Fuchsturm (380 m)
Auffahrten
Südwand-Auffahrt von Jena
3,1 km | 235 Hm | 7,6 %
Die 235 Hm auf 3,1 km (7,6% Durchschnittssteigung) lassen schon eine knackige Strecke vermuten. Ein wenig Angst sollte man aber bekommen, wenn man weiß, dass die Steigungswerte auf den ersten 2 km 5% nicht übersteigen. Zunächst führt die Auffahrt entsprechend flach auf der Friedrich-Engels-Straße und später der Ziegenhainer Straße ziemlich direkt nach Osten aus Jena heraus. Nach Straßenausbesserungsarbeiten 2008/09 ist die Straße nun von Beginn an komplett asphaltiert – die früheren Pflasterabschnitte entfallen also. Nach 1,5 km passiert man an der Buswendeschleife und Endhaltestelle „Ziegenhainer Tal” die letzten Häuser Jenas. Die Straße teilt sich hier: Rechts geht es auf dem Holzweg über Ziegenhain zum Steinkreuz. Links geht es ebenfalls nach Ziegenhain, da die Straßen über 0,8 km nahezu parallel verlaufen, man erreicht den Ort aber zentraler, so dass dies der kürzere Weg zum Fuchsturm ist. Wo also bei Kilometer 2,3 die Ziegenhainer Straße auf die Wehrgasse stößt, hat man zum letzten Mal die Chance, sich gegen die nun folgende Quälerei zu entscheiden, indem man rechts und gleich wieder links abbiegt, um die gemütliche Variante über das Steinkreuz zu wählen, auf der nur Steigungen bis 12% zu fahren sind.
Wer gut gefrühstückt hat, biegt hier aber nach links in die Wehrgasse ab und fährt diese bis zum Ende, wo man in die Turmgasse wieder nach links abbiegt. Die Turmgasse teilt sich nach 70 m, wir wählen den steilen rechten Weg und verlassen auf diesem bei Steigungswerten weit über 10% den Ort Ziegenhain. Wer sich nicht die Abzweigungen im Ort merken möchte, folgt einfach den grünen Wegweisern zum Fuchsturm und der Wegmarkierung weiß-blau-weiß.
Der Weg endet nun für Autos und wird zu einem nur einen guten Meter breiten, asphaltierten Steilpfad mit Geländer auf der linken Seite. Was folgt, ist ein halber Kilometer allerbeste Quälerei bei durchschnittlich 20%. Das klingt fast noch harmlos, aufgrund der schwankenden Steigungswerte ist diese Strecke aber wirklich nur bei Trockenheit zu empfehlen. Über Maximalsteigungen möchte der Autor sich ausschweigen, es sei jedoch noch einmal darauf hingewiesen, dass die Breite des Weges auch kein Schummeln durch das Fahren von Schlangenlinien erlaubt. Besondere Aufmerksamkeit ist an einigen quer über den Weg verlaufenden Rinnen geboten. Es versteht sich von selbst, dass es auf diesem Abschnitt mehr als ratsam ist, nicht den Fuß abzusetzen, wenn man nicht vor hat, den Rest des Weges zu schieben.
Am Ende dieses unglaublichen Kraftakts stößt man auf den breiten vom Steinkreuz kommenden Weg, auf dem es nach links nur noch 150 m bis zum Fuchsturm sind. Ein leichter, letzter Anstieg durch ein Tor hindurch eröffnet uns den Blick auf den Süden Jenas und bringt uns ans Ende des kleinen Ausflugs zum Fuchsturm. Die Besteigung des Turmes lohnt sich, da erst hierdurch der Blick in alle Richtungen und über ganz Jena frei wird.
Die fünf Härte-Sterne sind aufgrund des 0,5 km langen Steilabschnitts durchaus – und auch für Fahrer 3fach geketteter Rennräder – berechtigt. Als Vergleichskriterium wähle man seinen Oberschenkel-Muskelkater nach dieser Auffahrt und nach einer Tour zum Stilfser Joch.
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