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Druogno (836 m) Passo Val Vigezzo

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Wallfahrtskirche Re & mehr

  • pedalgeist, 16.11.2022, 17:01 Uhr
    Hallo Jan,

    ich habe gerade deine Beschreibung gelesen. Da sind zwei sachliche Fehler verbaut. Mit dem mächtigen Kloster meinst du wahscheinlich die Wallfahrtskirche in Re. Ist und war nie ein Kloster, die Legende einer blutenden Madonna geht hingegen auf das auslaufende 15. Jahrhundert zurück, als nur eine kleine Pfarrkirche da stand. Danach hat man das Madonnenwunder verehrt, zunächst eine neue, aber auch noch kleine Kirche gebaut und erst im 20. Jahrhundert die große "Basilica della Beata Vergine Maria del Sangue di Re" mit unterschiedlichen Stilelementen erbaut (Einweihung 1958!), weil der Andrang der Pilger zu groß wurde. Anscheinend gibt es auch heute noch großen Zulauf von Pilgern.

    Der Ort Re liegt zudem mit einer weiteren Ortschaft (Malesco) dazwischen deutlich von Santa Maria Maggiore getrennt im Osten, aber immer noch auf dem Hochplateau. Wenn man das Val Vigezzo mit dem Val Cannobina verbindet, kommt man an der Kirche von Re gar nicht vorbei, sehr wohl aber an Santa Maria Maggiore.

    In Santa Maria Maggiore gibt es gleichfalls kein Kloster, aber auch keine sonst so bedeutende Kirche. Das Ortsbild samt Kirchen ist allerdings sehr ansprechend und ein Gang durch den Ort unbedingt empfehlenswert. Santa Maria Maggiore ist hingegen bekannt als Wiege des Schornsteinfegens in Italien, hat ein entsprechendes Museum und zuweilen trifft sich diese Handwerkerkaste noch heute dort zum Austausch neuer Technik im Schornsteigerwesen.

    Die zweite herausragende Bedeutung von Santa Maria Maggiore ist die als Kunst- bzw- Malerzentrum des sog. Malertals Vigezzo. Die Kunsttradition des Tals zieht sich durch mehrere Jahrunderte und wird heute noch in einer der bedeutendsten Kunstschulen der Alpen in Santa Maria Maggiore gepflegt (Malen, Zeichnen u.ä.). Die künstlerische Note findet sich dann auch in den Fresken der Fassaden der Villen und Häuser des Ortes wieder, ein Kunstmuseum gäbe es auch noch.

    Schöne Grüße
    Matthias
  • Gast, 16.11.2022, 18:42 Uhr
    Ich kann mir das nur so erklären , daß der CvG gejagt von einem silberfarbigen Basso-Rennrad auf der "Kuppe" von Sta M. Maggiore Richtung Intragna einen derartigen Speed aufgenommen hat , daß er die real durchaus erhebliche geographische Distanz zum Kloster in Re gar nicht mehr wahrnehmen konnte ;-)
  • Jan, 18.11.2022, 17:10 Uhr 18.11.2022, 17:12 Uhr auf 0
    So war es nicht! :) Auf dieser Tour war ich allein unterwegs, und gejagt wurde ich nur von Regenwolken. Tatsächlich von daher alles etwas im Schleier!

    Danke, Matthias, für deine Korrekturen, da habe ich schlampig recherchiert. Ich habe die wesentlichen Falschaussagen korrigiert. Schöne Grüße!
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Nicht 100%ig zu empfehlende Rundtour

  • Gast, 16.11.2022, 12:22 Uhr 16.11.2022, 12:27 Uhr
    Die im Beschreibungstext erwähnte Rundtour Brig, Simplonpass, Domodossola, Druogno, Locarno, Bellinzona, Nufenenpass,Brig ist von der Papierform her reizvoll und ich bin sie diesen Sommer exakt so gefahren , aus dem einfachen Grund , daß der Simplon für mich eine Erstbefahrung war und ich es prinzipiell hasse , Pässe nur one way zu befahren . Also diese Runde , wenn auch nicht als astreine Tagestour , sondern mit einem ca. 5 stündigen "overnighter break" im Bushäuschen nähe Biasca ;-).

    Teile der Runde kannte ich bereits , insbesondere die Verbindung Domodossola - Locarno übers Centovalli und dann die Gegend zwischen Locarno - Bellinzona sowie das Leventina Tal bergaAB (im Rahmen der Runde Andermatt/Gotthard/Lukmanier/Oberalp).

    Aber genau diese Streckenabschnitte , also Locarno-Biasca-Leventina bergAUF bis Airolo sind das Problem , viel Verkehr , viel "Diesel"-Gefahre , viel (leider) Tessin-typische Gewerbe- Industrie - Autobahn - Eisenbahn - Agglomerationen etc etc . Das zieht sich dann wie mit Pattex auf die Straße geklebt (Spoiler Last Generation ;-) ) so gravotisch , daß selbst im wohlwollenden Rückblick ein etwas schaler Nachgeschmack die Freude überwiegt.

    Also m.E. nicht zur Nachahmung empfohlen (zumindest nicht als Solofahrer . In der Gruppe stellt es sich ev. etwas besser dar , Windschatten , Tempodisziplin usw.) . Es gibt besseres . Ötztaler rules !
  • Jan, 16.11.2022, 13:05 Uhr
    Sehr interessant, Pazzo! Nicht alles, was möglich ist, ist empfehlenswert :), ich habe das mal so ergänzt.

    Ich kann deine Abneigung zu Stichstraßen persönlich vollkommen nachvollziehen und kann eine gewisse Bewunderung für deinen Husarenritt daher nicht verhehlen. Ich bin den Simplonpass aus ähnlichen Motiven letztes Jahr im Rahmen einer mehrtägigen Tour gefahren. Brig, Druogno, Übernachtung in Locarno, dann nach zwei Übernachtungen weiter zum San-Bernardino. Das fand ich sehr gut machbar, zumal in Richtung Bellinzona auch noch schmale Wirtschaftswege zur Verfügung stehen.

    Nur wurde leider wetterbedingt nichts aus der Narèt-Befahrung. Das wird aber nachgeholt.

    Schöne Grüße!
  • Gast, 16.11.2022, 13:25 Uhr auf Jan
    Respekt , Du bist ja echt fix . Der "Warnhinweis" dürfte allerdings nur unerfahrenere Bergfahrer betreffen...., aber dennoch an dieser Stelle passend , da sonst Begehrlichkeiten erzeugt werden könnten und Du dann am Ende haftest (sog. Ingerenz) ;-)

    Vorm Naret bitte erst die Zillertaler Höhenstrasse - echt nur triplo !

    Und 2023 ist "on the way to Rollator" dieser Oschi fällig https://letourdumontblanc.fr/ . Danach gönn ich mir ein E-Bike ;-)

    Gruß vom Pazzo (in die CH?)
  • pedalgeist, 16.11.2022, 17:38 Uhr
    "Locarno-Biasca-Leventina bergAUF bis Airolo sind das Problem , viel Verkehr , viel "Diesel"-Gefahre , viel (leider) Tessin-typische Gewerbe- Industrie - Autobahn - Eisenbahn - Agglomerationen etc etc ."

    Nicht unbedingt, denn es gibt weitgehende Umfahrungsmöglichkeiten. Zwischen Locarno und Bellinzona gibt es einen Radweg - ich glaube, da ist keine Industrie. Zwischen Bellinzona/Gorduna und Biasca fährt man recht enspannt auf der Westflanke über Lodrino, Iragna etc. nach Biasca. Die dort austretenden Seitentäler habe vielfach eindrucksvolle Wasserfälle, mit den sie aus engsten Klammtäler hervorbrechen. Die Verkehrsadern und das Gewerbe bleibt weitgehend auf der anderen Flussseite oder stört kaum.

    Von Biasca nach Giornico hat es wieder eine Radroute, meist Lokalstraßen, wohl auch mal exklusiv Radweg (so genau erinnere ich mich nicht mehr). In Giornico (Postkartenkulisse) muss man wegen der Kluse oberhalb samt Bahnkreisel usw. die Hauptstraße bis kurz unterhalb von Nivo fahren. Der Abschnitt ist aber sehenswert und ohne Gewerbe und Besiedlung. Dort dann Brücke rüber und über Chironico und Gribbio nach Rodi - ist aber ein Wadenbeißer! Wenn man die Piottino-Schlucht unterhalb von Rodi ohne Zurückfahren mitnehmen möchte, kann man auch etwas mehr auf der Hauptstraße fahren, aber von Faido (Wasserfall!) bis zum unteren Schluchtbeginn einen kleinren Teil über Carí umfahren (auch ein Wadenbeißer!).

    Von Rodi fährt man kurz auf der Hauptstrecke und zweigt dann nach Quinto ab. Von dort fährt man eine Halbhöhenroute auf über Deggio, Altanca, Brugnasco nach Madrano bzw. Airolo. Man kann auch noch später von Piotta nach Altanca auf diese Höhenroute wechseln, ist da aber etwas steiler und serpentinenreicher. In Altanca kann man quer dazu auch zum Lago Ritom fahren, aber das ist Sackgasse. Ist man einmal auf der Halbhöhenroute, ist die recht leicht zu fahren mit ein paar eher leichten Auf-und-Abs.

    Schöne Grüße
    Matthias
  • Gast, 16.11.2022, 18:14 Uhr 16.11.2022, 18:17 Uhr
    Ja schon , aber wenn man  (wie ich z.B.) so eine Runde "auf Zug" und nicht nach Gümmeler - ;-) oder Reiseradlerart (frei nach dem Motto : komm ich heute nicht komm ich morgen und dann schau ich mir noch einen Wasserfall an) fahren will , kann man sich oftmals nicht mit Nebenstraßen oder  (verwinkelte ) Radwege Gesuche aufhalten , sondern stiert halt straight auf den Hauptrouten durch - das geht dann einfach schneller , es ist "rolliger" und man muß nicht soviel mitdenken . Würde ich mir für die Runde 3 Tage Zeit nehmen , würd ich natürlich auch nach besseren Velorouten Ausschau halten , die es sicher gibt.
  • Uwe, 16.11.2022, 18:18 Uhr auf 0
    Eines Tages bekommst du auch einen Garmin. Mit dem Ding bügelst du die kleinen Straßen durch. ;-)
  • Gast, 16.11.2022, 18:27 Uhr auf Uwe
    Ja , das muß ich zugeben , mit dem Navi - das ich ja nicht habe- könnte man das differenzierter angehen . Aber analog ist das vor Ort oft eine üble trial and error - Orgie . Irgendeinen Preis muß man für seine Blödheit immer bezahlen ;-) . Außerdem fahr ich soviel im Jahr , ich hab nicht die Zeit , da jede Tour bis auf den letzten "Geheim - Meter" auszuknobeln.Alles kann man nicht haben.
  • Uwe, 16.11.2022, 22:13 Uhr auf 0
    Ich nutze die Funktion des Navigierens an sich nicht, sondern habe meine geplante Strecke auf der Karte liegen, aber dafür muss man in fremden Gegenden schon die Zeit investieren, jeden "Geheim-Meter" auszutüfteln. Da hat es mich früher manchmal genervt, immer wieder anzuhalten und auf der Papierschnittstelle herum zu fummeln. Und mit einem großen Kartenständer am Lenker kann ich mich auch nicht anfreunden ;-) Mir macht aber auch gerade diese Planungsfummelei viel Spaß, so dass es gar nicht nervig ist, eine Tour für den Garmin zu stricken.

    Aber bei Matthias unterstelle ich mal, dass er noch weit mehr Orientierungsvermögen hat, als ein Normalsterblicher. Und auch du gehörst ja nicht gerade zu den Leuten, die orientierungslos über die Straße tappen. Ob er die obigen Details auswendig aufgesagt hat oder vom Spickzettel (genannt Landkarte) abgelesen hat, hat er uns nicht verraten.

    Viele Grüße, Uwe
  • Flugrad, 17.11.2022, 00:53 Uhr
    Neben dem Riecher, der die Arbeit erleichtert bei der Suche nach Genussrouten gibt es in CH auch noch eine meist stimmige Radwegweisung (in rot), die einem den autoarmfreien Weg weist. Und das trifft auch kindestensauf einen Teil von Matthias' Varianten zu.
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