Col de Larche (1991 m) Colle della Maddalena
Auffahrten
Nordwestrampe von Les Gleizolles
17 km | 661 Hm | 3,9 %
Hier sollte man zunächst einen Blick zurück nach Westen werfen, um die trutzigen Befestigungsanlagen des Fort de Tournoux zu erblicken, eine von vielen Erinnerungen an eine weniger friedliche europäische Zeit der Weltkriege.
Mit durchweg unter neun Prozent Steigung gewinnt man schnell an Höhe, um nach elf Kilometern das Örtchen Larche zu erreichen, das dem Pass seinen Namen gab. Hier kann man im örtlichen Magasin seine Ressourcen noch einmal auffüllen. Wegen ungeänderter Steigung fliegt man dem Larche entgegen. Nach der Links-Rechts-Doppelserpentine (1859 m) sind es nur noch zwei Kilometer zur Passhöhe, die laut Karte auf 1948 m Höhe liegt, auf dessen Schild allerdings 1991 m verzeichnet sind.
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Südostrampe von Ruviera
30 km | 1130 Hm | 3,8 %
Seit dem Start in Borgo San Dalmazo haben wir ca. 30 Kilometer und dabei 400 Höhenmeter zurückgelegt. Starken Autoverkehr oder viele Motorräder haben wir bei der Weiterfahrt nicht erlebt. Das Sturatal ist touristisch so gut wie unerschlossen und so war es auch auf der SS 21 recht ruhig. Bis hierher handelte es sich nur um ein Vorgeplänkel. Bei Pratolungo und Ruviera, wo die Straße zum Col de la Lombarde und zum Santuario di SantAnna di Vinadio abzweigt, beginnt nun die eigentliche, immer noch 30 Kilometer lange Passauffahrt.
Die Straße ist hervorragend ausgebaut und verläuft mit mäßiger Steigung weiter. Nach 9 Kilometern kommt man an den Abzweig nach Sambuco. Die Zeit für den kleinen, wenn auch steilen (1,2 km und 100 Hm) Anstieg zum Dorfplatz mit wunderbarer Aussicht und einem Aufenthalt in der Albergo de la Pace bei Bartolomeo Bruna sollte man sich nehmen. Herr Bruna ist ein hervorragender Koch und man ist auf Radfahrer mehr als gut eingerichtet. Eine Speisekarte gibt es, aber alle Hausgäste essen das, was auf den Tisch kommt. Wir haben hier einen ganzen Tag Pause eingelegt und unsere arg geschundenen Räder auf Vordermann gebracht.
Zurück auf der SS 21 wird es nun langsam steiler, aber nicht wirklich steil. Der Anstieg bleibt moderat, wenn auch nach kurzer Fahrt die ersten Serpentinen kommen. Die mittlere Steigung betrug bislang 5 %. Der Verkehr bleibt ruhig und man hat mehr als genügend Zeit, sich der wunderschönen Landschaft zu widmen.
Einen Kilometer hinter dem kleinen Ort Argentera beginnt der Schlussanstieg mit zehn Serpentinen und der mit rund 10 % steilsten Stelle. Oberhalb dieses Teilstücks wird es flach und man erreicht den Lago della Maddalena (der Col del Larche heißt in Italien Colle della Maddalena) und dann die völlig unspektakuläre Passhöhe sowie die französische Grenze. Infrastruktur darf man hier nicht erwarten. Es gibt einen Parkplatz und eine Art Museum, und das war es. Eine Gaststätte gab es in der Vergangenheit.
Fazit: Netter Pass, der gut geeignet ist, um von Italien in die Provence zu radeln. Für uns Reiseradler mit Gepäck für drei Wochen war er ideal. Für sportlich ambitionierte Rennradler dürfte er hingegen trotz seiner Länge aufgrund seiner moderaten Steigung keine wirkliche Herausforderung darstellen.
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