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Cruz de Tejeda (1520 m)

Blick von der Paßhöhe über den Barranco de Tejeda zum Roque Bentayga.

Auffahrten

Von AP

Las Palmas ist in aller Regel kein Reiseziel für ausländische Touristen, und wenn, dann höchstens für einen Tagesausflug. Alle Welt drängt sich in den künstlichen Urlaubszentren wie Maspalomas oder Puerto de Mogán, dabei ist Las Palmas doch eine echte spanische Großstadt mit allen Ecken und Kanten, die eine Großstadt nun mal hat. Es gibt hässliche Viertel, und es gibt die Vegueta mit ihrer hübschen Architektur und den lauschigen Plätzen. Es gibt finstere Gassen, und es gibt die fantastische Strandpromenade Las Canteras, an der man tagelang entlangflanieren möchte. Schlechtes Wetter lässt sich in Las Palmas prima aussitzen, dann geht man halt ins Museum oder ins Theater oder in ein gutes Restaurant. Was macht man an kühleren Tagen in Playa del Inglés? In irgendeinem Einkaufszentrum abhängen...
Als Startpunkt eines Radausflugs ist Las Palmas mit seinem großstädtischen Verkehr natürlich nicht ganz so gut geeignet, das versteht sich von selbst. Nichtsdestotrotz kann man von dort aus ins Inselinnere zum Cruz de Tejeda fahren. Die hier vorgestellte Variante führt durch den Barranco Guiniguada zur Passhöhe. Es ist weder die schönste noch die steilste noch die ruhigste aller Varianten, aber con algo hay que empezar, wie es so schön im ersten Kapitel vieler Spanischlehrbücher heißt, und das gilt auch für die Wege zum Cruz de Tejeda. Und so verläuft die Anfahrt:

In der Nähe der Altstadt biegt man auf die Carretera del Centro ein und fährt auf ihr aus dem eigentlichen Stadtbereich von Las Palmas hinaus. Aufpassen, dass man nicht auf der Schnellstraße im Hinterland von Las Palmas landet, an der fährt man ein Stück entlang! Über eine weite Doppelkurve hinter einem Riesenkreisel über der Schnellstraße geht es in Richtung Tafira. Eine weitere Schnellstraße wird überquert, und dann ist man schon im unteren Teil von Tafira angekommen. Diese ersten acht Kilometer sind etwas mühsam, man ist auf einer zweispurigen Straße mit einigem Verkehr unterwegs, aber über weite Strecken gibt es einen breiten Randstreifen.
Alternativ kann man auch an dem Kreisel vor dem Riesenkreisel in Richtung San Roque abfahren und sich in Richtung Batán halten. So gelangt man nach Tafira über eine Nebenstraße (GC-112) durch eine Art von urbanización.
Tafira durchfährt man am besten auf der Hauptstraße durch das Zentrum (Carretera de Tafira Alta). Im oberen Teil des Orts biegt man auf die GC-15 ein, auf der man im folgenden über Santa Brígida, fast noch ein Vorort von Las Palmas für Leute mit einigen Euros mehr im Geldbeutel, nach Vega de San Mateo fährt. Bis Vega de San Mateo ist die Landschaft ziemlich stark zersiedelt, was kein Wunder ist, lebt doch im Großraum des Barranco Guiniguada die Hälfte der Bevölkerung der Insel. Die Gegend ist sehr grün für kanarische Verhältnisse, ganz anders als im Hinterland von Maspalomas, und erinnert ein wenig an das Tal von Orotava auf Teneriffa, nicht zuletzt durch die ausgeprägte landwirtschaftliche Nutzung des Terrains. An der Straße entlang stehen viele Bäume, zum Teil Platanen und Eukalyptusbäume (könnte auch etwas anderes sein), so dass man kilometerlang wie durch eine Allee fährt.
Hinter Vega de San Mateo wird die Straße enger, und man hat so langsam das Gefühl, dass es mit dem Bergradeln losgeht (obwohl man schon mehr als 700 Hm absolviert hat). Die Straße schlängelt sich ins Inselinnere hinein. Man sieht links und rechts kleine Ansiedlungen, Terrassenfelder und steile Berghänge. Auf etwa 1220 m Höhe bieht nach links eine Straße (GC-600) ab in Richtung Cueva Grande, über die man zum Pico de las Nieves gelangt.
Spektakulär wird es dann hinter Las Lagunetas auf immerhin schon 1300 m Höhe. Auf den letzten Kilometern zieht sich die Straße über einige Kehren an einem steilen Hang hinauf, so dass man weite Ausblicke über den Nordosten der Insel hat. Gegen Ende der Auffahrt kommt man noch an einer Kreuzung vorbei, an der es nach rechts in Richtung Teror und dem Inselnorden geht, und schließlich ist die Passhöhe erreicht.


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Von AP – Zwischen San Bartolomé de Tirajana und dem Cruz de Tejeda schlängelt sich eine Hauptstraße östlich des Pico de las Nieves durch die Inselmitte Gran Canarias, die zu den schönsten Panoramastraßen der Kanaren gehört. Die Straße hat verschiedene Hochpunkte, den Puerto de Cruz Grande nördlich von San Bartolomé, die Hoya de la Vieja nördlich von Ayacata und eben das Cruz de Tejeda. Dementsprechend beginnt die hier beschriebene Auffahrt in einer Senke zwischen der Hoya de la Vieja und Tejeda, nicht weit entfernt von letztgenanntem Ort. „Barranco de Tejeda“ ist dort auf einem Schild zu lesen, und eine Handvoll weiße Häuser stehen links und rechts der Straße.
Die Straße steigt nicht allzu dramatisch in Richtung Ortsmitte von Tejeda an. Den Roque Bentayga hat man während der Auffahrt natürlich im Blickfeld, aber da man den Abzweig zu ihm hin vor dem Beginn des Anstiegs passiert haben wird, ist man den Anblick nun mittlerweile gewohnt; spektakulär ist er allemal.
Tejeda ist ein relativ großer Ort, in dem sich auch schon mal der Ausflugsverkehr stauen kann. Oberhalb von Tejeda sieht man die Straße nach Artenara unterhalb des schroffen Felskamms des Moriscos. Dreht man sich um, sieht man den steinernen Zeigefinger des Roque Nublo. Die Straße ist nun gesäumt von Agaven und merkwürdigen flachen, runden Büschen. Ist das vielleicht Baumheide?
Ab dem Abzweig nach Erijilla/Majuelo zieht die Steigung mächtig an. Man gelangt an breite Kreuzung, an der es links weg geht in Richtung Las Palmas. Man könnte auch auf der Straße nach La Culata bleiben, die früher die Hauptstraße gewesen sein muss. Dieser Weg ist eine Variante der Anfahrt, der verkehrsärmer und etwa drei Kilometer länger ist. Beide Strecken vereinen sich etwa zwei Kilometer unterhalb der Passhöhe.
Es folgt ein Kreisel, in dem man sich rechts wieder in Richtung Las Palmas halten muss. Die sich anschließende Gerade zieht erbarmungslos mit einem Schnitt von 13–14 % nach oben. Ablenken kann man sich aber durch einen tollen Blick auf den Roque Nublo nach vorne und einen weiteren tollen Blick auf den Roque Bentayga nach rechts. Hinter einer weiten Linkskurve hat man dann wieder den Moriscos vor sich und kann den Pass zur rechten Hand erahnen.
Schließlich kommt man an die letzte, oben schon erwähnte Kreuzung, an der es rechts nach La Culata und links zum Pass geht. Die Steigung entspannt sich wieder, ebenso wird die Straße enger und kurviger. Immer mehr Bäume stehen am Wegrand. Auf den letzten Metern hat man dann zwischen den Stämmen hindurch einen wunderbaren Weitblick über den Osten der Insel, bevor die Passhöhe erreicht wird.

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robert89
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Guenter Scherbaum
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00:53:03 | 01.03.2023
Ralph_aus_Berlin
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roadrunner06
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Ostanfahrt von Telde
34,1 km | 1620 Hm | 4,8 %  Strava
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turboruedi
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02:12:54 | 25.03.2021
IbanMayo
Von Jan – Ein Hinweis vorab: Diese Auffahrt enthält ein 1,4 km langes relativ grobes Schotterstück eingangs des Barranco de la Virgen, von dem man sich nicht von einer Befahrung abhalten lassen sollte.

Gran Canaria stellt auf quäldich den Inbegriff des Verstoßes gegen die Letzte-Kreuzungs-Regel dar. Verantwortlich dafür ist auf der einen Seite das enge Straßennetz, insbesondere im Nordosten der Insel, auf der anderen Seite der Umstand, dass man zu mehreren Hochpunkten auf der Insel lohnenswerte durchgängige Anstiege vom Meer aus finden kann.
Der hier vorgestellte Anstieg stellt dahingehend keine Ausnahme dar. Vom Meer bei Bañaderos bis zum Cruz de Tejeda verliert man auf der hier vorgestellten Strecke nur zweimal leicht an Höhe, und zwar einmal in Firgas beim Eintritt, einmal vor Valsecco beim Austritt aus dem Barranco de la Virgen, der Jungfrauenschlucht, die das landschaftliche Highlight dieses Anstiegs darstellt. Diese beiden Orte kann man natürlich auch auf der Hauptstraße GC-30 verbinden, womit man knapp 4 km und 100 Höhenmeter einspart, aber den schönsten Teil der Auffahrt durch den Barranco de la Virgen verpasst.
Aufmerksam geworden auf den Barranco de la Virgen bin ich durch APs Hinweis beim Alto de los Moriscos. Restbestände des Lorbeerwaldes verspricht er da, und einen der grünsten Canyons der Kanaren. Angesichts der verbrannten, kargen Natur auf der anderen Seite, im Barranco de Tejeda, verspricht dies einiges an Kontrast.

In guter gran-canarischer Tradition muss diese Auffahrt natürlich auch am Meer beginnen. Eine möglichst verkehrsarme Zufahrt nach Firgas verspricht der Startpunkt Bañaderos ziemlich genau im zentralen Norden der Insel. Wir beginnen die Auffahrt dort, wo die GC-331 von der GC-330 abbiegt. Nach Verlassen der Besiedlung werden wir auf einer schmalen Straße mittels zwei Serpentinen durch weitläufige, endlos unter uns liegende Bananenplantagen geführt.
In Cambalud (Km 4,2) biegen wir wieder auf die GC-330 ein. Bis Firgas ist hier mit mehr Verkehr zu rechnen. Waghalsig führt die Straße bei mäßiger Steigung bald durch den Barranco de los Dolores, den wir in einer weiten Rechtskurve durchfahren. Die enge Straße ist für uns und die entgegenkommenden Sattelschlepper hier zu schmal, so dass der Gegenverkehr aufmerksam beobachtet werden muss. Bei Km 7 erreichen wir Buenlugar, wo wir uns am Kreisverkehr links in Richtung Firgas halten, das wir bei Steigungen um die 9 % erreichen, die steilste Stelle der ganzen Auffahrt, vom grotesk steilen Einstieg in den Barranco de la Virgen einmal abgesehen.
Ziemlich genau nach 10 km erreichen wir Firgas mit vielfältigen Verpflegungsmöglichkeiten. Am Kreisverkehr am großen Dorfbrunnen (Wasserqualität unklar) halten wir uns rechts und befahren die GC-305 in Richtung Campo de fútbol/San Antón. Diese Straße führt nun vorwiegend flach noch im Ort an einem großen Aussichtsbalkon vorbei, von dem man in die nun rechts unter uns liegende Schlucht, den Barranco de la Virgen, blicken kann. Es geht nochmals leicht bergauf.
Am Hochpunkt kann man noch einmal gut in die Schlucht blicken, bevor uns eine leichte Abfahrt hinein führt in die grüne Hölle der Schlucht. Der enge Einschnitt sollte gerade an heißen Tagen eine willkommene Abwechslung bieten. Die Straße ist schmal, und wenn wie in meinem Fall die Firgas-Sattelschlepper mit Wasser von der unten im Tal liegenden Abfüllungsanlage entgegenkommen, ist äußerste Vorsicht geboten!
Hat man einmal die Fabrik, die den ganzen Talboden einnimmt, hinter sich gelassen, führt die Straße den Grund des Barranco entlang fast flach und gewunden zu einigen Häusern. Rechts und links schießt das Gras übermannshoch gen Himmel.
Dann ist die Welt zu Ende. Das schmale Asphaltband führt durch eine Art Portal, alles würde man in den Park einer Villa einfahren. Mittlerweile sind wir seit dem Meer 15,4 km bergauf gefahren. Es schließen sich zwei grotesk steile Serpentinen auf Riffelbeton an. Rechts und links flankieren Eukalyptusbäume den Kampfplatz.
Am Ende des Betons: Schotter. Wir sind immer noch am Talboden, die Straße verläuft jetzt wieder fast flach. Wenn man wie in meinem Fall nicht weiß, wie lang der Schotterabschnitt ist, dann ist ein mulmiges Gefühl angemessen. Zum Glück sind es nur 1,4 km, und mit diesem Wissen kann man den Abschnitt sicherlich ruhig und besonnen angehen. Dann sollten auch weniger geübte Schotterfahrer eine Linie durch die teils größeren Steine finden. Die Belohnung: absolute Einsamkeit und kein Verkehr.
Immer wieder sehe ich einzelne Bäume, die tatsächlich Lorbeer sein könnten, aber ich bin kein ausgewiesener Kenner von Flora und Fauna, sodass erst eine Hinweistafel Aufklärung schafft. Tatsächlich Lorbeer. Das ist nett, aber in keiner Weise beeindruckend. Halt ein Lorbeerbaum. Beeindruckend ist aber die Gesamtanmutung des grünen Canyons, an dessen Talboden wir uns weiterhin befinden.
An einzelnen Gebäuden (und älteren Herrschaftshäusern) vorbei beginnt der Talboden nun mit ca. 8 % anzusteigen. Weit über uns an der linken Seite des Canyons sehen wir die Straße, die aber noch mehrere Kilometer am Fuße des Canyons entlang geradeaus verläuft. Der Umkehrpunkt liegt an einer T-Kreuzung im kleinen Weiler Valsendero, bei Auffahrts-Km 19,4. Wenn man auf der Hauptstraße bleibt, lohnt sich ein kurzer Abstecher nach links zur Kirche. Etwas weiter befindet sich auch eine Bar, die im Oktober 2021 allerdings geschlossen schien.
An der T-Kreuzung rechts führt eine asphaltierte Straße tiefer in den Barranco hinein. Diese konnte ich aufgrund der späten Stunde und ungünstiger Wetterentwicklung leider nicht auskundschaften.
Nun geht es nach oben, hinaus aus dem Barranco, in den man von hier noch schöne Blicke werfen kann. Die Straße schlängelt sich kehrenfrei an der Wand entlang und unterfährt noch eine Art Kabelbrücke, die zu einer Villa mit Aussicht führt. Irgendwann erreichen wir abfallend den Ort Valleseco und damit die Zivilisation, in der wir wieder auf die GC-21 einbiegen.
Es ist bezeichnend für die oben von AP benannte Willkür der Auffahrtsauswahl auf Gran Canaria, dass wir uns damit für die nächsten ca. sechs Kilometer auf der Nordostauffahrt von Las Palmas zum Alto de los Moriscos befinden, obwohl die hier beschriebene Auffahrt zum Cruz de Tejeda führt. Nach sechs Kilometern verlassen wir diese jedoch nach links unter einer Brücke hindurch. Ausgeschildert ist hier Artenara nach rechts der Hauptstraße folgend, Tejeda nach links in unsere Richtung.
Nun flacht die Steigung deutlich ab und verliert sogar etwas an Höhe. Es sollten sich Blicke hinüber zum Pico de las Nieves ergeben – nicht jedoch bei meiner Befahrung durch die Nebelsuppe. Ein kurzer Schlussanstieg führt uns zur Passhöhe, nachdem wir auf die aus Richtung San Mateo kommende GC-15 eingebogen sind.
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