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Hochkar (1770 m) Geischlägerhaus

Ziel: Geischlaegerhaus.

Auffahrten

Von Irrer Läufer

Der beste Ausgangspunkt für Touren auf das Hochkar ist sicherlich Göstling, das knapp 8 km entfernt auf 530 m liegt. Bis zur Abzweigung kurz vor Lassing, die nicht zu verfehlen ist, steigt die Erlauftal-Bundesstraße B25 nur wenig an, man rollt sich gut ein. Direkt bei der Abzweigung liegen im Bereich der Mautstation viele Parkplätze, die natürlich gratis benutzt werden können. Hier starten all jene, die sich ihre ganze Kraft für den Anstieg aufsparen müssen.

Auf flacher Straße passiert man die Mautstelle, danach steigt die Straße in einer kleinen Welle an, bevor nach einer wenig erholsamen, da kurzen Abfahrt der eigentliche Anstieg beginnt. Und der hat es in sich. Über 4 Kilometer bleibt die Steigung ziemlich konstant zwischen 10 und 12 Prozent, mit nur ganz kurzen Erholungsphasen. Danach kommt ein etwas flacheres Stück zum Erholen.
Ist das erstmal vorbei, geht’s richtig los: der Rest der Strecke ist niemals mehr einstellig, bei permanent zwischen 12 und 15 % pendelt der Steigungsmesser, kurz darf es auch mal ein bisschen mehr sein. Im oberen Bereich hat man dafür eine schöne Aussicht auf die zurück liegenden Berge und Hügel der Voralpen, nach vorne hin sieht man entweder nackten Fels, Wald oder oben Liftanlagen und Pisten. Auf 1440 m Höhe erreicht man einen großen Parkplatz. Leider liegt der in einer Talmulde, so dass der an sich verdiente Rundblick auf Ötscher, Dürrenstein, Hochschwab, die Gipfel des Gesäuses, die Eisenerzer Alpen bis hin zum Nationalpark Kalkalpen dem Quäler noch versagt bleibt.

Will man all das sehen – und es lohnt sich wirklich – dann pedaliert man 2,5 Kilometer und 300 Höhenmeter weiter auf das Geischlägerhaus. Von unten kommend, nach dem Ortsschild vorbei am Babylift, durchfährt man eine Kurve und biegt vor dem ersten Haus auf der linken Seite auf einen schmalen Weg Richtung Schutzhaus links ab. Dort geht es noch kurz flach bis zur Schranke, die das Weidevieh vom Betreten des Parkplatzes, sowie Autos von der Auffahrt abhält.
Ab hier bieten Berg und Straßenbauer alles auf, um den Radfahrer seine Schwächen aufzuzeigen. Die erste Rampe steigt mit 20 % gen Himmel, das alles garniert mit weidenden Kühen, deren braunen Hinterlassenschaften und ein paar Steinen. Dafür ist die Straße nur maximal zwei Meter breit, für Schlangenlinienfahrer also eher nicht geeignet. Darauf folgt zur Erholung bei der Liftstation ein kurzes Stück Weges nur leicht steigend, allerdings mit gleichmäßig ungriffigem, tückischem Schotter und scharfkantigem Gestein als Belag. Gleich aber hat man wieder den Asphalt erreicht und sieht sein Ziel schon vor sich, allerdings noch etwas höher oben.
Was folgt, ist noch mal richtig steil, etwas flachere Passagen wechseln sich mit 23 %-Rampen (vom Höhenmesser angezeigt, subjektiv war’s eher mehr) ab, bis man schließlich in einer Kehre den Funkturm, den durchaus sehenswerten Skywalk (seit Herbst 2015) und nach weiteren zweihundert Metern das Geischlägerhaus erreicht.

Von hier aus hat man einen spektakulären Ausblick Richtung Süden und Westen, der für alle Strapazen und Fährnisse im Anstieg locker entschädigt. Einzig die über das Gelände verteilten Liftstützen trüben das Bild ein wenig, können dem großartigen Eindruck aber keinen Abbruch tun. Mit Sicherheit ist dies einer der besten Ausblicke in Niederösterreich, die mit dem Rennrad erfahren werden können.
Die Alpenstraße bis zum Parkplatz ist speziell im oberen Teil mit schönen Kehren und gutem Ausblick auf den schon gefahrenen Straßenverlauf durchaus als gelungen zu bezeichnen. Die Asphaltqualität ist ebenfalls sehr gut, einzig auf herumliegende Steine sollte man in der Abfahrt achten. Auch der Asphalt des Güterweges zum Geischlägerhaus ist in ziemlich gutem Zustand, aufpassen muss man speziell in der Abfahrt auf Kuhdreck, Steine und das starke Gefälle.

Für Niederösterreich ist dies sicher ein klarer 5-Sterne-Anstieg, wenn nicht gar für ganz Österreich. Die Schönheit bekommt nur aufgrund der Nutzung als Skigebiet speziell im oberen Streckenteil keine fünf Sterne. Aber wie schon oben erwähnt: viele Auffahrten und Ausblicke dieser Qualität dürften wir hier in Niederösterreich nicht haben. Leider.


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