Col du Glandon (1924 m)

Obwohl der Col du Glandon häufig bei der Tour de France auf dem Programm steht, gehört er nicht zu den allerbeliebtesten Pässen der französischen Alpen. Was wohl daran liegt, dass er – gemeinsam mit seinem Schwesterpass Croix de Fer – abseits der beliebten Route des Grandes Alpes liegt und die parallel verlaufende Strecke über den Col du Galibier auf einer Nord-Süd-Route die prestigeträchtigere Variante ist. Die für viele magische 2000er-Marke verfehlt der Pass mit seinen 1924 m Höhe.

Der Pass verbindet Rochetaillée im Romanche-Tal (Nachbarort des deutlich bekannteren Bourg d’Oisans) mit La Chambre in der Maurienne und ist somit ein günstig gelegener Übergang zwischen der markanten Belledonne-Kette im Westen und dem Grandes-Rousses-Massiv im Osten. Verschiedene Funde deuten darauf hin, dass er bereits von den Römern rege genutzt wurde – ihnen war der Weg außenrum über das Isère-Tal wohl auch zu lange. Nur 3 km entfernt von der Glandon-Passhöhe befindet sich die des Col de la Croix de Fer, mit dem sich der Glandon auch den allergrößten Teil der Südauffahrt teilt. Der Croix de Fer führt auf der Nordseite ebenfalls in die Maurienne, nach Saint Jean, um genau zu sein, so dass sich hier eine potentielle Rundtour ergibt, bei der man beide Pässe (fast) zum Preis von einem bekommt.

Bei der Tour stand der Glandon 1947 das erste Mal auf dem Programm, und die Grande Boucle schaut seitdem regelmäßig alle paar Jahre mal vorbei. Häufig wird der Pass dabei mit dem Col de la Madeleine kombiniert, der sich im Norden anschließt. Diese Kombination hat dank der recht tief gelegenen Täler immerhin knapp 3000 Hm zu bieten, obwohl die absolute Höhe der Pässe nicht ganz so beeindruckend ist. Wenn dann noch die Bergankunft in Alpe d’Huez oder La Toussuire dazu kommt, dürfte jeder – Profi oder Hobbyfahrer – schwer zu kämpfen haben.