Binauer Höhe (333 m)

Von kletterkünstler – Binau liegt innerhalb einer markanten Neckarschleife zwischen Mosbach im Süden und Eberbach im Norden. So schaut die Schleife von oben aus, oder so aus nicht ganz so luftiger Höhe. Der Ort verfügt über einen Bahnanschluss, wobei die Haltestelle im ein wenig weiter flussaufwärts gelegenen Ortsteil Binau-Siedlung neben einigen Fabriken liegt. Die Neckartalbahn durchquert hier den Berg, den wir hier erklimmen, und kürzt so die Flussschleife ab.

Die erste urkundliche Erwähnung erfuhr Binau im Jahre 769. Prähistorische Funde aus der Bronzezeit weisen aber auf eine deutlich frühere Besiedlung hin. Das Wappen des Örtchens zieren zwei Bienenkörbe und ein Fisch, was ein Hinweis auf die Namensgebung sein könnte. Auffälligster Blickfang der Gemeinde ist das Schloss Binau aus dem Jahre 1742 mit seinem prächtigen Garten, welches heute eine private Pflegeeinrichtung beherbergt, nachdem es zwischenzeitlich als Hotel diente. Im Zweiten Weltkrieg befand sich hier zeitweise die Verwaltung und Effektenkammer des elsässischen KZ Natzweiler-Struthof, dessen Außenstelle sich in Neckarelz befand. Daran erinnert heute eine Gedenkstätte.
Etwas außerhalb thront die Ruine der mittelalterlichen Burg Dauchstein über dem Neckar. Im Ortskern ragt neben einigen alten Fachwerkhäusern die ursprünglich mittelalterliche Kirche heraus, die ihr heutiges Erscheinungsbild im Jahre 1783 erhielt. Bis 1938/40 lebte hier auch eine jüdische Gemeinschaft und entsprechend gab es auch eine Synagoge. Übrig geblieben ist nur der jüdische Friedhof, welcher im Jahre 1944 zum Friedhof des KZ Neckarelz und des KZ-Außenlagers Neckargerach umfunktioniert wurde (Quelle).
Kommen wir wieder zu freudigeren Themen. Nicht nur im Rheinland, auch in Binau hat der Karneval bzw. die Fastnacht Tradition, wovon der Verein Binemer Weffze zeugt. Einen Campingplatz, der nach der Glücksgöttin Fortuna benannt ist, gibt es hier auch noch. Die braucht es auch, wenn der Pegelstand des Neckar mal wieder hoch ist, liegt das Areal doch unmittelbar an dessen Ufer. Das Gleiche gilt auch für das gegenüber direkt am Neckarradweg unterhalb von Mörtelstein gelegene Waldcamping Germania.

Als Binauer Höhe bezeichnen wir den höchsten Punkt der Reichenbucher Straße an der Einmündung in die L527, die Mosbach mit Neckargerach verbindet. Somit gibt es noch weitere Auffahrtsvarianten, die aber nicht so ruhig sein dürften wie jene von Binau. Darüber hinaus punktet diese Strecke mit grandiosen Blicken auf die Neckarschleife von Binau und nach Süden, wo das stillgelegte KKW Obrigheim und die dicht besiedelte und industriell verschandelte Elzmündung bei Mosbach das Bild allerdings etwas trüben.
Das Neckartal bietet hier eine Vielzahl von Beschäftigungsmöglichkeiten für uns kletterfreudige Radler. So ist es nicht weit nach Schollbrunn, im nahen Mosbach locken die Waldsteige und die Alte Bergsteige nach Bergfeld mit knackigen Steigungsprozenten und am anderen Neckarufer führen einsame Sträßchen und Wege nach Kälbersthausen und auf die Neckarhalden.