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Fleischooo – Der Georgenberg ist quasi der Hausberg von Bad Rodach im Coburger Land, welches insbesondere als Kurort und durch seine Therme Bekanntheit erlangt hat. Von besagter Therme aus ist der Georgenberg fußläufig zu erwandern. Alternativ dazu führt aber auch eine asphaltierte und reichlich frequentierte Straße als Passübergang am Georgenberg entlang über die ehemalige innerdeutsche Grenze nach Heldburg; diese ist als kleines i-Tüpfelchen überdies noch mit einem Abzweig in eine verschlafene, schmale Gipfelstraße versehen, welche auch Rennradfahrer (fast) bis zu einem (dem höheren) der beiden Gipfel am Georgenberg bringt. Dieser nämlich besitzt zwei Kuppen: den 403 m hohen Großen Georgenberg mit dem Aussichtsturm
Henneberger Warte und nördlich von diesem gelegen den Kleinen Georgenberg mit einer Höhe von etwa 355 Metern.
Oben gibt es eine
Ausflugsgaststätte mit Biergarten. Hier kann man einkehren oder aber ein paar Schritte weiter zu Fuß zur Klosterruine zurücklegen. Unangefochtenes Highlight am Gipfel des Großen Georgenbergs dürfte jedoch die sogenannte Henneberger Warte sein. Diese ist ein 1987 fertiggestellter dreißig Meter hoher Aussichtsturm, der für Besucher kostenlos geöffnet ist. Bei gutem Wetter lassen sich von seiner Aussichtsplattform zahlreiche Landmarken in Bayern und in Thüringen erkennen. Beispielsweise sind der
Thüringer Wald, die
Veste Coburg,
Kloster Banz, der
Staffelberg oder die
Veste Heldburg hervorragend zu sehen; garniert wird der Ausblick durch etwa die weniger bekannte
Burgruine Straufhain, hinter der bei gutem Wetter die
Gleichberge zu erkennen sind, hinter welchen man wiederum bei sehr gutem Wetter bis hin zur
Rhön blicken kann.
Ende 2017 wurde der Aussichtsturm in Egbert-Friedrich-Aussichtsturm – Henneberger Warte umbenannt, nach dem Kommunalpolitiker, Schulleiter und Heimatforscher Egbert-Friedrich, auf dessen Initiative der Turm gebaut worden war. Ein gemeinnütziger Verein in Bad Rodach kümmert sich fürsorglich um den Georgenberg und veranstaltet etwa jährlich Feste.
Im Jahr 2021 haben die Streckenplaner der
Deutschland Tour den Übergang zwischen Bad Rodach und Heldburg, welcher ohne die Gipfelstraße jedoch unter hundert Höhenmeter umfasst, in die Strecke aufgenommen. Symbolisch überquerte die Etappe zwischen Ilmenau und Erlangen in dieser Region mehrfach die ehemalige Grenze zwischen BRD und DDR – insoweit wird die Auffahrt auch für den historisch bewanderten Radfahrer umso interessanter. Profis werden am Anstieg vermutlich aber kaum ins Schwitzen kommen, denn der sportliche Anspruch hält sich doch eher in Grenzen.
Indes ist der Rundumblick am Gipfel formidabel. Drei Schönheitssterne sind insoweit ein kleiner Kompromiss des mit sich selbst gerungen habenden Autors. Im Lichte der Aussicht von der Henneberger Warte aus wäre wohl auch mehr vertretbar gewesen.