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Reise und Pässe

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3 1/2 Tage Savoyen

  • Cem, 28.07.2019, 22:15 Uhr 28.07.2019, 22:31 Uhr
    Hallo zusammen,

    ich versuche gerade eine Route in den Savoyen zu planen. Und bin angesichts der Menge an Pässen und Möglichkeiten ein wenig überfordert, zumal mir die Gegend bisher unbekannt ist. Wir sind zu dritt, reisen mit leichtem Gepäck und wollen Ende August von Genf los und drei mal übernachten. Optional könnten wir uns an Tag 1 auch noch eine Stunde mit den Rädern im Auto bewegen und z.B. nach Chambéry fahren. An Tag 4 müssen wir allerdings nachmittags wieder in Genf sein, von daher sollte die letzte Etappe etwas kürzer/entspannter bzw. zumindest schneller zu fahren sein.

    Teil der Route (und südlichster Punkt) soll der Col du Galibier sein. Auf dem Weg dorthin scheinen mir routenmäßig machbar und attraktiv u.a. Col de la Forclaz, Col des Aravis, Col de Tamie, Col de Chaussy. Aber eine vernünftige Route wird da im Moment noch nicht draus, vor allem kein Rundkurs. Darum wende ich mich mit meiner vagen Vorstellung hoffnungsvoll ans Forum. Hat evtl. jemand Ratschläge für uns bzw. vielleicht sogar eine Tipp für eine schöne Route, die uns von Genf/Chambery/Annecy zum Galibier und wieder zurück führt?

    Freue mich über jeden Hinweis!
  • majortom, 29.07.2019, 13:52 Uhr
    Hallo Cem,

    das Vorhaben wird ohne einen Transfer kaum möglich sein.
    Denkbar wäre z.B.:
    Tag 1 Genf - Albertville über Mont Salève, Col de la Forclaz, Col de Tamié.
    Tag 2 Alberville - St. Jean de Maurienne über Col de la Madeleine (Bonus Lacets de Montvernier)
    Tag 3 von St. Jean de Maurienne auf den Galibier und wieder zurück
    Tag 4 St. Jean de Maurienne - Chambéry (z.B. über Col du Grand Cucheron) und mit dem Zug nach Genf.
    In allen Regionalzügen können Räder gratis mitgenommen werden.

    Angesichts der kurzen verfügbaren Zeit würde ich es allerdings für sinnvoller halten, dass ihr euch gleich in der Maurienne einquartiert und dort drei bis vier Tage ohne Gepäck rad fahrt. Beispielsweise ein Tag zum Madeleine, ein Tag zum Galibier, ein Tag über Glandon und Croix de Fer.

    Schöne Grüße
    Tom
  • Cem, 29.07.2019, 17:06 Uhr auf majortom
    Hallo Tom,

    besten Dank für die detaillierte Antwort und deine Einschätzung. Ich habe das ganze gerade mal schnell im Routenplaner nachgeklickt. Wäre eine tolle Route für uns! Der Transfer per Zug Chambéry - Genf scheint ja auch problemlos zu sein. Die Variante mit dem festen Quartier werfe ich gleich mal in meine Runde. Denke aber, der Reiz mit Gepäck und drei unterschiedlichen Stationen überwiegt.

    Tausend Dank!
    Cem
  • artie_1970, 30.07.2019, 02:27 Uhr 30.07.2019, 09:10 Uhr
    Servus Cem,

    mein Vorschlag ist eine ziemlich stramme Rundtour von Annecy. Erfordert aber teilweise gut 140 km bzw. 3000 Hm am Tag. Wenn ihr das packt, gibt das eine in der Tat runde Sache.

    1. Tag (142 km, 2700 Hm):
    Annecy
    Col de la Madeleine
    Col de Chaussy
    Montvernier- Serpentinenstraße
    Saint-Michel-de-Maurienne

    2. Tag (97 km, 3200 Hm):
    Saint-Michel-de-Maurienne
    Col du Télégraphe
    Col du Galibier
    Col du Lautaret
    Col de Sarenne
    Villard-Reculas

    Von der Sarenne-Passhoehe unbedingt zu Fuss die paar Meter zum Meije-Aussichtspunkt laufen (nach Sueden bis zum Kamm). L'Alpe d'Huez ebenso unbedingt weglassen. Entschaerfen bei Bedarf durch Ersatz vom Sarenne mit der eindrucksvollen Terrassenstrasse ("Route de la Roche") von Freney nach La Garde.

    3. Tag (115 km, 1800 Hm):
    Villard-Reculas
    Col du Glandon
    Col de la Croix de Fer
    Col du Mollard
    Aiton

    4. Tag (77 km, 1800 Hm):
    Aiton
    Col du Frene
    Col de Leschaux
    Crêt de Chatillon
    Annecy

    Wenn euch der letzte Tag zu lang wird mit der Tour nach Genf, koennt ihr alternativ auch die Rundtour von Chambery aus fahren, also mit dem Madeleine (ueber Albertville) beginnen, am dritten Tag in La Chambre enden und am letzten Tag den Chatillon weglassen und weitgehend flach bis Chambery zurueck. Waere aber schade um den Chatillon und den Lac d'Annecy, nette Gegend und netter Abschluss.

    Tschoe!

    Axel
  • Cem, 30.07.2019, 15:08 Uhr
    Hallo Axel,

    danke dir für die Variante! Ich fürchte - Fitnesszustand jetzt - wären das ein paar km/Hm zuviel. Die könnten den kleinen aber entscheidenden Unterschied ausmachen. (ich weiß, wir sind hier im Quael-dich-Forum .-)
  • artie_1970, 30.07.2019, 19:57 Uhr auf Cem
    Servus Cem,

    wie heisst es so schoen: Wenn du am letzten Pass des Tages einbrichst, war die Etappe zu schwer geplant. Bei 4 Tagen in Folge wuerde ich nicht mehr als 6 bis 8 Stunden reine Fahrzeit pro Tag ansetzen, mehr geht auf die Regeneration. Ob 6 oder 8, haengt von eurer Rad- und Bergerfahrung ab.

    Mir ist aufgefallen, dass Albertville ein noch besserer Start-/Zielort fuer die abgespeckte Variante ist. Damit sollte sich das fuer 3 Etappen plus einen Rollertransfer ausgehen:
    1. Tag: Albertville-St-Michel
    2. Tag: Saint Michel-Allemont (am Fuss des Glandon, ohne Sarenne, mit Route de la Roche)
    3. Tag: Allemont-St-Jean (am Ende der Abfahrt vom Mollard)
    4. Tag: St-Jean-Albertville (reine Flachetappe)

    Vielleicht reichen dafuer eure Kraefte. Die Franzosen sind alle nicht steil, aber in des Westalpen laenglich. Hoehenmeter gibt es dort eher in Familienpackungsgroesse, dadurch erfordert die Routenplanung eine gewisse Robustheit: Ein Pass ist zu wenig, drei sind zu viel, also faehrt man zwei, muss die dann aber nehmen, wie es kommt. Und das sind dann schnell mehr als 2500 Hm. Wenn du schreibst, was ihr euch zumuten moegt, kann ich auch konkreter werden.

    Tschoe!

    Axel
  • Gast, 30.07.2019, 20:25 Uhr auf artie_1970
    Axel,gehe bitte nicht immer von Deiner Höhenmeterrate 1.850Hm/Stunde aus . I.ü. fallen die oben von Dir vorgeschlagenen Tagesparameter auf der nach oben hin offenen QD-Skala noch in den GA1 resp. "dolce vita" Bereich ;-)

    Saluti G.(heute Zillertalerhöhenstraße quadruplo plus ein paar bonus tracks 4.261Hm auf knapp 95 km und fertig wara da Bua) )
  • Cem, 30.07.2019, 20:51 Uhr
    Danke euch für die Hinweise und Ideen!

    Würde uns als mäßig bergerfahren einstufen. Unsere letzte Tour in derselben Runde war von Bregenz übers Furkajoch nach Damüls (Tag 1) von Damüls nach Ischgl über die Silvretta-Hochalpenstraße (Tag 2) von Ischgl nach Warth übers Hahntennjoch (Tag 3) und zurück nach Bregenz. Das war eigentlich recht entspannt, bis auf den Einstieg mit dem Furkajoch, den hab ich in schmerzhafter Erinnerung. Werden jetzt ja definitiv mehr Hm.
  • artie_1970, 30.07.2019, 23:16 Uhr auf Cem
    Servus Cem,

    ja, das Furkajoch ist ordentlich, besonders am Schluss. Hm, also eher ein Pass pro Tag bisher. Dann solltet ihr vielleicht doch ueber den Vorschlag vom "Major" nachdenken, denn in den Westalpen liegen einfach zu viele Hoehenmeter herum, um noch sinnvoll 100 km mit maximal 1500 Hm fahren zu koennen. Mit anderen Worten: Das Abbruchkriterium beim Planen ("Hoehenmeterdosis erreicht") schlaegt schon nach vergleichsweise wenigen Kilometern zu. Ihr kommt also nicht so weit. Daher Kilometer sparen und sich gleich in St-Jean/St-Michel im Maurienne niederlassen. Oder in die kleinteiligen Dolomiten, da sind die Hoehenmeter "kleiner gequantelt". Mir gefallen aber die Westalpen wesentlich besser, ich mag diese epischen Landschaften.

    Tschoe!

    Axel
  • artie_1970, 30.07.2019, 23:21 Uhr auf 0
    Servus Privatier,

    mit "quadruplo" meinst du aber nicht, dass du 4 Auffahrten HOCH bist, oder? Hoffentlich 2 hoch und 2 runter? Das faende ich schon schlimm genug. Und das alles ohne E-Doping, was Leute in deinem Alter meinen brauchen zu muessen ("Ich bin ueber 50, was erwarten Sie!"). Im Zillertal kann sich vermutlich noch besser die Kante geben als rund um Lienz ...

    Tschoe!

    Axel

    P. S.: Bitte nicht an irgendwelchen Legenden zu meiner Steigrate stricken. Madame brachte vom Hanse-Gravel den Spruch mit: "Far, not fast." So isset.
  • Gast, 31.07.2019, 09:44 Uhr auf artie_1970
    Logisch,4x HOCH und zwangsläufig auch 4x runter.Frei nach Pantani : Zillertalerhöhenstraße mi basta.Training für den "Everesting Day" ;-)
  • Cem, 28.08.2019, 11:40 Uhr
    Zum Abschluss noch ein ganz kurzer Bericht: Tag 1: Genf nach St. Jean de Maurienne (Col de Tamie) Tag 2: St. Jean de Maurienne nach La Grave (Telegraphe + Galibier) Tag 3: La Grave nach Oz über Le Freney-d'Oisans (Entgegen der Empfehlungen: Alpe d'Huez ... jetzt wissen wir, worüber man spricht) Tag 4 Oz nach St. Jean de Maurienne (Croix de Fer). Rückfahrt nach Genf mit dem Auto.

    Hat alles in allem sehr großen Spaß gemacht. Ich verstehe jetzt gut was mit: "in den Westalpen liegen einfach zu viele Hoehenmeter herum" gemeint ist. Highlight war auf jeden Fall der Col de la Croix de Fer. Leider war im Dorf zwischen Telegraph und Galibier ein 4x4-Event, weshalb die Auffahrt zum Telegraph von viel Lärm und Diesel-Auspuffgasen begleitet war. Da einige der großen Namen jetzt abgehakt sind, würden wir bei nächstem Mal sicher anders fahren.
  • artie_1970, 29.08.2019, 14:10 Uhr auf Cem
    Servus Cem,

    danke fuer deinen Kurzbericht. Finde ich vorbildlich, hier nicht nur Ratschlaege abzusaugen, sondern auch andere an deinen Erfahrungen teilhaben zu lassen!

    War wahrscheinlich ein recht langer Tag zum Einrollen. Ihr seid am Tag 1 mit dem Rad von Genf aber am Tag 4 mit dem Auto nach Genf gefahren? Da verstehe ich die Logistik nicht. Ich nehme an, Tag 3 war die "klassische" Variante von Le Bourg d'Oiseans nach L'Alpe d'Huez, weder ueber den Sarenne noch die Route de la Roche? Habt ihr am Tag 4 noch den Glandon mit ein paar hundert Metern "eingesammelt"?

    Schoen, dass ihr Spass hattet und fuer mich ueberraschend, dass jemand den Croix de Fer schoener findet als den Galibier. Aber egal, die Gegend ist gut.

    Tschoe!

    Axel
  • Cem, 30.08.2019, 09:30 Uhr auf artie_1970
    Hatten in der Tat eine etwas komplizierte Logistik, weil der dritte Mann erst Abends an Tag 1 mit dem Auto nach St-Jean-de-Maurienne dazustoßen konnte. Tag 3 war tatsächlich über die Route de la Roche (sehr schön!), Alp d'Huez dann erst ab Kehre 16. Galibier war selbstverständlich auch sehr beeindruckend aber im Vergleich zum Croix de Fer deutlich mehr Auto- und Motorrad-Verkehr. Außerdem waren wir beim Croix de Fer schön früh unterwegs und nicht wie beim Galibier in der Mittagshitze. Den Glandon haben wir liegengelassen ... für nächstes mal.
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