Butte de Mousson (381 m) Colline de Mousson, Chapelle de Lumière

Im Herzen Lothringens, am Fuße der Kleinstadt Pont-à-Mousson, steht ein weithin bekannter Aussichtshügel, der das Moseltal dominiert. Auf halbem Wege zwischen Metz und Nancy ist er von der nahen Autobahn gut zu sehen. Bereits seit Römerzeiten nimmt der Berg eine strategisch wichtige Position ein, führte doch an dieser Stelle bereits eine alte Heeresstraße von Lyon in die weströmische Kaisserresidenz Trier vorbei.
Später waren es die Grafen von Bar, die zwischen 1040 und 1073 dort eine imposante Burganlage errichteten. Heute stehen leider nur noch die Ruinen dieser Anlage, die aber vollständig als historisches Denkmal eingestuft sind; beispielsweise Abschnitte der dicken Mauern des Bergfrieds, die als La Grosse Tour bekannt sind, sowie, etwas tiefer im Dorf gelegen, die Ruinen einer Kapelle der Templer.
Das spektakulärste Erlebnis ist allerdings das Gipfelpanorama. Laut Einheimischen ist dies der einzige Platz, von dem aus alle vier Départements (Meuse, Moselle, Meurthe und Vosges) Lothringens zu sehen sind. Der liebliche Flusslauf sowie Pont-à-Mousson mit seiner gotischen Pfarrkirche St. Martin und der historischen Moselbrücke liegen eindrucksvoll im Tal. Im Osten geht das Auge weit über die goldbraune Krume des lothringischen Bauernlandes, deren zahlreiche geschwungene Äcker mächtig in die Beine gehen können.
Weniger jedoch als der Anstieg zur Burgruine. Knapp 200 Höhenmeter sind es immerhin vom Flusstal bis zur Spitze. Hierfür stehen fairerweise drei Wege zur Verfügung, die wir als einfach, mittel und schwer klassifizieren können. Einfach, aber auch langweilig und verkehrsreich geht es über die Hauptstraße D 910, welche Pont-à-Mousson mit der nahen Autobahn verbindet. Die mittlere Variante führt über eine schmale Straße von Süden hinauf, wobei es hier auch schon steil und zweistellig wird. Der echte Kracher ist dann der asphaltierte Chemin de Mousson, eine für Fahrzeuge gesperrte, schmale Straße und offizieller Fußweg nach oben. Und Achtung „Trara!“: Dieser Weg ist nach Einschätzung des Autors zudem die wahrscheinlich giftigste Rampe in ganz Lothringen.