Coll d'Ares (1513 m)
Auffahrten
Südanfahrt von Camprodon
18 km | 600 Hm | 3,3 %
Halbwegs steil führt die Straße an Camprodon vorbei und flacht bis zu einem zweiten Kreisel in den nördlichen outskirts schnell wieder ab. An einer Kaserne der Guardia Civil vorbei verlässt man Camprodon. Über einige Kilometer zieht sich die Straße mit geringer Steigung durch das grüne Tal des Ritort, eines Nebenflusses des Ter. Erst vor dem Dorf Molló, das man nach acht Kilometern Fahrt erreicht, wird es mit 5 % Steigung ein wenig steiler.
Molló wird wie Camprodon nur gestreift, man hat aber von dort aus einen weiten Blick über das Tal (oder nun vielmehr die Schlucht des Ritort) hinweg auf den oberen Teil der Auffahrt. Hinter Molló fällt die Straße über zwei Kilometer leicht ab. Auf diesem Gefälle kommt man an dem Abzweig nach Espinavell vorbei. Das ist insofern erwähnenswert, als hinter jenem Dorf die Piste über die Collada Fonda beginnt, einem Pass, der angeblich einer der aussichtsreichsten Übergänge der Südpyrenäen ist. Man kann die Collada mit dem Rennrad befahren, allerdings nur in der kurzen Zeit zwischen einer Planierung der Piste (die leider nicht jedes Jahr stattfindet) und der Zerstörung derselben durch Quads, SUVs und anderer völlig sinnfreier Fahrzeuge.
Zurück zum Coll dAres: Das Gefälle endet an einer Brücke über den Oberlauf des Ritort. Ab dieser Brücke zieht die Steigung auf 4–5 % an und bleibt so bis zur Passhöhe. Waldstücke wechseln ab mit Bergwiesen, auf denen vereinzelte Bauernhöfe stehen. Es gibt sogar einer Tankstelle am Straßenrand...
Je höher man nun kommt, desto mehr sind die Berghänge mit Nadelbäumen bedeckt. Auf den offenen Passagen reicht der Blick ziemlich weit nach Süden, über Molló hinweg bis zu den Bergketten der Vorpyrenäen. Ohne große Mühe erreicht man schließlich die Passhöhe und hat somit eine der leichtesten Paßauffahrten der Pyrenäen absolviert.
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Nordanfahrt von Prats-de-Mollo
13,2 km | 770 Hm | 5,8 %
Erstmal zieht die Straße mit um die 8 % Steigung an aus Prats-de-Mollo heraus. Dreht man sich um, sieht man die burgähnliche Kirche und die weitläufige Festung oberhalb des Grenzstädtchens, ein Zeichen dafür, dass die Beziehungen zwischen Spanien und Frankreich nicht immer so friedlich wie heutzutage waren.
Auf den ersten, steigungstechnisch etwas unrhythmischen Kilometern, ist man in der Schlucht des Canidell unterwegs. Nachdem man den Bach überquert hat, schlängelt sich die Straße mit 7–10 % Steigung auf den nächsten Kilometern an einem Berghang hinauf. Der Hang ist mit reichlich Wald bestanden. Interessanterweise hat es ziemlich viele Birken, eine Baumsorte, die in den Pyrenäen doch eher selten ist.
Dieser erste Teil des Anstiegs endet auf einer offenen, landwirtschaftlich genutzten Hochfläche. Die Steigung geht merklich zurück. Man passiert zwei Zwischenpässe, den Col de la Seille und den Col de la Guille. Von den Pässen aus hat man hübsche Ausblicke nach Osten über den zum Mittelmeer hin immer niedriger werdenden Pyrenäenhauptkamm.
Der Hochflächen-Abschnitt endet ein gutes Stück hinter dem Col de la Guille nach etwa 9,5 km Fahrt. Vor einem liegt nun an einem offenen Berghang das Schlußstück der Auffahrt. Trotz der nun wieder ähnlich hohen Steigung wie im Waldstück sind die letzten Kilometer der Südanfahrt das schönste Stück Strecke am Coll dAres. Der Blick reicht von dort aus weit nach Norden ins Roussillon hinein und umfasst, quasi als Sahnehäubchen, noch das Massiv des Canigó. Ein feiner Abschluss eines Passes also, der sich ein bisschen zu Unrecht in der letzten Reihe der Pyrenäenübergänge versteckt.
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