Berghaus Palfries (1715 m) Palfris, Tschuggener Säss, Kamm
Auffahrten
Die Anfahrt beginnt in Azmoos bei Trübbach auf etwa 500 m Höhe, welches sich talauswärts im Rheintal kurz vor dem Abzweig zum Walensee bei Sargans befindet. Der Abzweig ist etwas schwierig zu finden. Man ist dann richtig, wenn man das kleine rote Schweizer Radwegzeichen in Richtung Palfries findet (in der Nähe des kleinen Dorfplatzes mit Parkplatz).
Der Anstieg ist ziemlich genau in zwei Abschnitte zu unterteilen. Die ersten zwei Drittel bis zum Parkplatz Nr. 5 (oder 6) sind einer der gleichmäßigsten Anstiege, die ich kenne. Das ist ja erstmal sehr schön – wenn den die Steigung nicht permanent um die 10 % wäre (immer ca. 8–12 %) – man kann aber perfekt einen Rhythmus finden. Das letzte Drittel bietet uns dann ein komplett anderes Bild – von 4 bis 18 % gibt es hier alles. Zum Teil kommt man sich vor wie auf einer Wellenbahn – auch ist hier mit einzelnen Belagsarbeiten zu rechnen. Der Belagszustand ist aber als recht gut zu bezeichnen.
Die Straße beginnt sofort im Dorf richtig anzusteigen. Nach der ersten Serpentine kommen wir an eine kleine Kreuzung. Für die direkte Anfahrt muss man sich links halten, der rechte Weg führt über die Dörfer Malans und Oberschan, zweigt aber nach etwa einem Drittel des Anstiegs wieder auf unsere Straße ein (Zustand unbekannt). Kurz danach fahren wir in ein längeres Waldstück, das wir nach zwei langen Kehren wieder verlassen. Bis zur Einmündung der anderen Variante kurz nach einem Konferenzgebäude befinden wir uns dann in offenem Gelände mit schönen Ausblicken nach Triesenberg und ins Rheintal.
Danach gehts für das zweite Drittel der Anfahrt in den Wald hinein. Die Steigung bleibt konstant steil. Kurz nach der Einmündung befindet sich auch die Mautstelle für die Parktickets, was uns natürlich nicht kümmert. Im Waldstück passiert man allmählich die nummerierten Parkplätze bis, tja, bis man die Nr. 5 erreicht. Was dann folgt ist zwar als sehr kurzweilig zu bezeichnen, mit gleichmäßigem Fahren ist es aber vorbei.
Am Parkplatz wird es leicht nach rechts führend gleich mal steiler, dann wird es flacher, und so weiter. Auch die steilsten Stücke sind nur sehr kurze Rampen – kurz in den Wiegetritt, und wieder setzen. Die Maximalsteigung kann ich nur schätzen – mehr als vielleicht kurz mal 18 % aber nicht. Laune macht das aber trotzdem, auch weil es weiterhin herrlich kurvig weitergeht. Der Belag ist hier oben in kleineren Abschnitt neu instand gesetzt, aber auch mal eine kurze Baustelle ohne Asphalt kann schon vorkommen. Ungefähr 150 Hm vor dem Ziel unserer Bemühungen verlassen wir dann den Wald wieder und fahren bis zum höchsten Punkt am achten Parkplatz auf ca. 1715 m Höhe – Aussicht wie gehabt.
Oben ändert sich dann das Bild, und wir sehen auf eine weitflächige Hochebene und Sonnenterrasse mit Blick auf die markanten Zacken der Churfirsten (die mit den lustigen Namen) und die Glarner Alpen.
Wer genug Zeit hat, sollte natürlich noch bis zum Gasthaus Palfries, nun eben und wieder ein wenig bergab, weiterfahren. Auf die Terrasse sitzen, und bei einem kühlen Calandabräu die Seele baumeln lassen. Aufgrund der mal wieder einbrechenden Dämmerung war mir das an diesem Tag leider verwehrt – allerdings war die Abendstimmung wiederum ein grandioser Ersatz.
Die Abfahrt ist übrigens relativ problemlos und man kann überraschenderweise für solche Bergstraßen die Finger recht oft von den Bremsen lassen. Top-Auffahrt – unbedingt fahren!
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Da man Oberschan auf drei verschiedene Wege erreichen kann, beginnen wir die Ostauffahrt zum Berghaus Palfries ebendort, und zwar am unteren der beiden Dorfbrunnen, an dem die Höhe 668 m angeschlagen ist. Aus Richtung Azmoos kommend biegen wir an diesem Brunnen links ab, bei den beiden anderen Auffahrten entsprechend nach rechts, kurz hinter dem Hochpunkt, an dem ein weiterer Brunnen Frischwasser spendiert..
Nun wird es gleich recht steil, aber immerhin hat die Straße keinen Durchgangsverkehr und bildet auch keine öffentliche Verbindung zur „Normalauffahrt“, die von Azmoos herüberführt. Man kann ohnehin nicht von Verkehr reden, aber hier gibt es ihn fast gar nicht. Befahrung Freitagsvormittags, anfang September 2024.
Nach 6,2 km und 570 Höhenmetern erreichen wir die vom links kommende Straße, die von Azmoos aufsteigt und folgen dieser weiter nach rechts. Nach weiteren 7,6 km mit ca. 720 Höhenmetern sind wir dann am Ziel unserer Reise.
Bei der Befahrung durch den Autor Anfang September 2024 war der Zustand der gemeinsamen Strecke beider Varianten nicht mehr so gut, wie in der Beschreibung der Hauptauffahrt. Besonders im oberen Drittel der Strecke muss man eine Hanglage mehrfach kreuzen, wo der Hang sehr instabil ist und sich vermutlich jedes Jahr ein Stück weiter auf die Reise ins Rheintal begibt. Hier wird die Fahrbahn zwar immer wieder durchverbunden, aber es ist nicht mehr jede Schadensstelle asphaltiert und da es deutliche Versatze und Brüche im Hang gibt, sind die Straßenstücke sehr unrhythmisch fahrbar miteinander mit Asphalt oder auch Naturbelag provisorisch instand gesetzt und verbunden worden. Dieser Umstand macht besonders im oberen Drittel keine Freude. Dagegen ist die Landschaft aber großes Kino und macht die Auffahrt, egal über welche der beiden Varianten, zu einem sehr lohnenden Ausflug. Übrigens gibt es inzwischen oben in der Gastronomie kein Calanda mehr, sondern Sonnenbräu.
Für hitzeempfindliche Fahrer ist diese Auffahrt auch an warmen Tagen machbar, wenn man früh genug startet, bevor das Rheintal zum Backofen verkommt, da ein großer Teil der Auffahrt im schattenspendenden Wald verläuft, man aber trotzdem immer wieder freie Aussichtsfenster am Weg hat. Oben ist es sowieso höhenbedingt offen, aber durch die Lage an der Ecke des Gebirges immer etwas luftig.
Die lange und sehr kompakte Abfahrt auf schmaler Straße mit einigen Schäden war dank Scheibenbremse gar kein Vergnügen, weder für den Fahrer, noch für die Anwohner. Man hätte auch genauso gut mit einer hupenden Autokolonne ins Tal fahren können. Aber was will man machen, wenn man nur den Scheibenbremser mit in den Urlaub genommen hat.
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