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Regionsbeschreibung Annecy

Von majortom – Laut einem Kollegen des Autors (der in Annecy wohnt), ist die 50.000-Einwohner-Stadt am gleichnamigen See in den Hochsavoyer Voralpen nach Paris die am zweithäufigsten von Touristen fotografierte Stadt in Frankreich. Eine unabhängige Bestätigung dieser Statistik konnten wir nicht bekommen – wer zählt schon, wie oft kamerabewehrte Reisende an einem bestimmten Motiv auf den Auslöser drücken? Doch auch wenn diese ominöse Statistik nur ein vom Stadtmarketing lancierter urbaner Mythos ist... wenn man am Rande der pittoresken Altstadt auf der Brücke über den den Lac d’Annecy verlassenden Fluss steht und über den See hinweg auf die dahinter steil aufragenden Alpen sieht, dann kann man zumindest nachvollziehen, dass hier auch das eine oder andere Bild auf die Speicherkarten der Touristen wandert.

Und um sogar noch einen drauf zu setzen: es ist eine wunderschöne Stadt, die einen Besuch lohnt, egal ob man nun mit dem Rennrad in den umliegenden Bergen unterwegs ist oder nicht. Ein von unzähligen schmalen Gässchen und Kanälen durchzogener historischer Stadtkern hat dazu geführt, dass Annecy auch als das „Venedig der Alpen“ bezeichnet wird. Wie hoch gegriffen der Vergleich mit der Lagunenstadt an der Adria ist, mag jeder selbst entscheiden, es lässt sich jedoch nicht leugnen, dass – insbesondere an schönen Sommertagen – mitten in den Savoyer Alpen auch ein mediterraner Hauch durch den Ort weht. Das wissen natürlich nicht nur wir, und somit sind wir auch schon bei der Kehrseite der Medaille – im Sommer ist die Stadt absolut von Touristen überlaufen, so dass der Spaßfaktor doch gehörig leidet.

Die Aufzählung von historischen Details und Sehenswürdigkeiten ersparen wir uns hier, denn dafür gibt es im Netz sicher geeignetere Quellen. Wir verweisen an dieser Stelle einfach mal auf Wikipedia und die Homepage des Office du Tourisme. Stattdessen beschränken wir uns darauf, die Stadt und die Region des Lac d’Annecy als Rennradrevier schmackhaft zu machen.

Befassen wir uns also mal genauer mit der Lage der Stadt. Sie liegt an der Nordspitze des Lac d’Annecy, etwa 40 km südlich von Genf. Der See fungiert gleichzeitig sozusagen als Teiler zwischen den Voralpenmassiven Bauges am Westufer und Bornes am Ostufer. Als Hausberg gilt der am Westufer gelegene Crêt de Chatillon (1699 m), den man direkt von der Uferpromenade von Annecy aus erklettern kann – mit immerhin 1200 Metern Höhenunterschied. Mit einem kleinen Umweg macht genau das aus das Peloton der Tour de France auf der vorletzten Etappe der 2013er-Ausgabe. Beim selektiven Schlussanstieg des Cret de Chatillon kann man sich durchaus vorstellen, dass bei knappem Klassement hier die Entscheidung über den Gesamtsieg fallen wird.
Das Pendant auf der Ostseite des Sees ist die 2351 m hohe La Tournette. Hier kommt man zwar nicht per Rad hinauf, wohl aber über den Col de la Forclaz und Les Prets Ronds ziemlich nahe – und dazu noch zu einem traumhaften Ausblick über den See.
Der dritte Kandidat für den Hausberg-Titel ist der Mont Veyrier (1291 m), ebenfalls am Ostufer des Sees gelegen. Hier gibt des mit dem Col de Pré Vernet und dem Col des Contrebandiers gleich zwei als Sackgasse zu befahrende Pässe.
Auf etwas weiter weg führenden Touren gibt es auch noch eine Vielzahl weiterer interessanter Ziele in den Savoyer Alpen. Als Beispiele nennen wir hier mal den Mont Revard oberhalb des Lac de Bourget, den Col des Glières als Verbindung ins Borne-Tal oder den Mont Salève in Richtung Genf.

Ein (allerdings recht anspruchsvoller) Tourenvorschlag findet sich hier.

Abschließen kann man eine Rennradtour dann möglicherweise mit einem erfrischenden Bad im See vor atemberaubender Alpenkulisse. Die Wassertemperaturen sind jedenfalls (zumindest nach Erfahrung des Autors im Jahr 2012) auch schon Anfang Juni recht hoch...