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Wo fang ich denn jetzt an

  • Cheagor, 29.10.2015, 21:36 Uhr
    Hey Leute,

    Seit ca. einem Jahr habe ich jetzt mit Fahrrädern zutun. Am Anfang habe ich ein überteuertes Singlespeed - Trekkingrad gebraucht gekauft. Totaler Müll. Also weg mit dem Teil. Nächstes Rad gekauft, altes Rennrad (Marke Titan, aber aus Stahl), komplett 105, dann neues Rennrad (Principia Levitate), fast komplett 105, das alte zum SSP gebaut (mit Schutzblechen und so fürs schlechte Wetter und Salzlake) und dann noch ein Fixie gebaut. Jetzt stehen hier erstmal 3 Räder. Material ist erstmal da.

    Während dieses Jahres, genauer seit 7 Monaten habe ich dann angefangen als Rad-Kurier in Berlin zu arbeiten. Am Anfang fiel mir das echt schwer. Am ersten Tag bin ich nach 5 Stunden und einer Jumbo Pizza ins Bett gefallen und habe 13 Stunden durchgeschlafen.
    Nach 6000km während dieser Zeit sieht das etwas anders aus. Ich würde sagen, dass eine gewisse Basis da ist.
    Mittlerweile ist mir aber zum einen bewusst geworden, dass das Fahren in der Stadt nur bedingt cool ist, schon allein wegen der vielen Ampeln und dem Verkehr. Es zieht mich immer weiter raus aus Berlin, was das Radfahren angeht.

    Gerade letzte Woche habe ich dann mal den Versuch unternommen zu meiner Familie von Berlin nach Leipzig und von Leipzig nach Alsfeld, Hessen zu fahren. Das Ergebnis war eher schlecht. Bei der ersten Etappe war ich so schlau mir einen Weg zu routen der über Radfernwege führt. Zu dem Zeitpunkt war mir nicht bewusst, dass diese nicht immer ausreichend geteert sind. Zwischendurch bin ich auf Waldboden gefahren und in Tannennadeln umgefallen. Die demoralisierende Einsamkeit im Gebiet zwischen Brandenburg und Sachsen war schlimm für mich. Gegenwind, Dunkelheit und 100er Bundesstraßen taten ihr übriges,
    Jedenfalls musste ich nach 150 km in die Bahn steigen und den Rest so fahren.

    Für den nächsten Tag hatte ich meine Route geändert, bin nur noch geteerte Straßen gefahren. Gegenwind war immer noch da, aber die Fahrt war schon viel besser. Zwischendurch ging mir allerdings der Proviant aus, weswegen ich ein Schnitzel für 15€ essen musste. Ich wusste ja nicht wie weit es noch bis zum nächsten Laden war. Hier hatte ich dann auch erste richtige Höhenmeter zu fahren, z.b. die Weinberge bei Naumburg an der Saale. Das war wirklich anstregend, aber zugleich auf überwältigende Bestätigung wenn man den Berg denn überwunden hat.
    Auch diesen Tag habe ich in der Bahn abgeschlossen. Eigentlich wären es 300 km an dem Tag gewesen. Nach ca. 1000 Höhenmetern und 130 Km habe ich dann allerdings gemerkt, dass ich für sowas noch nicht bereit bin. Von Erfurt ging es dann nach Alsfeld.

    Bei meiner Familie angekommen dachte ich, dass ich erstmal ein paar Tage fern vom Rad bleibe. Die beiden Tage waren schon sehr heftig. Allerdings hat es nur einen Tag gedauert bis ich doch wieder aufs Rad gestiegen bin und meine Heimat, den Vogelsberg erkundet habe. Ich wusste zwar schon vorher wo alles war, aber zu der Zeit wusste ich noch nicht wie das alles vom Sattel aus aussieht. Nämlich ziemlich gut! Da fand ich es fast etwas Schade, dass ich dort weggezogen bin. Die Tour an dem Tag umfasste fast 1200 hm und ca. 80 km. Ich hatte so einen Spaß, dass ich sie in etwas über 3 1/2 Stunden abspulte. KOM's gab es keine, aber der Ehrgeiz welche zu sammeln war nach der Fahrt da.

    Während dieser paar Tage habe ich so viel gelernt, aber auch so viel, was Lust auf mehr macht. Umgang mit Aerodynamik, Effizienz der Kadenz und der Gänge, ja alleine schon eine richtige Atmung hat mir den letzten Tag erheblich erleichtert.
    Jetzt will ich mehr.

    Die Frage ist allerdings, wo ich anfangen könnte. Ich bin zurück in Berlin, habe keine Höhenmeter. Ich fahre jetzt weniger als Kurier und würde die Zeit gerne gezielter nutzen. Vielleicht vor der Arbeit, am frühen morgen, wenn es hell ist.
    Ich weiß auch gar nicht, was ich alles für Möglichkeiten habe. Zum einen gäbe es unglaublich viele Arten des Trainings. Dann würde ich super gerne etwas mehr Kraftsport machen um den Rumpf zu stärken. Vielleicht könnte ich in der Fitnesssbude Indoor fahren. Da gäbe es dann Power Meter und sowas. Oder doch lieber Gruppen suchen? Ich bin von allem überwältigt und weiß nicht wirklich welche Baustelle ich als erstes angehen sollte.

    Das einzige was ich bis jetzt auf die Reihe bekomme ist das richtige Essen. Nurnoch richtiges, mit Nährwert und kein ausschließlich fettiger Fertigkram mehr. Makros, 3000 kcal und so. Will ja Fortschritte machen.

    Mein Ziel ist im nächsten Jahr ein Rennen zu fahren. Aber das nächste Problem: Welches? Jedermann oder Verein? Der Dschungel der Radsports ist mir wirklich undurchsichtig.

    Das mit Abstand schlimmste ist übrigens mein Hintern. Der scheint sich effektiv gegen den ganzen Spaß zu wehren. Auf dem Renner fahre ich einen Fizik Arione Tri2 Sattel + Sugoi-Polster. Dauert das immer so lange bis der kooperiert?

    Ich würde mich wirklich über Tipps und Ratschlägen von euch freuen.

    Wer die Fahrten von denen ich erzählt habe nachvollziehen möchte, kann das hier tuen: https://www.strava.com/athletes/7654344

    Liebe Grüße,
    Philipp
  • achtundneuzigkommafünf, 29.10.2015, 23:19 Uhr
    Hi Philipp,

    nur kurz zum Sattel.

    Probiere den/die Sättel von SQLab aus - ist ein Riesen Unterschied - Fahre auf dem Renner einen SQLab611 active race. Hinternprobleme passe.

    Servus
    Peter
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