Col de la Sinne (1438 m)
Auffahrten
Westanfahrt aus dem Georges du Cians
11,9 km | 877 Hm | 7,4 %
Entsprechend dieser Bedeutungslosigkeit ist stellenweise auch der Straßenzustand. In der Michelin-Karte ist die Straße bis Pierlas als schwierig und gefährlich gekennzeichnet, was angesichts der schmalen, jedoch recht gepflegten Straße eine glatte Übertreibung ist. Zutreffender ist diese Einstufung eher für einen rauen und steilen Abschnitt gleich nach Pierlas.
Die Straße zu dieser einzigen Ortschaft in der Westanfahrt zum Col weist eine mittlere Steigung von ca. 7,7 % auf. Sie verläuft praktisch die ganze Zeit auf der linken Talseite und vermittelt stellenweise beängstigende Blicke in den Talgrund, vor allem unter Berücksichtigung der recht knapp gehaltenen Straßenbefestigung.
Wir waren von der Gebirgsschichtung fasziniert, die hier durch eine extreme 45-Grad-Plattenschichtung längs der Straße sichtbar wird. Ein Sturz auf diese Rutschbahn hätte fatale Folgen. Landschaftlich ist bis Pierlas der krasse Einschnitt des gleichnamigen Bachs dominierend. Obwohl das Tal mit reichlich Buschwerk bewachsen ist, verläuft die Strecke fast durchgehend in der prallen Sonne.
Auf halber Strecke nach Pierlas wird mittels traumhafter Kehren eine Felswand überwunden, doch zuvor muss noch ein Abgrund mittels einer extrem schmalen Brücke gequert werden. Wir sind nicht schwindelfrei! Unsere Hände klebten am Lenker! Ich kann beim besten Willen nicht sagen, wie tief der Abgrund ist. Mit geradem Blick einfach nur rüber! Daher existiert auch kein Foto, die Kamera wäre uns einfach aus den schweißnassen Händen entglitten.
Nach 7 km erreichen wir das Bergdorf Pierlas. Oberhalb des Dorfes ist eine steile Kehrengruppe ersichtlich, deren Zufahrt aber nicht durch die Ortschaft erfolgt. Am Ortseingang muss links auf eine noch schmalere Straße abgebogen werden, und dann wird Pierlas von hinten umfahren. Der Zustand der Straße erscheint hier für gut einen Kilometer kaum mehr als befahrbar. Die Steigung ist steil und der Asphalt muss wirklich gesucht werden, im Sattel wird mit der nötigen Kraft aber auch diese Passage gemeistert. Schon bald erscheint die Ortschaft weit unten.
Der jetzt folgende Sonnenhang auf über 1000 m Höhe ist wieder vermehrt mit Wald bewachsen, was eine Bewirtschaftung mit Ziegen und Kühen erlaubt. Am östlichen Horizont wird ein Einschnitt ersichtlich, bei dem es sich um die Passhöhe handeln muss. Hat man diese erreicht, so ist hier oben natürlich kein Restaurant anzutreffen. Möchte man ein wahrlich verdientes Bier genießen, so muss es hierher schon selbst mitgebracht werden. Wir hingegen stopfen uns mit Riegeln voll und füllen unsere Bidons mit Wasser, welches von der Kuhtränke sicherlich in makelloser Qualität bezogen werden kann.
Die Abfahrt über Ilonse (1210 m Höhe) hinunter ins Tinée-Tal (436 m Höhe) ist hinter Ilonse kurvenreich, aber recht übersichtlich, und der Straßenverkehr fehlt fast vollständig. Trotzdem sollte angesichts der Abgründe die Geschwindigkeit gemäßigt bleiben.
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Ostauffahrt aus dem Tinéetal
14,3 km | 1013 Hm | 7,1 %
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