Hermersberg (422 m)
Das über 1700 Einwohner zählende und über 650 Jahre alte Höhendorf Hermersberg liegt am Nordostrand der Sickinger Höhe oberhalb des Horbach- bzw. Moosalbetals. Letztere fließt in Steinalben, dem Ausgangspunkt der Landstraßenauffahrt, in erstgenannten Fluss und trennt das Zweibrücker Hügelland respektive die Sickinger Höhe vom Pfälzerwald. Es ist der größte Ort auf der Sickinger Höhe und man erreicht ihn entweder über die bereits erwähnte sportliche Auffahrt von Steinalben oder eine brutal steile Rampe von der Horbachermühle, neben der süße Alpakas und Pferde grasen.
Nördlich von Hermersberg reihen sich mit Weselberg, dem Lindener Berg, Hasselberg, Steigkopf, Kirchberg und Weiherberg zahlreiche weitere "Pässe" aneinander, die man aus dem Arnbachtal und/oder Steinalb-, Queidersbach-, Horbach- und Moosalbetal erklimmen kann. Darüber hinaus bieten sich Ländler-Hof, Höheinöd, Orleberg und Höhfröschen als Kombination an.
Die Gegend wird schon seit Jahrtausenden besiedelt. So soll ein Hügelgrab im Rohwald auf der Gemarkung Hermersberg aus der Hallstatt-Periode (800 bis 400 v. Chr.) stammen, Steinkranzgräber bei Landstuhl aus der Latènezeit (500 v. Chr. bis ca. Christi Geburt). Münzfunde aus dem ersten bis vierten Jahrhundert nach Christus aus der Römersiedlung bei Landstuhl und der Heidelsburg bei Waldfischbach-Burgalben (Quelle) belegen die Anwesenheit der Römer in nachchristlicher Zeit.
Bis ins 20. Jahrhundert war Hermersberg ein Bauerndorf mit über hundert Bauernhöfen und fast dreißig Schnapsbrennereien. Noch heute wird daher alljährlich das Schnapsgassenfest mit über 3000 Besuchern gefeiert. Zwar wird fast die Hälfte der Gemeindefläche weiterhin landwirtschaftlich genutzt, Bauernhöfe gibt es aber entsprechend des Trends zu Großbetrieben nur noch zwei. Dazu gesellen sich drei kleinere Betriebe zur Schnapsbrennerei.
Auffahrten
Nordostauffahrt von der Horbachermühle
1,4 km | 144 Hm | 10,3 %
Ein 90°-Rechtsknick in den hübschen Mischwald hinein markiert den Beginn der Qualen. Im Schatten der hohen Bäume zieht sich das schmale Asphaltband unnachgiebig den Hang hinauf. Dreihundert Meter mit durchweg 15, 16, 18, in der Spitze vielleicht auch kurzzeitig 20 % fordern unsere Quetschqualitäten. Auch in der Folge bleibt es innerhalb des Forstes mit 10 bis 14 % steil.
Mit weiterhin hohen einstelligen bzw. knapp zweistelligen Steigungswerten überqueren wir eine Lichtung, auf der wir rechter Hand hinab ins tief unter uns liegende Teufelstal und auf den sich gegenüber erhebenden Horbacher Kopf blicken sowie vor uns bereits Hermersberg sehen. In einem Rechtsbogen kämpfen wir uns zwischen Bäumen und Büschen auf den Ort zu. Links über uns tauchen schließlich die ersten Häuser oben am Hang auf.
Schließlich erreichen wir am Ortsrand eine kleine eingefasste Betonplattform, von der wir eine schöne Aussicht ins Tal zurück auf Horbach und die dahinter aufragenden Höhen des Pfälzerwaldes genießen. Ein Schild warnt Fahrradfahrer*innen vor extremem Gefälle. Ein paar letzte steile Meter sind auf dem nach links knickenden Weg noch zu absolvieren, dann stoßen wir auf die L 473, der wir für die letzten leichten zweihundert Meter nach rechts folgen. Der Hochpunkt liegt in der scharfen Rechtskurve, wo es links nach Waldfischbach-Burgalben geht.
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Südostauffahrt von Steinalben
2,5 km | 158 Hm | 6,3 %
Im Gegensatz zur steilen Nordostauffahrt ist die Variante von Steinalben fast schon eine klassische Rollerauffahrt. Dazu biegen wir in Steinalben bei der Bahnunterführung in die L 473 ab und folgen ganz simpel dieser Straße. Zuerst fällt die Straße leicht an, entlang eines Bachlaufs, um im Anschluss in den Wald einzutauchen. Kurvenreich verläuft sie jetzt bei 6 % - 7 %, im Maximum auch mal 9 %. Noch vor der Einfahrt nach Hermersberg können wir in das Queidersbachtal blicken und die steile Auffahrt von der Horbachermühle fast erahnen. Dagegen war unsere Route ein Kinderspiel.
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