Coll de la Creueta (1920 m)
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Auffahrten
Ein merkwürdiges Gebäude taucht am Wegrand auf: es ist eine alte Zementfabrik, erbaut im Stil des „Modernisme”, die aber eher aussieht wie das Laboratorium von Dr. Frankenstein, nachdem sein Monster alles kurz und klein geschlagen hat. Hinter der Ruine wird es erstmals ziemlich steil. Über ein paar Serpentinen erreicht man eine offene Hochfläche, auf der die Straße wieder abfällt. Es folgt ein weiteres Steilstück mit Serpentinen im Wald, bevor sich die Steigung auf 6 bis 8 % einpendelt.
Bei Kilometer 8 erreicht man das Hotel Les Fonts, das unterhalb der Quellen des Llobregat steht. Drei Kilometer weiter oben wird der Wald dünner und Castellar de nHug gerät ins Blickfeld. Man durchquert das Dorf aber nicht, sondern biegt rechts ab Richtung La Molina.
Nun folgt der spektakuläre Teil der Auffahrt. Der Wald verschwindet allmählich, und die Ausblicke werden immer schöner. Man sieht im Osten weit ins Ripollès hinein, zur Serra de Montgrony hinüber, im Süden werden die Berge der Serra de Catllaràs kleiner, und im Westen erscheinen die Silhouetten des Pedraforca und des Puigllançada am Horizont. Flacht die Steigung zunächst hinter Castellar de nHug ein wenig ab, so zieht sie etwa bei Kilometer 13 wieder an und bleibt für 5 Kilometer bei ungefähr 7 %. Dabei macht die Straße einen weiten Bogen um das Dorf. Zuerst geht es nach Osten, dann nach Norden und zuletzt durch eine offene Almenlandschaft nach Westen, so dass man am Ende des Bogens Castellar tief unten sieht. Auf den letzten 3 Kilometern der Auffahrt wird es wieder flacher, so dass man den Pass zügig erreicht.
10 Befahrungen Befahrung eintragen
Südostanfahrt von der Straße zum Coll de Merolla
19,7 km | 1004 Hm | 5,1 %
| 7
Die Straße bis Gombrèn (920 m Höhe) steigt mit durchschnittlich 2,3 % nur sehr sanft an. Da man aber hier noch in einem weiten Tal und Richtung Westen radelt, hat man nicht selten Gegenwind, so dass auch dieser Abschnitt schon ein Gefühl von Bergaufradeln vermitteln kann.
Nach knapp 8 km erreicht man den kleinen Ort Gombrèn und damit auch das Ende der GI-401. Man wird automatisch auf die GI-402 (oder auch B-402) Richtung Pobla de Lillet geleitet, auf welcher es weiter und aus dem Ort hinausgeht.
Auf der GI-402 bleiben wir nur für etwa 2,6 km mit durchschnittlich 2,7 % Steigung. Im ersten Taleinschnitt, den wir mit einer Spitzkehre umfahren, geht ein schmaler aber gut geteerter Weg nach rechts ab, Richtung Castellar de nHug. Dort beginnt nun der eigentliche Anstieg sofort mit bissigen Rampen im zweistelligen Prozentbereich. Man wird jedoch entlohnt mit einer wunderschönen, verschlafenen Pyrenäen-Landschaft, mit herrlichem Blick auf die Bergkapelle Santuari de Santa Maria de Montgrony und absoluter Ruhe. Die Wahrscheinlichkeit auf dieser Straße einem Auto zu begegnen, ist nahezu Null.
Das Gegengefälle, welches man zum Anstieg nach Castellar de nHug hinabfahren muss, fällt auf dieser Route sehr viel kürzer aus (nur etwa 50 Hm) als auf der Südanfahrt von Pobla de Lillet und reicht gerade mal aus, um sich kurz die Beine auszuschütteln (Anmerkung der Redaktion: Bei der Befahrung der Südanfahrt im Jahr 2006 war vor Castellar de nHug noch kein Gegengefälle zu sehen... vielleicht hat man das in den letzten Jahren irgendwo eingebaut). Danach geht es weitere 200 Hm mit einer durchschnittlichen Steigung von 7 % bergan, bis wir die Umgehungsstraße von Castellar de nHug, die BV-4031, erreichen. Wir biegen scharf rechts ab und fahren auf diese auf. Aber hier geht es weiter wie in der Südanfahrt beschrieben. Wir umfahren also in einem weiten Bogen das schöne Bergdorf und nehmen die letzten 500 Höhenmeter bis zur Passhöhe auf 1925 m Höhe in Angriff.
Auf dem Rückweg lohnt es, 200 Hm zu spendieren und nach Castellar de nHug auf der BV-4031 bis zu den Quellen des Llobregat abzufahren. An Wochenenden kann man dort sogar einkehren. Aber auch nur die Quellen selbst sind einen Besuch wert. Wenn man sich dann erholt und noch etwas träge wieder aufs Rad schwingt, steht man vor einer Zwickmühle: Quält man sich wieder die 200 Hm zurück bis zur Abzweigung bei Castellar de nHug, von wo man gekommen ist oder bleibt man auf der Südanfahrt und fährt bis Pobla de Lillet ab. Die kürzere und einfachere Variante mit weniger Höhenmetern ist auf jeden Fall der Weg zurück bis Castellar de nHug und dann weiter so, wie man gekommen ist.
Der Gesamtanstieg bis zum Pass von Campdevànol aus beträgt übrigens 29 km mit 1270 Hm.
7 Befahrungen Befahrung eintragen
Diese Auffahrtsvariante beginnt außerhalb von Alp, und zwar nördlich des Ortes an der Abzweigung der GI-4082 von der Hauptstraße C-162 zwischen Puigcerdà und dem Nordportal des Cadí-Tunnels. Hier fahren wir in Richtung La Molina, dem Tal des Riera d'Alp folgend. Der Verlauf der Straße im Talgrund legt auf der Karte nahe, dass es sich bei den ersten sieben Kilometern bis La Molina um ein Flachstück handeln könnte. Tatsächlich steigt hier jedoch sowohl das Tal als auch unsere Straße deutlich an, so dass wir bis La Molina immerhin schon etwa 300 Hm zurückgelegt haben. Am Hang über uns können wir die parallel verlaufende Straße zur Collada de Toses sehen, und im Vergleich zu dieser Route ist der Verkehr auf unserer Strecke fast gleich null. Die breit ausgebaute Straße, die guten Asphaltzustand aufweist, deutet jedoch darauf hin, dass es hier im Winter einige Skifahrer auf die Pisten des oberhalb von uns gelegenen Skigebiets zieht.
Die Ortsdurchfahrt von Molina ist flach, dann jedoch verlassen wir das Tal in einem Bogen, und gewinnen wieder an Höhe. Nach insgesamt 10,5 km erreichen wir den nun schon deutlich vom Skitourismus geprägten Ort Supermolina, wo auch die Variante über Mosella in die unsere einmündet. Hotels, Apartmenthäuser und große Parkplätze prägen das Ortsbild.
Hinter Supermolina können wir dann schon auf der linken Seite, wenn der Wald denn mal die Aussicht freigibt, in Richtung des Pyrenäenhauptkamms im Norden blicken. So richtig imposant wird der Ausblick jedoch erst bei Kilometer 15, wenn wir unsere (Richtung Collade de Toses führende) Straße verlassen und auf die BV-4031 einbiegen, der Ausschilderung nach Castellar de n'Hug folgend. Hier erreichen wir dann sogleich die Collada del Pedró auf 1828 m Höhe – auf der Straße bekommt man also zwei Pässe zum Preis von einem. Es lohnt sich, hier kurz anzuhalten und einen Blick zurück zu werfen, prangt noch nun der Pyrenäenhauptkamm imposant am Horizont.
An der Collada haben wir auch einen vorläufigen Hochpunkt erreicht; es geht nun für ca. 3 km wieder leicht bergab. Ignoriert man mal den Skilift gleich zu Beginn dieser Passage, kann man nun auch ins Staunen kommen. In karger Hochgebirgslandschaft fahren wir durch ein verlassen wirkendes Hochtal. Bei Kilometer 18 beginnt die Straße für etwas mehr als 2 km wieder zu steigen, die Passhöhe konnten wir bereits vorher vor uns erahnen. Mit einigen Kurven schrauben wir uns nun auf den Coll de la Creueta zu.
Die Passhöhe selbst bietet dann ein sagenhaftes Panorama in beide Richtungen: die hohen Pyrenäen liegen hinter uns, und auf der Südseite breitet sich nun die Bergwelt der katalanischen Pyrenäenausläufer vor uns aus. Wir können uns auf eine äußerst schöne Abfahrt freuen.
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