Bosco Gurin (1506 m)

Auffahrten
Ostauffahrt von Cevio
16 km | 1088 Hm | 6,8 %

Als erstes Dorf erricht man Linescio nach 4 km und 220 Höhenmetern. Lieblich liegt es am Eingang des Rovanatals, hoch oben über dem Maggia-Haupttal. Die Bewohner haben die südexponierte Gunstlage zu nutzen gewusst, indem sie an den steilen Hängen von 25 bis 30 % Terrassierungen mit Steinmauern angebracht haben. Mit mehr als 25 km Terrassenmauern dürften diese Anlagen in ihrer Ausdehnung wohl zu den bedeutendsten gehören, die in Bergdörfern der Alpensüdseite angelegt worden sind. Die Strasse schlängelt sich durch typische enge Dorfgassen und verläuft kurze Zeit flach. Doch schon kurz nach Linescio beginnt sie wieder anzusteigen. Über eine Brücke passiert man eine imposante Schlucht, in der sich die Rovana zwischen engen Felsen eingeklemmt zu Tale stürzt. Sechs Kilometer hinter Linescio, und nach 216 Höhenmetern erreicht man Cerentino auf 980 m Höhe. Wie ein Adlerhost liegt dieses Bergdorf an einer Bergflanke, die das Tal in zwei Täler trennt. Man genießt einen schönen Blick zurück auf die zurückgelegte Strecke.
Von Cerentino sind es noch 6 km bis nach Bosco Gurin. Doch diese haben es in sich. Auf dem letzten Abschnitt sind 523 Höhenmeter zu bewältigen. Also mehr als doppelt so viele Höhenmeter auf fast der Hälfte der bisher zurückgelegten Strecke. Die Straße überquert zum zweiten mal den Bach und beginnt brutal anzusteigen. Erholungsphasen gibt es auf den letzten 5 km keine. Die Steigung gibt nicht nach und beträgt 12 bis 15 %. Immer weiter entfernt man sich vom traumhaften Wildbach. Schon bald ist das Tosen des Bachs nur noch weit unten hörbar. Man kämpft sich in die Nadelwaldstufe vor. Der harzige säuerliche Duft der Lärchen und Fichten löst die Laubwald-Umgebung ab. Glücklich, wer über drei Kettenblätter verfügt und runterschalten kann. Alle übrigen müssen kämpfen und drücken.
Oben wird man von einem überdimensionierten vorgelagerten Parkplatz von Bosco Gurin erwartet. Zeugnis von Wintersport-Aktivität, mit der sich das Dorf neuen Aufschwung erhofft. Das schöne Dorf und die Gewissheit, eine anspruchsvolle Etappe gemeistert zu haben, entschädigen für die Strapazen. Wer es mit 2-fach Kranz und ohne Anzuhalten bis nach oben schafft, darf sich wahrlich als guter Bergfahrer bezeichnen.
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