Coll de la Teixeta (537 m)

Von AP – Der Coll de la Teixeta ist der Hauptzugang von der Mittelmeerküste um Tarragona herum ins Priorat, einem der ungewöhnlichsten Weinanbaugebiete Europas. Mit dem Rad den Teixeta zu überqueren heißt, entweder entspannt und gemütlich über Dutzende von Kurven zu kurbeln oder auf langen Geraden vom Zugwind dahindonnernder Lastwagen in den Straßengraben gedrückt zu werden. Wie läßt sich dieses Paradox erklären? Nun, der Teixeta ist ein Knotenpunkt, an dem sich die N-420 (vergleichbar einer Bundesstraße) zwischen Reus und Falset und die Landstraße zwischen Duesaigües und Porrera treffen. Auf der N-420 fließt der Durchgangsverkehr zwischen Tarragona und dem Hinterland des unteren Ebro, auf der Landstraße ist kaum einer unterwegs. Sprich Radfahrern ist die Landstraße anzuraten, wobei man aber auf der Küstenseite der nacional die Möglichkeit hat, ein paar Kilometer vor der Passhöhe auf die alte Trasse auszuweichen, die oberhalb der neuen Straße verläuft.
Ansonsten gibt es nicht viel über den Teixeta zu erzählen. Die Passhöhe liegt am Nordrand der Serra de Pradell, die nichts mit dem Coll de Pradell in den Pyrenäen zu tun hat, sondern eine kleine Bergkette in der Serralada Prelitoral ist. Oberhalb der Passhöhe stehen die Windkraftanlagen des Parc eòlic Mas de la Potra. Ob man dort auf asphaltierter Straße noch höher hinauskommt, habe ich nicht ausprobiert.
In der Luftlinie etwa sechs oder sieben Kilometer nördlich der Passhöhe befindet sich der etwas höhere Coll d’Alforja. Für Radurlauber an der Costa Daurada südlich von Tarragona bietet sich an, auf dem einen Pass ins Priorat hinein zu fahren und auf dem anderen wieder heraus. Je nachdem, was man zwischen den beiden Pässen vorhat, kann (oder muss) man noch einen oder mehrere der niedrigen, aber hübsch zu fahrenden Übergänge des Priorat mitnehmen.