Bwlch y Gorddinan (383 m) Crimea Pass

Von merida – Der Bwlch Y Gorddinan ist ein walisischer Pass im Herzen des Snowdonia Nationalparks. Der Name dürfte von einem kleinen Bach, dem Afon Gorddinan her rühren, der in der Nähe des Passes entspringt und bald in den Afon Lledr mündet, einem Nebenfluss des Conwy.
Der Pass verbindet die Countys Conwy und Gwynedd miteinander. An der Südseite des Passes befindet sich die alte Minenstadt Blaenau Ffestiniog, die, obwohl fast mittig im Nationalpark gelegen, explizit nicht in diesen mit eingeschlossen ist. Dies hat seinen Grund in den vielen Schieferminen, die sich rings um die Stadt befinden, und die bei Gründung der Nationalparks noch in Betrieb waren, und zum Teil sogar noch sind. Die meisten sind allerdings mittlerweile geschlossen und zum Teil in sehenswerte Schaubergwerke oder andere Attraktionen umgewandelt. Dazu gehört unter anderem die direkt am Pass gelegene sehenswerte Llechwedd Slate Mine. In der Mine kann man übrigens auch heiraten. Lange Zeit hatte sie auch einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde als tiefst gelegener Ort Europas, an dem dies möglich ist. Mittlerweile ist sie allerdings von einer polnischen Salzmine überboten worden. Trauungen sind natürlich nach wie vor möglich, die Braut sollte hier allerdings nicht unbedingt in Weiß erscheinen…
Trotz der eher beschaulichen Höhe von 385 Metern kann es im Winter bisweilen zu Sperrungen aufgrund von Schneefall kommen. Der englische Name des Passes lautet Crimea Pass, was daher rührt, dass die Passstraße im Jahre 1854 während des Krimkrieges gebaut wurde. Rund um die Passhöhe befinden sich diverse Steinmauern, die damals von russischen Kriegsgefangen gebaut wurden. Der Pass ist eine der Hauptverkehrsverbindungen nach Blaenau Ffestiniog, daher muss immer mit stärkerem Autoverkehrsaufkommen gerechnet werden.
Zum Schluss noch ein kleiner Exkurs zu den oft unaussprechlich erscheinenden walisischen Namen: Das walisische Alphabet unterscheidet sich in einigen Aspekten vom deutschen oder englischen. Die Buchstaben j, v, x und z gibt es nicht. Dagegen sind w und y Vokale. W stellt dabei einen u-Laut dar, y einen i-Laut. Die für das Walisische so typischen Doppelbuchstaben wie dd, ll, ch, ff und einige weitere gelten hingegen als ein einziger Buchstabe. Dd entspricht dabei einem th wie man es aus dem englischen kennt. Ll ist eine Art Kombination aus th und l, wobei das th deutlich weicher gesprochen wird (schwer zu erklären, muss man hören). Ch wird stets wie im deutschen Wort Bach ausgesprochen, während ff einem f-Laut entspricht. Das einfache f existiert im Walisischen auch und wird wie ein deutsches w ausgesprochen