Coll de la Fueta (753 m)
Auffahrten
Aus Richtung Norden kann der LKW-scheue Pedaleur auf die alte Straße über Vilaverd ausweichen – mit etwas Spurensuche auch bereits ab Montblanc: Die alte Landstraße zwischen Montblanc und Vilaverd ist zwar seit Jahrzehnten wegen eines Hangrutsches gesperrt, aber nach wie vor auch für Rennradler passierbar – wenn man sie findet. Aus Süden wird es schwieriger. Hier gibt es mindestens zwischen Picamoixons und la Riba auf ca. 2 km keine Alternative zur Schnellstraße. Doch man kann auch zur Anreise die RENFE benutzen. La Riba hat einen Bahnhaltepunkt .
Nun zur eigentlichen Auffahrt: Sie beginnt an der Francolí-Brücke unterhalb des Bahnhofes, direkt neben der Mündung des Riu Brugent in den Francolí. Der Dorfkern von La Riba klebt förmlich über uns. Deshalb holt unsere TV-7044 weit aus, am Friedhof entlang bis zur ersten Kehre. Diese führt uns wieder hinein ins Dorf, ein Stockwerk höher, bis zur nächsten Kehre am anderen Ende des Dorfes. Bei bis zu neun Steigungsprozenten kommen wir auf der Ortsdurchfahrt schon mal ins Schwitzen.
Die Kehre Nr. 2 umrundet u. a. einen fast im Ortszentrum gelegenen großen Industriekomplex, der mehrstöckig den steilen Hang hinauf gebaut ist: eine Papierfabrik. Womit wir bei der alten Mühlenkultur des Riu Brugent sind: Seit Jahrhunderten hatte der die Aufgabe, auf seinem knapp 20 km langen Lauf bis zu vierzig Mühlen anzutreiben – neben Getreide- und Ölmühlen auch zahlreiche Papiermühlen. Manche Mühle ist noch als Ruine entlang unseres Weges zu entdecken.
Wir müssen aber weiterschwitzen, das Oberdorf liegt noch über uns. Zwei Kehren weiter nähern wir uns dem Ortsausgang, inzwischen schon hoch über dem Talgrund. Ab da können wir uns auf einem Flachstück erholen. Kurz hinter dem Sportplatz von la Riba erreichen wir den Fluss, dem wir auf den nächsten gut 2 km durch die Schlucht folgen – zunächst auf der linken Talseite, dann, nachdem wir die verfallenden Gebäude einer einst stattlichen Mühle passiert haben, auf der rechten Seite.
Dann führt unsere Straße zur Abwechslung auf den nächsten 3 km in etlichen Kehren den Hang hinauf, bis wir die Hochfläche von el Pinetell erreicht haben. Kurz vor dem Ort macht die Straße einen Rechtsknick. Geradeaus geht es in das kleine Dorf hinein, und wer Zeit hat, sollte sich diesen Abstecher gönnen. Der Ort mit seinen noch ca. fünf Bewohnern ist eines der Dörfer, die vor dem Aussterben stehen. Ein paar Häuser sind aber recht gepflegt – allerdings wohl eher als Feriendomizil genutzt.
Zurück auf der Landstraße dürfen wir eine kurze Zwischenabfahrt durch einen recht dichten Wald genießen, die uns in ein kleines Seitental führt. Und schon erwartet uns wieder eine steilere Rampe samt Spitzkehre, über die wir die nächste Hochfläche erreichen. An deren Ende blicken wir auf das ein wenig unter uns liegende Farena, eine Art Zentralort hier mit immerhin noch ca. vierzig Bewohnern und Gastronomie. Der Ort ist auf einen Felsen gebaut, Autos müssen draußen bleiben, ein wenig Tourismus gibt es, er ist eine Pause wert.
Nun wird die Straße noch schmaler, der Belag rauer. Ein kurzer steiler Stich führt hinab zur Brücke über den Brugent. Zurückschalten lohnt sich, denn unmittelbar nach der schmalen Brücke beginnt der heftige Teil der Schlusssteigung. Hier werden im Wald bis zu 14 % erreicht. Zwei Kehren und ein Kilometer, dann haben wir die Hochfläche auf der südlichen Talseite erklommen und sehen das Ziel. Bis zur Einmündung in die TV-7041 bleibt es flach.
Wir müssen uns entscheiden: nach links zunächst ein wenig bergab Richtung Mont-ral bzw. Alcover oder nach rechts Richtung Capafonts. In diese Richtung erreichen wir auch nach ca. fünfhundert Meter moderater Steigung die Passhöhe.
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