Von
pmaier –
Die Bergehalde Landsweiler-Reden dürfte – nicht zuletzt aufgrund ihrer ausgeprägten touristischen Erschließung – zusammen mit der Bergehalde Ensdorf (Saarpolygon) die bekannteste Bergehalde des Saarlandes darstellen. Zwar scheitert das Redener Exemplar aufgrund seiner 90 Höhenmeter knapp an der quaeldich'schen Lex K., jedoch sollte dieser Destination trotzdem aufgrund diverser Besonderheiten (vgl. Mindestanforderung 1.1.2./1.1.3/1.2.) ein Eintrag im quaeldich-Lexikon nicht verwehrt bleiben:
1. Künstlich aufgeschütteter "Berg". VAM-berg (Niederlande) mal drei. Wer möchte so etwas nicht mal gerne befahren?
2. Erscheinungsbild: Karge Gesteinslandschaft, die zusammen mit drei aufeinanderfolgenden Serpentinen sowie orange-schwarzen Markierern an provenzalische Bergriesen erinnert (vgl. Fotos). Zurecht spricht die Lokalbevölkerung hier gerne von den "Redener Alpen". Zugegeben, die Kargheit tritt von Jahr zu Jahr immer mehr zurück. Die grüne Natur erobert sich durch zunehmenden Baum- und Strauchbewuchs ihren Platz. Insbesondere in den Wintermonaten jedoch treten die kargen Gesteinshänge oftmals in den Vordergrund.
3. Sportliche Herausforderung: 90 Höhenmeter auf ca. 1,3 Kilometern Wegstrecke ergeben eine durchschnittliche Steigung von knapp 7 %. Es wird einem nichts geschenkt. Rechnet man ca. 150 Meter (nahezu) flache Wegstrecke im Mittelteil bzw. am Ende des Anstieges heraus, ist man bei 8 %. Insbesondere das letzte Drittel weist Spitzen von ca. 10 % auf.
4. Infrastruktur: Hervorragend asphaltierte Rundwege am Fuße sowie auf dem Plateau der Halde ermöglichen vielfältige Kombinationsmöglichkeiten. Weitreichende Ausblicke auf dem Plateau bis tief in das Saarland (z. B. Schaumberg im Nordsaarland) und weiter hinein. Ein Eldorado für Mountainbiker und Wanderer. Selbst für Rennradler gibt es neben dem Hauptweg (Parkplatz P2 via Serpentinenstrecke) eine weitere Option im südwestlichen Bereich (Zubringer "Anlieferung Almhütte", vgl. Foto) hinauf zum Gipfel. Der "Berg" kann somit – mit etwas Geschick – als Pass befahren werden. Hinweis: Sollte man den Zubringerweg wählen, Schilder beachten, die auf nicht abgedeckte(!) Querrinnen(!) hinweisen (vgl. Fotos).
5. Autofreiheit: Motorisierter Verkehr ist – mit Ausnahme von (wenigen) Zubringerfahrzeugen – hier nicht gestattet. Der Rennradler teils sich die asphaltieren Wege lediglich mit anderen Sportlern, Wanderern und Fußgängern. Und Hunden.
6. Bergmanns Alm mit Festplatz auf dem Plateaugelände; derzeit (Stand Dezember 2020) leider geschlossen und ohne Pächter.
7. Geschichtlicher Hintergrund/touristischer Attraktivität: Das Saarrevier mit seinen Halden als Zeugnis vergangener Tage. In unmittelbarer Nachbarschaft liegt die denkmalgeschützte Grube Reden mitsamt Parkanlage/Wasserpark und Museum Gondwana.