Von stb72 – Die Straße nach Carschina Mittelsäss ist ein Abzweig der Auffahrt von Küblis hinauf nach Partnun. „Straße” ist allerdings etwas übertrieben, es handelt sich vielmehr um einen mit rauem Asphalt versehenen Wanderweg, der aber sehr gut befahrbar ist, zumindest auf den Belag bezogen. Der Schnitt auf den 2,5 km bewegt sich bei über 15 % mit Maxima jenseits der 20 %, sozusagen eine kleine Hirschalpe bei St. Antönien, und ist somit ein zweifelhaftes Vergnügen.
Der Abzweig ist weit hinten im Tal auf etwa 1600 m Höhe, so dass man bis dort bereits knapp 800 Hm und insgesamt bis oben ab Küblis immerhin 1160 Hm zu bezwingen hat.
Von stb72 – Auf knapp 1600 m Höhe zweigt der Weg von der Hauptroute nach Partnun ab. Links über die kleine Brücke den Schanielabach überqueren und am Verbotsschild für Fahrzeuge vorbei, geht es erstmal für ein kurzes Stück bei um die 10 % los. Nach der ersten Linkskurve passieren wir Carschina Untersäss, und ab jetzt wird es bocksteil und das bis oben. Zunächst zum Warmlaufen bereits hier für wenige Meter bis an die 20 %, danach kommen drei kurze Serpentinen und eine lange Gerade bis zur nächsten Kehre, hier immer so heftige 14–19 %. Nach der Kehre zunächst etwas abflachend auf etwa 12–13 % für 200 m, legt die Steigung dann wieder einen drauf auf bis 18 %, bevor das steilste Stück folgt. Um einen leichten Vorsprung des Hangs herum hat man auf etwa 200 gnadenlosen Metern Steigungen irgendwo zwischen 20 und 22 % zu bezwingen, und bis zur nächsten Kehre wird es nicht viel flacher. Erst danach folgen bei wieder 10–15 % etwas angenehmere Prozentwerte. Noch eine Kehre und wir kommen an zwei Almhütten (wohl das namensgebende Mittelsäss) auf circa 1915 m Höhe vorbei, und es wird für 100 m fast eben, was für den Radler ein herrliches Gefühl ist nach der Plackerei.
Noch sind wir aber nicht oben, es wird wieder steil, noch eine letzte Kehre und erneut bis an die 18 %, bevor wir an einem weiteren neueren Almgebäude das Ende des Asphalts erreichen – zum Glück. Sogar ein Passschild informiert uns, wo wir gelandet sind. Ab hier führt dann für uns unfahrbarer Schotter weiter in Richtung Obersäss und Carschina Hütte, dem Hochpunkt der Swiss Bike Masters.
Die Hütte sieht man auch oben im Schatten der Drusenfluh, und das Panorama auf Sulzfluh und talauswärts über St. Antönien hinweg ist dann wenigstens ein Ausgleich für unsere Mühen.
Meine letzten Meter auf dem Rad 2007 spät im Herbst und sicher auch einige meiner schwersten. Aufgrund der Kürze der Strecke sind hier trotzdem nur vier Härtesterne für die Alpen gewählt. Mit schlechter Form sollte man sich diese Quälerei allerdings ersparen, sonst hängt man alle 50 m über dem Lenker. Zur Dokumentation dieses unbekannten Sträßchens musste natürlich auch der Autor ab und zu vom Rad (oder war es ein anderer Grund?).
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