, VIEL schoener. L'Alpe d'Huez kann da genau gar nicht mithalten, sondern ist eine haessliche Brot-und-Butter-Sackgasse mit technischen Daten, die es im Alpenraum als Dutzendware gibt. Gerade habe ich das mit meiner Salite-Datenbank geprueft, 35 Anstiege ueberbieten die Alpe in ALLEN gerade genannten numerischen Kriterien. Die Edelweissspitze von Fusch aus wird nur noch von EINEM Anstieg dominiert (Glacier de Mont de Lan, der ist hier aber keine sinnvolle Alternative).

    Wenn also schon eine solche Aktion, dann an einem Anstieg, der es wert ist. "Mythos?" "Pah!" (-:
  • Gast, 31.03.2022, 10:17 Uhr 31.03.2022, 10:32 Uhr
    Das Begleitfahrzeug an der Alpe sollte kein Problem (für die anderen Radler) sein , wenn es konsistent und brav hinter seinem Protagonisten hinterherschleicht und sonst Ruh gibt . Nervig ist allerdings die Variante (selbst oft und da v.a. am Mong Vengtuu oder Dolomitenpässen erlebt) , wenn die (in der Regel) coachende Mutti im Opel Astra Combi ( in besagten Gegenden meist mit niederländischem oder belgischem Kennzeichen) um ihren End - 50er Helden mit Astralkörper , Vollprofi-Outfit mit 12.000 Euro Pinarello und Flachlandübersetzung 39/21 permanent rummäandert , d.h. immer wieder vor - /zurück und wieder vorfährt , in jeder Kehre oder alle paar 100m stehenbleibt , dem Helden psychische und physische Labe inkl. komplettem Radklamottenwechsel und Komplettradreinigung zuteil werden läßt und damit auch den zufällig gleichzeitig Hochradelnden ständig umkreist und mit ihren Abgasen zumüllt.....

    P.S. Ansonsten stimme ich inhaltlich artie zu , aber die Alpe ist halt für den möglicherweise Gelegenheitsbergradler vergleichbar mit dem Everest , auf den sich der adipöse Hedgefonds-Manager aus London oder der Burger-genährte IT - Nerd aus Kalifornien um 30.000 Dollar von den Sherpas hochschleppen läßt . Das Urthema "once in a lifetime"......
  • vancho, 01.04.2022, 08:56 Uhr
    Also, für die Neugierigen unter Euch melde ich mich dann wieder zu Wort.

    1. Der Grund für meinen Wunsch nicht nachzufragen oder infrage zu stellen.

    Ich habe es schon mehrmals in Foren erlebt, dass Leute einfach nur allzu gerne ihre Meinung kundtun oder plappern wollen, sodass meine eigentliche Frage komplett untergeht und nicht beantwortet wird. Ein Beispiel: Ich habe ein Gravelbike und wollte wissen, ob ich eine Kassette mit leichteren Übersetzungen als 11-34 einbauen kann. Ich bin im Rheingau unterwegs. Fahre ca 50-70% auf Fahrradwegen, der Rest Schotter, Wald etc. Gerne auch improvisierte Routen. Da kann es mal passieren, dass ich richtig steile Stücke auf Gras oder Steinen hochfahren muss, daher der Wunsch. MTB kommt nicht in Frage, dazu ist der Asphalt Anteil zu hoch, ich mag mein Gravelbike. Also Frage im Forum gestellt. Und dann geht es los. Ich soll doch besser trainieren und die Beine stärken, ich habe das falsche Fahrrad gekauft, welche Routen ich denn fahre und warum, usw., usw, usw. Über 20 Kommentare und KEINER hat meine Frage zufriedenstellend beantwortet: "Ja, geht, aber du musst nicht nur die Kassette, sondern viel mehr umtauschen und das kostet dich mehr als Dein Rad wert ist". Das war alles was ich wissen wollte. Also habe ich meine Bitte hier geäußert um die Antwort auf meine Frage zu bekommen und nicht Vorschläge zu anderen Pässen, Meinungen zu meinem Vorhaben, Ethikvorträge, Diskurse über meine Fahrgewohnheiten lesen zu müssen, bis vielleicht irgendwer antwortet. Wenn ihr den ersten Post lest werdet Ihr sehen, meine Bitte habe ich auch nicht direkt geäußert, sondern erst nachdem die erste Antwort gleich so unglaublich intelligent und wahnsinnig hilfreich war.

    2. Für die neugierigen unter Euch, meine Beweggründe.

    Ich schaue mit meiner 9-Jährigen Tochter Radrennen und sie begeistert sich immer mehr dafür. Dort hat sie gesehen, dass es Begleitfahrzeuge gibt, die den Fahrern auch mal Wasser oder Essen reichen und anfeuern. Sie wollte es auch mal machen, also hat meine Frau mich die Hallgarter Zange (Rheingau, 7km Anstieg) hoch begleitet und sie durfte mir eine Wasserflache und einen Riegel reichen und hat den ganzen weg lang geschrien und einen irren Spaß gehabt. Sie weiß, dass Alpe d'Huez ein kleiner Traum von mir ist, und seitdem ich letzten Sommer gesagt habe, dass ich hochfahren will, lässt sie nicht ab, dass sie unbedingt dabei sein will. Warum Alpe d'Huez? Ich bin gebürtiger Kolumbianer. Der erste Sieg eines Kolumbianers bei der Tour de France war Lucho Herrera 1984. Das war ein hochemotionaler Tag für meinen Vater und mich, und es wird ihm eine große Freude bereiten wenn ich dort hochfahre. Mit 52 bin ich zum ersten Mal in meinem Leben auch so weit, dass ich es schaffen kann. Ich wollte es schon immer.
  • AP, 01.04.2022, 09:40 Uhr auf vancho
    Hallo,

    danke für die ausführlichen Schilderungen. Ich habe etwas ganz anderes vermutet: daß du nämlich mit einem Handbike unterwegs bist, und das Begleitfahrzeug als Schutz brauchst, um nicht platt gemacht zu werden.

    Jedenfalls viel Erfolg an der Alpe. Deine Beweggründe sprechen für sich. Herrera war ein Supersportler.

    Gruß in den Rheingau aus Mainhattan
  • Gast, 01.04.2022, 11:08 Uhr
    Ja , gute Erläuterung der dahinterstehenden Beweggründe.Da möchte man sich selbst und wohl auch die anderen für eventuelle "zynische" Implikationen in den Antworten entschuldigen , aber der Begriff "Begleitfahrzeug" ist halt wie so manch anderes in RR Foren ein Reizwort per se.....

    Herrera , ein großartiger Sportler . Ich habe ihn bei der TdF 1989 in Superbagneres vom Straßenrand als Zuschauer erlebt https://www.youtube.com/watch?v=qtX-5gn8mVM&t=258s

    Außerdem liebe ich Kolumbien , auch wenn "es" mich vor einigen Jahren dort übel vom Rad beförderte :-( . Mit großer Begeisterung habe ich auch diese Lektüre verschlungen https://www.covadonga.de/shop/detail.php?id=146&cat=1

    Gruß
  • Da Reverend, 01.04.2022, 17:01 Uhr 01.04.2022, 17:02 Uhr auf vancho
    Bonjour,
    Deinen Punkt 1 verstehe ich sehr gut. Doch zur Sache:

    Anders als die (oder zumindest manche) Vorredner sehe ich das Vorhaben als potentiell problematisch an. Die Straße ist zwar relativ (!) breit, abschnittsweise dürfte das Überholen eines PKW quasi aus dem Stand bergauf aber schwierig werden (sowohl für andere PKW wie auch Radfahrer - erst recht für LKW), da die Strecke kurvig ist (also abschnittsweise nicht hinreichend weit einsehbar) und zeitweise reger Verkehr herrscht (also mit Gegenverkehr zu rechnen ist). Sobald hinter dem Verkehrshindernis mehr Fahrzeuge aufschließen als vorne durch Überholen das Hindernis hinter sich lassen, bildet sich ein Rückstau.

    Jedenfalls zu Ferienzeiten halte ich die Verursachung eines Staus und/oder die Provokation riskanter Überholmanöver für wahrscheinlich, denn Alpe d'Huez ist kein abgeschiedenes Bergdörflein, sondern eine Kleinstadt mit sehr vielen Hotels, die auch im Sommer Gäste anziehen. Das sind großteils französische Touristen, die ihren Urlaub mit Autofahren verbringen - und die für diese einzig relevante Straßenverbindung ist nun mal die besagte Zufahrt von Bourg d'Oisans.

    Ich rate klar ab, weil potentiell grob rücksichtslos. Falls Du Dich nicht davon abbringen lässt, mach es wenigstens zu einem Zeitpunkt, der weder in der Winter- noch der Sommersaison liegt.

    Freundliche Grüße,
    Markus
  • majortom, 02.04.2022, 15:48 Uhr 02.04.2022, 15:49 Uhr
    Ich hätte auch die Befürchtung, dass das ganze in einem Hupkonzert endet. Vielleicht seid ihr ja länger als einen Nachmittag vor Ort und könnt das Vorhaben zweiteilen.

    1. Du fährst ohne Begleitfahrzeug nach AdH hoch, natürlich nicht ohne den kolumbianischen Etappensieger in "seiner" Kehre entsprechend zu würdigen.

    2. Ihr sucht euch einen anderen, wesentlich verkehrsärmeren Anstieg im Oisans aus (Villard-Notre-Dame oder nach AdH über Col de Sarenne ), wo deine Begleiter hinter dir fahren können ohne einen kilometerlangen Stau zu provozieren.
  • capt_schroedy, 22.04.2022, 18:23 Uhr
    Hallo vancho

    tolles Vorhaben. Die ersten 4 km und die letzten 3 km (der letzte nicht ganz so) sind sehr steil, so dass Dein Begleitfahrzeug stört. Ab km 5 kann es immer wieder in Parkbuchten warten und bei der Vorbeifahrt Dich anfeuern.

    Aus ähnlichen Gründen werde ich Ende Juni auch die Königsetappe langsam mit einem 25 Jahre alten Tourenrad versuchen (gerade Corona) oben anzukommen.

    Schade, dass in Foren ortsfremde Fragesteller solch eine Häme erfahren müssen.

    Viel Erfolg auf den Spuren von Herrera
  • capt_schroedy, 03.07.2022, 20:08 Uhr auf vancho
    Hallo vancho,

    gerade bin ich von Alp D'Huez zurückgekehrt. In Kurve 12 also fast in der Mitte ist diese Kurve Herrera gewippnet. Es ist eine zwei spurige Straße ohne wirkliche Parkbuchten bis auf 3 Stellen. Wenn Du eine Pause braucht, mache sie an der Außenkante der Serpentine. Rennfahrer liefern sich bergab Rennen und es ist egal ob Rennrad, Motorrad oder Sportwagen, aber was viele nicht wissen, ist dass in Alp D'Huez auch Menschen das ganze Jahr über dort leben, d.h. auch LKW mit Auflieger (40 to), Busse oder LKWs mit Baumaterial fahren da hoch und schneiden langsam die Kurven, weil sie oft nicht ein zu sehen sind. 3 x Tag um ca. 8,12 und 18 Uhr fahren Busse von Le Bourg d'Oisans hinauf und in der Woche öfters und unterwegs kannst Du in Le Grade und Huez auch einkehren.

    Lasse Dich nicht endmutigen und fahre langsam rauf. Der Geist von Herrera und der Mythos wird Deine Schmerzen nidrig halten, aber lasse Dich vorher beim Arzt durchchecken, ob Du wirklich Top Fit bist und geniese die Abfahrt bei schönem Wetter

    Viele Grüße
  • vancho, 22.08.2023, 00:02 Uhr
    update: Aus Planungsgründen habe ich es noch nicht geschafft, war aber jetzt am Stelvio :-D. Mein erster Pass! Und jetzt kann ich sagen: Wenn AdH auch nur ähnlich ist, dann ist ein Begleitfahrzeug ein absolutes no go. Da wird man gesteinigt. Mit Recht. 
  • Flugrad, 22.08.2023, 00:06 Uhr
    Gute Erfahrung. Begleitfahrzeug evtl Pedelec, das stört die meisten weniger

    Gruß

    Ulrich
  • Jan, 08.09.2023, 21:05 Uhr auf vancho
    Herzlichen Glückwunsch zu deinem ersten Pass. Und was für einer!

    In Alpe d'Huez ist vielleicht nicht ganz so viel los, und die Straße ist breiter. Dennoch gebe ich dir mit deiner gewonnenen Einschätzung recht. Herzliche Grüße!
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