Alpe Obere Kalle (1200 m)

Der Ausgangspunkt der Auffahrt befindet sich an der stark befahrenen Queralpenstraße B 308 in Ratholz unmittelbar beim Zieleinlauf der Sommerrodelbahn. Für den Radler steht jedoch der gut beschilderte Radweg Immenstadt–Oberstaufen auf der Nordseite des Konstanzer Tals bzw. des Alpsees zur Verfügung, von dem zwei ebenfalls beschilderte Abzweige über die Schienen der Allgäubahn zur Alpsee Bergwelt führen, sodass man nur noch die B 308 überqueren muss, ehe es losgeht.

Unser eher unscheinbares Sträßchen ist für den motorisierten Verkehr gesperrt, mit einer Reklametafel für die Alpe Obere Kalle versehen und führt unter der Sommerrodelbahn und dem zugehörigen Sessellift hindurch gleich heftig bergwärts. Nach ca. 300 Metern endet der Asphalt. Davon sollte sich der geneigte Quäler keinesfalls abschrecken lassen, denn hier fällt auch die Steigung deutlich unter die 20 %-Marke, und nach 40 Metern erreichen wir wieder Asphalt.
Im folgenden Waldstück weist dieser, verursacht durch Hangrutschungen, die insgesamt schlechteste Beschaffenheit der Auffahrt auf. Hier ist bei der Abfahrt Vorsicht geboten, z.T. wurden Defekte nur mit Schotter geflickt. Wenn wir wieder freies Gelände erreicht haben, bessert sich der Belag zwar, doch dafür erwartet uns die insgesamt längste Steilrampe mit mehr als 25 %, die erst nach der folgenden Kehre am Rand der Sommerrodelbahn wieder etwas nachlässt.
Nun queren wir den Skihang zum zweiten Mal und können uns ein wenig erholen, ehe Kehre Nummer 3 die nächste Steilrampe (das sind auf diesem Weg Abschnitte mit mehr als 20 %) einleitet. Diese ist jedoch vergleichsweise kurz. Weiterhin sehr unrhythmisch kreuzen wir den Skihang bis zur Kehre Nummer 6. Diese samt nachfolgender kurzer Extremrampe geht nun bei Kilometer 2 reichlich unvermittelt in ein nahezu flaches Wegstück über, das eine gut zu fahrende 20 m lange Schotterpassage aufzuweisen hat.
Wieder auf Asphalt passieren wir ein kurzes Waldstück und erreichen einen Abzweig. Der Weg geradeaus führt zur Alpe Untere Kalle und ist nur noch für 50 m asphaltiert. Von der Unteren Kalle kann man auf einem nahezu ebenen Wanderweg ca. 800 m zur benachbarten Rauhgundalpe gelangen. Wir wählen jedoch den Weg nach links, den Wanderwegweisern zur Bärenfalle und Obere Kalle folgend.
Das nun zu durchquerende Alpgebiet sieht zwar lieblich aus, der Weg verläuft aber äußerst wellig und zum Schluss mit einer 25 % steilen Rampe hinauf zur Bärenfalle. Wir haben 2,6 km hinter uns und befinden uns nun auf 1100 Metern Höhe im Zentrum des Alpsee-Tourismus. Hier startet die Rodelbahn, hier ist im Winter high life. Doch unser Tagwerk ist noch nicht zu Ende. Uns fehlen noch 100 Höhenmeter auf gerade einmal 500 Metern.
Kurz vor der Bärenfalle folgen wir daher den Wanderwegweisern zur Oberen Kalle. Schon im freien Gelände erwartet uns eine kaum fahrbare Rampe. Dann, nach einer Kehre, ist bei einem markanten Bergahorn Ende mit Asphalt. Was tun? Die folgende Rampe ist geschottert. Wer nicht umkehrt, hat bei guter Piste, aber halt Schotter, eine knapp 50 m lange Rampe zu bewältigen.
Dann erreicht man wieder Asphalt. Es folgt eine Kehre, die Prozente liegen eher bei 30 als bei 20, doch dann ist sie in Sicht, die Alpe Obere Kalle. Sie ist ganzjährig bewirtschaftet (im November aber offenbar nicht) und bietet, wie nahezu die gesamte Auffahrt, wunderschöne Ausblicke über das Konstanzer Tal, Teufel- und Alpsee, die gegenüberliegende Salmaser und Thaler Höhe und über Kempten ins Alpenvorland.

Die angeschriebene Höhe von 1300 Metern sind um genau 100 Meter übertrieben. Bei der Abfahrt erwarten uns insbesondere in der unteren Hälfte wenige, aber unkomfortable Querrinnen und natürlich die schon erwähnten Belagsdefizite. Also ist äußerste Vorsicht geboten!