Jitu de Escarandi (1317 m) Collado Barreda
quäldich-Rennradreise zum Jitu de Escarandi
quäldich.de bietet eine Rennradreise am Jitu de Escarandi an. Hauptsache bergauf!
Zum Beispiel Picos de Europa – Nordspanien vom 05.07. bis 13.07.2025
Auffahrten
Um zum Ausgangspunkt der Auffahrt zu gelangen, müssen wir von Arenas de Cabrales, an der Durchgangsstraße AS-114 gelegen, zunächst einmal ca. 6 km in das Tal des Río Cares hinein fahren. Soviel sei verraten, in der engen Schlucht ist es sicher nicht die langweiligste Anfahrt, auch wenn hier noch nicht viele Höhenmeter überwunden werden. In Poncebos könnte man dann auf erstaunlich viele Touristen und volle Parkplätze treffen; der Grund hierfür ist, dass ab hier eine Standseilbahn in das Bergdorf Bulnes führt, das wiederum unterhalb des Naranjo de Bulnes gelegen ist, mit 2518 m Höhe und einer charakteristischen Form einer der bekanntesten Gipfel der Picos de Europa.
Wenn wir hier links über eine kleine Brücke fahren, lassen wir den Trubel bald hinter uns. Und schon die erste Serpentine oberhalb des Parkplatzes gibt uns einen Vorgeschmack auf das, was noch folgt: es geht gleich mit Steigungen jenseits der 10 % los. Wir fahren nun auf den ersten 4,5 km in das Seitental des Río Duje hinein, der sich tief ins Gestein eingeschnitten hat, aber auch ein großes Gefälle überwindet. Und so müssen wir in diesem ersten Abschnitt fast 10 % im Schnitt klettern. Die Straße wirkt recht abenteuerlich gebaut und führt auch durch eine Serie von in den Fels gehauenen kurzen Tunnels. Eine Doppelkehre lockert den Verlauf etwas auf, ansonsten folgen wir stur dem rauschenden Gebirgsbach.
Im folgenden, etwa 2,5 km langen Passage ändert sich dann sowohl das Landschaftsbild als auch die Steigungscharakteristik. Es wird fast flach, und wir fahren zunächst durch ein bewaldetes, fast schon düsteres Stück, dann durch die Siedlung Tielve und gelangen schließlich in ein sich weitendes Hochtal. Ab Kilometer 6,8 der Auffahrt zieht die Steigung wieder etwas an, und es beginnt das vielleicht schönste Teilstück der Auffahrt. Wir fahren auf einer schmalen, in eine Felswand oberhalb des lieblichen Hochtals gebaute Straße, und vor uns liegen die hohen Gipfel der Picos de Europa. Wer jedoch die Gesamthöhenmeter-Anzahl im Hinterkopf hat, dem muss in dieser Passage auch klar werden, dass da noch etwas vor uns liegt.
In der Tat. Mit einer Kehre nach 10,2 km wird der anspruchsvollste Teil der Auffahrt eingeläutet. Mit Steigungen deutlich im zweistelligen Bereich klettern wir zunächst etwa einen Kilometer bis das auf spektakuläre Weise auf einen Felssport gebaute Sotres. Hier sehen wir auch schön auf die hinter uns liegende Passage zurück. In Sotres geht die Steigung dann vorübergehend zurück, nur um mit Verlassen des Ortes erneut zuzuschlagen. Auf den folgenden 2 km bleibt es durchgehend steil, die Maximalsteigung dürfte an die 20 % heran reichen.
Am Ende dieses Abschnitts nach insgesamt 12,6 km Auffahrt erreichen wir eine linkerhand gelegne Ansammlung von Steinhütten namens La Caballar. Hier war wohl am Ende des fiesen Steilstücks auch das Ende der Vuelta-Etappe anno 2015, worauf ein Denkmal auf der rechten Seite, das so etwas wie ein abstraktes Rennrad darstellen soll, hinweist. Was nun folgt, ist Bonus. Zum einen geht es nun sogar ganz leicht berab, zum anderen öffnet sich nun eine einsame Hochgebirgslandschaft. Auch wenn es kurz darauf wieder nach Jitu de Escarandi, und zum Schluss nochmal zum Collado Barreda ansteigt, ist der letzte Teil des Anstiegs – sofern man in der Rampe nicht alle Körner verballert hat – zum Auskosten und Genießen. Wir überqueren dann auch die Grenze nach Kantabrien. Ob man auf kantabrischer Seite noch nach Tresviso hinab fahren mag und dann wieder zurück, oder ob man gleich wieder auf asturischer Seite abfährt, bleibt dann wohl jedem Jitu-de-Escarandi-Bezwinger oder jeder Bezwingerin selbst überlassen.
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