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Dovrefjell (1022 m) Hjerkinn

Auffahrten

Von Kurz und Flach – Die hier beschriebene Route folgt der Strecke des seit 1967 jährlich ausgetragenen Klassikers Den Store Styrkeproven. Die Auffahrt von Trondheim aus über die E6 ist insgesamt nicht weniger als 165 km lang. Trondheim ist mit rund 200.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Norwegens und liegt in etwa an der Mitte der E6, der mit über 3000 km längsten Straße Skandinaviens.
Die Strecke teilt sich in insgesamt vier Abschnitte, die z. T. leicht wellig sind und so – trotz eines Höhenunterschieds von nur rund 1000 m – zu insgesamt über 1700 Höhenmetern führen, bevor Hjerkinn, das „Nordportal“ des Dovrefjells, erreicht ist. Der erste Abschnitt umfasst die ersten 50 km das Flüsschen Aula aufwärts bis Storen mit gut 300 Hm, wobei Storen nicht wesentlich höher als Oslo liegt.
Der zweite Abschnitt führt uns über rund 30 km das Soknedal hinauf bis nach Berkak (450 m) und hinab nach Ulsberg (370 m), bevor wir für den dritten Abschnitt ins Gisla-Tal wechseln und nach kurzem Anstieg auf rund 550 m Höhe eher flach nach Oppdal fahren (Km 118). Der letzte Teil führt uns hinab zur Driva (123 km) und an dieser entlang den eigentlichen Anstieg (ohne weitere Tal-Wechsel) hinauf zum Dovrefjell – insgesamt weitere 40 km mit 530 Metern Höhendifferenz. Die zu bewältigenden Anstiege sind nie steil und überschreiten auch zum Dovrefjell hoch kaum die 7 %-Marke.

Unser Startpunkt liegt auf dem Torget, dem zentralen Platz in Trondheim. Wir folgen der Kongens Gate nach Westen und biegen nach nur wenigen Metern links in die Prinsens Gate ein, die uns schnurstracks über die Nidelva nach Süden leitet, wo wir nach 3,6 km die E6 erreichen. Mit dem zweiten Passieren der Nidelva nach rund fünf Kilometern beginnt der erste nennenswerte Anstieg, der uns rund 130 Hm nach Heimdal, einem Vorort von Trondheim, hinaufführt und uns auf der anderen Seite nach rund 14 Km in das Tal der Aula entlässt.
Auch wenn wir der Aula aufwärts folgen, bleibt es auf den nächsten 35 km doch weitestgehend eben, sodass sich bis zum Abzweig der N30 von der E6 bei Storen (Kilometer 50) gerade einmal gut 300 Hm addieren. Wir bleiben auf der E6 und fahren damit in das Tal der Sokna ein. Über den Ort Soknedal erreichen wir nach gut 80 km den See Buvaknet, der die Sokna speist und an dessen (Süd-)Ende Berkak leicht erhöht auf 455 m liegt. Berkak stellt gleichzeitig den Übergang vom Soknedal ins Orkla-Tal dar und ist damit ein richtiger Pass.
Wir folgen der E6 ins Orkla-Tal, bleiben dabei aber immer leicht gewellt oberhalb der Orkla. Erst bei Ulsberg (Km 95) verlieren wir ca. 80 Hm auf unserem Weg hinab zum Zusammenfluss von Orkla und Gisla – wir wechseln die Talseite und folgen der Gisla für 10 km und gut 200 Hm aufwärts und erreichen ein Hochtal, das wir entlang der Byna (die in die von Nordwesten kommende Gisla mündet) durchqueren. So gelangen wir überwiegend flach bis nach Oppdal (Km 118), von wo aus wir ins Drivatal wechseln (also ein weiterer Pass); die seichte Abfahrt über knapp 5 km kostet uns beeindruckende fünfzig Höhenmeter.
Von nun an geht es entlang der Driva stetig bergauf – wir haben den Schlussabschnitt erreicht. Die Höhe der Kuppen links und rechts der Straße überschreitet inzwischen deutlich die Marke von 1000 Metern, und wir fühlen uns erstmals in den Bergen. Im weiteren Verlauf verengt sich das Drivatal zusehends und wir müssen wiederholt die Talseite wechseln. Auch das Gleisbett der Dovrebanen, das uns seit Trondheim mal näher, mal weiter entfernt liegend begleitet, kommt bedrohlich näher – bei dem vor uns liegenden Abschnitt vermisse ich auf einmal die Weite Norwegens, und die steilen Bergflanken erinnern auf einem kurzen Abschnitt gar an eine Schlucht.
Aber das Tal weitet sich schnell wieder. Bei Kilometer 160 verlassen wir die Region Trondelag und passieren die Grenze zur Region Innlandet/Jotunheimen. 5 km später erreichen wir nach insgesamt 165 Kilometern die Siedlung Hjerkinn, wo die N29 Richtung Osten abzweigt und zur N3 und zur schwedischen Grenze hinüberführt. Und wir sehen von oben den Hjerkinnsdammen, einen Stausee, der durch die umliegenden Moorgebiete gespeist wird und sich nach Osten in die Fella entwässert. Die Passhöhe ist erreicht, wir befinden uns auf 1022 m Höhe auf der nördlichen „Barriere“ des Dovrefjells.

Auf den nächsten Kilometern fahren wir von dieser Barriere rund 100 Hm hinunter in die Senke des Dovrefjells; von hier aus geht es für die nächsten rund 20 km entlang einer Vielzahl von Bachläufen und einigen Seen leicht steigend wieder bergauf bis zum zweiten Hochpunkt der Dovrefjell-Straße auf rund 980 m Höhe, der südlichen Barriere des Hochtals. Weiter geradeaus beginnt danach die Abfahrt nach Dombas.

Verkehrsaufkommen: Ich bin die Strecke zweimal im Rahmen des Rennens Den Store Styrkeproven gefahren, jedes Mal in einer größeren Gruppe (so, wie sie vom Veranstalter auf die Strecke geschickt werden). Da das Rennen an dem Samstag nach Mittsommernacht gestartet wird, ist das Verkehrsaufkommen nicht allzu hoch gewesen. Zudem genießt das Rennen den Respekt und die Unterstützung vieler sportbegeisterter Norweger, sodass es keinmal zu störendem Verkehr gekommen ist. Ob dies auch an „normalen“ Tagen gilt, kann ich nicht sagen. In weiten Teilen (bis nach Oppdal) gibt es jedoch parallel zur E6 verlaufende Nebenstraßen, die sich ggf. für eine Befahrung besser eignen. Ab Oppdal bleibt jedoch nur die E6.
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05:45:00 | 16.06.2018
El Flojo
Dolce Vita
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