Von tobsi – Der Judenhügel ist die westlichste Erhebung der Haßberge, der sich oberhalb des Ortes Kleinbardorf befindet. Dank seiner markanten Lage wurde er schon in der Jungsteinzeit besiedelt. In dieser Zeit wurde der Berg wahrscheinlich erstmals befestigt und diente als Art Fluchtburg für die Menschen in der Gegend. Heute noch befindet sich auf dem Judenhügel eine Ringwallanlage aus der ottonischen-karolingischen Zeit. Seit Mitte des 16. Jahrhunderts wurde auch ein Judenfriedhof angelegt, auf denen die Juden von Bad Neustadt bis nach Meiningen bestattet wurden. Bis 1938 kamen somit mehr als 4000 Gräber zusammen. Heute wird der Friedhof nicht mehr genutzt, doch zeigen die Steine auf den Grabsteinen, das er immer noch besucht wird.
Für Rennradler ist der Berg eine Sackgasse, aber dank seiner Steigung trotz seiner Kürze eine Herausforderung und ein lohnenswertes Ziel. Denn im oberen Waldbereich sind Steigungen von mehr als 20 % im Schnitt zu überwinden, was wohl jeden Radler vor große Probleme stellt.
Von tobsi – Im Ort Kleinbardorf an der großen Kreuzung nimmt man die moderate Steigung in Richtung Bad Königshofen in Angriff und ist schon im Anstieg. In diesem Bereich sind maximal 5 % zu überwinden. Auch wenn man am Ortsausgang nach rechts abbiegt, stellt die Steigung den Radler nicht vor große Schwierigkeiten. Erst mit Einfahrt in den Wald, wo die Straße auch etwas schlechter wird, nimmt die Steigung langsam zu, um spätestens mit Durchfahrt der einzigen richtigen Kurve erstmals den Radler so richtig zu ärgern. Denn hier beginnen die richtig brutalen Rampen mit in der Spitze mehr als 20 %. Doch nicht allein die Rampen machen das Vorwärtskommen schwierig. Auch der schlechte Belag und das Laub machen es extrem schwierig, nicht vom Rad zu müssen. Denn es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder aus dem Sattel gehen, um das Vorderrad nicht abheben zu lassen. Oder man bleibt für die Traktion des Antriebs sitzen. Wie man es macht, scheint es falsch zu sein. Mit Herausfahrt aus dem Wald sinken die Steigungswerte auf ca. 8 % ab, und man hat die Möglichkeit nach rechts in das Grabfeld zu blicken. Schlaue Leute haben sogar dafür gesorgt, das sich der Radler hier auf Bänken ausruhen kann. Denn was der Radler im weiteren Verlauf erblickt, ist Horror pur. Denn wer sich mit allerletzter Kraft bis zu diesem Punkt gekämpft hat, dem wird alle Hoffnung genommen, es ohne Absteigen nach oben zu schaffen. Denn obwohl sich der Belag etwas bessert, packt der Anstieg für die letzten 300 bis 400 m nochmals ca. 5 % auf die bekannte Maximalsteigung drauf. So ist man froh, oben angekommen zu sein. Das Ende ist sehr unspektakulär an einer Hinweistafel.
Wer zum Beispiel zum Friedhof oder zum Ringwall will, der muss mit relativ gut befahrbaren Erdstraßen vorlieb nehmen.
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