Col de Sarenne (1999 m)

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quäldich.de bietet 3 Rennradreisen am Sarenne an. Hauptsache bergauf!
Zum Beispiel Französische Alpen Relaxed I vom 22.07. bis 29.07.2023
Auffahrten
Westanfahrt von Bourg d'Oisans
23,6 km | 1446 Hm | 6,1 %

Wer weiter zum Col de Sarenne will, hat nun zwei Möglichkeiten am Ortseingang nach Alpe dHuez. Entweder dem klassischen Anstieg folgen und nach dem „Ziel” durch das Dorf weiterfahren und sich ständig rechts halten; oder beim Ortseingang die Abzweigung Richtung Col de Sarenne nehmen und so ein paar Kilometer sparen, aber auch mit der Tatsache weiterleben, die Alpe dHuez nie (ganz) bezwungen zu haben.
Egal welcher Weg schlussendlich eingeschlagen wird, sobald Alpe dHuez verlassen ist, wird die Straßenqualität merklich schlechter. Schlaglöcher und rauer Asphalt dominieren fortan das Bild. Dafür wird die Landschaft mit jedem zurückgelegten Kilometer umso schöner. Die Steigungen in diesem Abschnitt sind auch eher gering, zum Teil geht es sogar bergab – insgesamt verliert man ungefähr 200 Hm. Die letzten Höhenmeter bis zur Passhöhe muss man nach der Überquerung einer kleinen Brücke in Angriff nehmen. Durch ein breites Hochtal zieht sich die Straße langgezogen auf einen Sattel zu, der die Passhöhe auf 1999 m ist.
Infrastrukturell wird hier oben nichts geboten (nicht einmal ein Passschild ist vorhanden). Deshalb wirft man sich rasch in die Abfahrt zur Barrage du Chambon. Achtung: Im oberen Teil der Abfahrt sind durch die schlechte Straßenqualität kaum Höchstgeschwindigkeiten möglich.
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Südostauffahrt vom Lac du Chambon
12,5 km | 995 Hm | 8,0 %

Nach der Kreuzung folgt der steilste Kilometer des Anstiegs gleich zu Beginn, und bei 10–13 % erreichen wir den kleinen Ort Miozen. Unser Weg wird zunächst flach durch den Ort, bevor wieder einige Höhenmeter verloren werden.
Nach dem tiefsten Punkt bei einer Brücke folgt dann die steilste Rampe des Anstiegs mit (nur ganz kurz) ca. 15-16 %. Danach geht es ein gutes Stück und zwei Kehren etwas gemäßigter nach oben. Auf ca. 1285 m Höhe erreicht man den Abzweig nach Besse nach 3,5 km, unser Weg führt jetzt ausgeschildert weiter bergan nach links.
Nach weiteren 700 m um die 8 % erreichten wir dann Claveau-les-Bas, und bis Claveau-les-Haut bleibt es dann eben für fast 2 km. Am Ortseingang beginnt dann der Schlussanstieg mit einer ersten Doppelkehre (schöner Blick zurück), und die Straße schlängelt sich etwas im Wald dann 3 km bei ca. 7,5 % im Schnitt ins Tal hinein bis Le Perron auf 1615 m Höhe.
Nach Perron beginnen dann die letzten knapp 4 km bis zur Passhöhe, und die sind überraschend steil. Die Straße führt nun serpentinenreich an der anderen Talseite zunächst nach oben und dann zurück nach Süden in Richtung des Passes bei beachtlichen 9,5 % im Schnitt, maximal jedoch nicht mehr als 12 %. Das ist alles zudem sehr schön zu fahren, fast ohne Verkehr auf ganz gutem Belag, zumindest bergauf.
Hinten im Tal sieht man einige Wasserfälle, die Cascade du Ferrand, und mit gewonnener Höhe kommt im Südosten die Meije immer mehr zum Vorschein. Erst in der letzten steilen Doppelkehre verschwinden die Ausblicke, und wir fahren noch ein paar flache Meter zum Pass. Wem die 1999 m Höhe zu wenig sind, kann sich noch am beschwerlichen Weg zur Refuge du Sarenne versuchen, deren Höhe mit 2000 m angegeben ist.
Der Weg weiter zur lAlpe dHuez ist dann vom Belag ziemlich bescheiden (im Gegensatz zur Landschaft), vor allem nach der längeren Abfahrt bei den leichten Gegenanstiegen sind die zahlreichen gepflasterten Wasserablaufrinnen echte Hindernisse. Bergauf geht das ganz gut, wer aber aus der anderen Richtung kommt und mit Tempo hier hinein fährt – besser nicht ausprobieren. Die Gegenanstiege betragen in dieser Richtung ca. 125 Hm bei sehr gemäßigter Steigung und stellen kein Problem dar. Nach ca. 6,5 km erreicht man dann die Alpe dHuez und kann von oben die (auch im Sommer extrem bevölkerte) Skistation in voller Pracht bewundern. Herrlich dagegen ist natürlich die Abfahrt (vielleicht nach einem Abstecher zum Lac Besson) durch die 21 Kehren hinab nach Bourg dOisans, wo man schön den Kontrast zur gerade bezwungenen Auffahrt betrachten kann – nämlich Top-Belag und vielleicht (mit etwas Glück) auch den ein- oder anderen Rennradler.
Nach Meinung des Autors die schönere Variante zur lAlpe dHuez, die keineswegs leichter ist und außerdem frei von dem Betrieb der anderen Seite. Radsporthistorisch natürlich völlig bedeutungslos und nur mit 20 Kehren ab dem Lac du Chambon, dafür aber wie gesagt mit sehr schöner Abfahrt zum Abschluss.
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