Der aus Trümmern des Zweiten Weltkriegs künstlich geschaffene Fockeberg im Süden Leipzigs ist trotz seiner nur geringen Höhe (man findet verschiedene Angaben zwischen 153 und 163 m) ein Highlight für Radfahrer aus dem ansonsten sehr flachen Umland. Neben kleiner Wege und Trampelpfade führt eine geteerte Straße über den bewaldeten Hang hinauf zu der großzügigen Rasenfläche auf dem Gipfelplateau, von dem man eine herrliche Aussicht über die Leipziger Innenstadt genießen kann.
Der Fockeberg dient neben der Erholung nicht nur dem Prix de Tacot, einem internationalen Seifenkistenrennen, sondern auch dem seit 2005 jährlich stattfindenden Fockebergzeitfahren als Austragungsort. In diesem eher als Spaßveranstaltung zu verstehenden Rennen wird der „Berg“ von den Teilnehmern einmal hinauf gefahren. Der Sieger wird durch professionelle elektronische Zeitmessung ermittelt. Mittels einer Startrampe am Fuß des Berges können selbst unambitioniertere Fahrer, die sich zum Beispiel durch die Benutzung eines nicht mehr ganz in Schuss gehaltenen Klappfahrrades zu erkennen geben, einen Hauch von professioneller Rennluft schnuppern – lediglich Dopingkontrollen sucht man hier vergeblich.
Von Reinhard – Start des Rennens und auch dieser Anfahrtsbeschreibung ist die Fockestraße Ecke Hardenbergstraße auf 107 m. Die Strecke führt zu Beginn in einer langen Linkskurve in den Wald, den man auch erst am Ende des Anstiegs wieder verlässt. Die Schlüsselstelle, vor allem im Rennen, ist eine Haarnadelrechtskurve nach etwa 550 m, die auch wegen der schlechten Streckeneinsicht nicht am Anschlag gefahren werden kann. Nachdem man nach 850 m mit einer Durchschnittssteigung von 5,4 % auf dem Plateau ankommt und sich völlig platt und atemlos vom Rad in die Wiese fallen lassen kann, hat man das Ziel der wahrscheinlich härtesten Stichstraße weit und breit erreicht.
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