Alt de la Trona (870 m) Collet de Sant Martí
Zwischen Vic und Berga liegt im westlichen Teil der Comarca Osona das Lluçanès, eine wellige Hochebene mit kleinen Dörfern, Bauernhöfen und Wäldern. Der Großteil des Lluçanès gehört gepraphisch zur Depressió Central (die zentrale katalanische Senke), nur ein Streifen im Norden rechnet man schon zu den Vorpyrenäen zu. Allerdings erinnert im Lluçanès nichts an ein launisches, nebelumwabertes Gebirge, wie es die Hochpyrenäen nun einmal sind. Eher kommt man sich vor wie auf der Schwäbischen Alb, mit dem Unterschied, dass die Sonne im Lluçanès häufiger scheint und kein Restaurant Maultaschen oder Spätzle auf der Speisekarte hat. Wo genau die Trennlinie zwischen der Senke und den Pyrenäen verläuft, ist schwer zu bestimmen. Meiner Meinung nach liegt der hier vorgestellte Alt de la Trona südlich der Grenze, aber ich könnte mich auch täuschen. Sprich erst die Bergketten nördlich von ihm sollte als Vorpyrenäen betrachtet werden.
Der Weg über den Alt de la Trona ist eine der längeren Auffahrten aus der Ebene von Vic in das Lluçanès. Alt de la Trona ist dabei der Name, der dem Pass von den Einheimischen verliehen wurde wegen der Serra La Trona, an deren Südseite sich die Straße der Südanfahrt in ihrem oberen Teil entlangschlängelt. Der auf detaillierten Karten verzeichnete Name lautet Collet de Sant Martí. Der Pass besticht durch seine gewagte Streckenführung im oberen Teil der Südanfahrt. Die Nordanfahrt von Sant Boi de Lluçanès ist aber dafür kurz und unspektakulär.
Von der Passhöhe zweigt nach Süden eine Straße ab in das Dorf Sobremunt, die für Rennradfahrer eine Sackgasse ist, aber noch einige Höhenmeter mehr ansteigt. Nördlich von Sant Boi de Lluçanès liegt das Santuari de la Mare de Déu dels Munts, das auf asphaltierter Straße zu erreichen ist und unbedingt einen (steilen) Abstecher lohnt.
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Auffahrten
Südanfahrt von Sant Hipòlit de Voltregà – La Gleva
12,6 km | 437 Hm | 3,5 %
Danach führt die Straße im Schatten einer niedrigen Felswand entlang und schwingt sich später mit 5-6% Durchschnittssteigung einen kahlen Hang hinauf. Nach ungefähr 4,5km hat man einen Zwischenpass auf einer Höhe von 650m erreicht und damit den ersten Teil des Anstiegs schon bewältigt. Der Zwischenpass könnte Coll de Sant Hipòlit heißen, man ließt aber auch den Namen Pla de Roure Llarg. Wobei pla doch eher eine Ebene ist, und kein Pass. Über eine solche fährt dann auch auf den nächsten 3km bei leichtem Gefälle auf die bewaldeten Berge zu.
Auf dem achten Kilometer beginnt der Anstieg dann von Neuem. Die Straße schlängelt sich nun durch den Wald an der in der Allgemeinbeschreibung erwähnten Bergflanke hinauf. Da die Steigung zwischen 4% und 6% liegt und nur für ein paar Meter hier und da Spitzenwerte von 8% erreicht, hat man genug Muße, um die schönen Ausblicke auf die Ebene von Vic und die sie umgebenden Berge zu genießen. Vor der Passhöhe kommt man auch an einer Quelle vorbei, der Font de la Boixa (die „Quelle der Wahnsinnigen”). Möglicherweise hat der Name etwas mit den Folgen des Genusses des grünschleimigen Wassers zu tun.
Zur Passhöhe des Alt de la Trona gelangt man schließlich nach knapp 13km. Wer noch weiter ansteigen möchte, hält sich links und fährt noch etwa 800m weiter auf einer Hochebene bergauf bis auf eine Höhe von etwa 910m. Zu guter Letzt folgt eine kurze Abfahrt und Sobremunt ist erreicht.
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