Berghaus Nagens (2127 m) Camona da Nagens
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Südanfahrt von Laax-Murschetg
9 km | 1070 Hm | 11,9 %
Ab hier bis oben sorgen noch über 1000 Hm auf ca. 8,5 km für einen deftigen Schnitt über 11 %. Falsch fahren kann man ab hier eigentlich nicht mehr (im Zweifelsfall rechts halten). Man fährt in den Wald, und es wird recht schnell steil – das erste Stück geht es bei 10–14 % auf gutem Belag hinauf. Nach ca. 1,5 km verlässt man kurz den Wald und passiert ein paar Chalets, das ist das einzige kurze Stück, wo es etwas flacher wird.
Nach 200 m fährt man wieder in den Wald, und die Straße zieht wieder deutlich an. Kurz danach erreicht man eine kleine Brücke (auf ca. 1400 m Höhe). Hat sich das Sträßchen bis hierher relativ gerade am Hang entlang geschlängelt, wird es jetzt deutlich kurvenreicher. Nach der Brücke setzt der Weg noch eins drauf, und es kommt eine noch etwas steilere Rampe, wo man mit ca. 16 % das steilste Stück des unteren Teiles überwinden muss – bei dem hohen Schnitt fällt es einem aber kaum mehr auf.
Weiter im Wald bleibt die Straße für die nächsten lang gezogenen Kehren in gutem Zustand bis auf eine Höhe von ca. 1670 m Höhe. Hier endete im Befahrungsjahr 2007 der Asphalt und ging in einen (im Bereich der Fahrstreifen) eigentlich recht annehmbaren Schotter über – wenn denn nicht die Steilheit wäre (gefühlsmäßig ein bisschen flacher als der asphaltierte Teil), und wenn man den gleichen Weg nicht wieder runter müsste. Etwas ratlos versuchte ich mein Glück. Als dann ein freundlicher Einheimischer mich kurz darauf noch darüber informierte, dass „glei wiader guata Belag chömmt” (oder so ähnlich), war umdrehen natürlich ausgeschlossen – die irritierten Blicke eines einsamen Bikers halfen dann auch noch ein bisschen. Das „gleich wieder” dauerte aber ca. 2 km, bis man auf ca. 1870 m Höhe den Wald verlässt. Leider oder zum Glück muss man solche Entscheidungen seit 2009 nicht mehr treffen, da inzwischen das Schotterstück der Vergangenheit angehört.
Es lohnt sich in jedem Fall, denn ab hier hat man endlich auch die freien Ausblicke nach Süden von den Bergen am Lukmanier, über das Rheinwaldhorn bis ins Engadin. Das ist auch allemal schöner als die unmittelbare Umgebung der Pistenanlagen Flims-Laax – es ist aber wenigstens alles recht grün und man sieht auch noch blühende Blumen, da hab ich schon schlimmere Pistengebiete im Sommer gesehen.
Ab hier (wieder auf gutem Belag) für die letzten gut 2 km wird die Steigung deutlich unregelmäßiger als bisher, und ganz zum Schluss kommen noch ein paar sehr kurze und unangenehme Rampen, wo die Straße auch mal kurz auf 18 % anzieht. Nach dem Passschild gehts noch etwas höher, bevor man das Berghaus Nagens erreicht. Ob hier im Sommer auch manchmal eine Bewirtschaftung ist, können wir nicht sagen – „leider geschlossen” musste ich an diesem Tag enttäuscht feststellen.
Die Abfahrt erfordert natürlich hohe Aufmerksamkeit und ständiges Bremsen, das Schotterstück war fahrtechnisch recht schwierig (besonders in den Kehren). Auf der Hauptstrasse ab Murschetg Richtung Ilanz hat man jedoch den reinsten Genuss (sofern es der Verkehr zulässt).
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