Grimselpass (2165 m)
Auffahrten
Trügerisch erweisen sich die großen Staumauern im oberen Teil, da man jeweils dahinter die Passhöhe erwartet, aber der Grimselpass kennt kein Erbarmen und zieht schließlich in einem Dutzend Kehren doch noch zum ersehnten Passschild. Von dort aus hat man einen herrlichen Blick auf die Gebirgsstauseen Grimselsee und Räterichsbodensee.
Die Abfahrt nach Gletsch und Oberwald ist direkt in einen Steilhang eingebaut, über zahlreiche Serpentinen, die parallel übereinander gelagert sind, hat man einen wunderbaren Blick auf den Furkapass, der sich wie ein Spiegelbild ebenfalls gnadenlos empor hebt. Ab Gletsch taucht man wieder in den Wald ein und erreicht so recht schnell Oberwald.
Diese Anfahrt zum Grimselpass bietet eigentlich alles, was ein Pass haben muss: Ein furchterregender Steilhang, ausgedehnte weite Kurven, humane Steigungen, abwechslungsreiche Landschaften und genügend Höhenmeter. Deshalb sollte dieser schweizer Pass in keiner Sammlung fehlen.
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Ab Ulrichen ist diese Auffahrt optimal mit dem Nufenenpass von Airolo zu kombinieren. Die ersten 5 km der Strecke sind flach, die Strecke bis Oberwald ist nicht weiter erwähnenswert. In Oberwald fängt die erste Passhälfte des Grimsels an. Direkt nach dem Dorf beginnt die Steigung und führt die Straße sogleich in bewaldetes Gebiet. Die Steigung schwankt hier immer zwischen 6 bis 8 %, ist aber Dank der Serpentinen, die man immer erst im letzten Moment sieht, schön zu fahren.
Nach 3 km erreicht man das Restaurant Rhônequelle. Hier wird die Strecke auch flacher, bevor es in den Schlussanstieg des ersten Teils nach Gletsch geht. Jetzt zieht die Straße für den nächsten Kilometer massiv auf 10 % an. Nach einem kurzen Tunnel wird der Blick auf die Wand des eigentlichen Grimselpasses freigegeben. Psychoterror! Eine weitere, steile Serpentine mit anschließender S-Kurve führt bereits an den Ortschaftsrand von Gletsch. Hier flacht die Strecke für die letzten 500 m wieder ab.
Die zweite Hälfte des Grimselpasses beginnt nun. Von hier an stoppen die Radfahrer auch die Zeit auf den Grimsel, und das aus dem Grund, da die Radler, welche hier von rechts vom Furkapass kommen, auch so eine Möglichkeit haben, diesen Pass in ihr Palmarès aufzunehmen. Sie besteht lediglich aus 6 Kehren. Diese sind aber recht lang und weisen eine Steigung von 7 bis 9 % auf. Der Pass sieht steiler aus, als er eigentlich ist und man tut gut daran, immer nur die nächste Kehre im Auge zu behalten und nicht den Berg hochzusehen. Die Kurven sind schön breit und flach und lassen einen immer wieder ein wenig Energie tanken. In der vierten Kehre muss man unbedingt eine kurze Pause einlegen, und den Blick auf den Furkapass und den Rhônegletscher genießen. Ein herrliches Panorama! In der sechsten Kehre kann man das noch ein letztes Mal wiederholen, bevor die Schlussgerade auf die Passhöhe führt.
Anm.: In der Abfahrt nach Meiringen sollte die kurze Gegensteigung „Aareschlucht” keinesfalls unbeachtet bleiben.
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