Langdürren (1205 m) Blattendürren, Lauftegg
Wir befinden uns im Säntis-Gebiet, im Appenzell - genauer: Appenzell Ausserrhoden. Die Passhöhe liegt auf dem Lauftegg-Kamm. Die mit Asphalt beglückte Seite der Auffahrt führt von der Urnäscher Seite hoch, genauer: sie zweigt knapp 2 km hinter dem Ortszentrum Urnäschs von der Schwägalp - Straße ab, ist also in etwa das Gegenstück oder kleinere Gegenüber der Hochalp. Wobei dieser Vergleich arg hinkt, von der absoluten Höhe, von der Aussicht und von der sportlichen Herausforderung. Weshalb also diese Sackgasse? Sie hat (wie die Hochalp) eine Bergwirtschaft zu bieten (wenn auch nicht ganz oben), den Blattendürren. Die Aussicht (einschließlich der Säntisspitze und Kronberg) während der Quälerei ist nicht zu verachten. Oben, am fine asfalto, stehen ein paar Bäume im Weg, ein paar m weiter jedoch hat man dank der Kammlage freie Rundumsicht, zumindest nach Westen-Norden-Osten und auch zur Säntisspitze). Und damit wären wir auch schon bei einem weiteren Vorzug: wer mit dem Dackelschneider Schotter nicht scheut oder gar einen Graveller unter dem Sattel hat, dem sei empfohlen, von der Passhöhe nach links auf den Kammweg weiterzufahren. Schotter, Asphaltreste und auch ein 50m langes Stück weichen Wiesenweges sind im Angebot, insgesamt 1,7km und 20hm. Man passiert dabei einige Alpgebäude, bis man am Hof Obere Lauftegg wieder auf Asphalt trifft. Tief unten liegt Gonten mit Jakobsbad, und dorthin führt eine flotte Abfahrt auf brauchbarem Asphalt. Damit wird aus der Sackgasse eine Passüberquerung zwischen dem Urnäsch- und dem Chronbachtal. Diese Pass-Verbindung ist komplett als Bikeroute Urnäsch-Jakobsbad ausgeschildert.
Auffahrten
Westauffahrt von Grünau (Urnäsch)
3,5 km | 370 Hm | 10,6 %
Von Urnäsch her ignorieren wir den nach rechts führenden Abzweig zur Hochalp und fahren Richtung Schwägalp weiter, bis nach ca. 1,5 km linkerhand ein größeres Fabrikgebäude auftaucht. Unmittelbar nach diesem zweigt nach links ein kleines Stäßchen ab, beschildert mit "Bergwirtschaft Blattendürren" und Radwegweiser Jakobsbad. Da sind wir richtig. Verstreute Häuser und vor allem Höfe begleiten uns fortan. Und nach 500m humanen Anstieges wird es richtig steil. Ob knapp unter oder knapp über 20% sei dahingestellt, jedenfalls eine veritable Steilrampe. Rechts die tief eingeschnittene Schlucht eines Tobelbaches, links verstreute Wohnhäuser, davor und danach auch Bauernhöfe samt den ortsüblichen Weidetieren.
Hat man diesen herausfordernden Abschnitt bewältigt, flacht das Sträßchen auf einem kurzen Abschnitt komplett ab. Doch nach dem Abzweig zum Schihaus Osteregg (den wir ignorieren) folgt noch eine etwas kürzere weitere Rampe. Bald thront linkerhand über den zum Kamm hinaufreichenden Alpwiesen der Kronberg mit seiner markanten Bergstation. Vor uns taucht die Bergwirtschaft Blattendürren auf. Für uns (noch) nicht das Ziel. Nach links führt ein asphaltierter Alpweg weiter steil aufwärts, obendrein mit Fahrverbot für die "Motorisierten" belegt. Hier sind wir goldrichtig. Ein km und 120hm fehlen noch. Durch offenes Weidegebiet mit einem Weiderost geht es der Passhöhe entgegen. Dort teilen sich die ab hier nicht mehr asphaltierten Wege: rechts weiter steigend Richtung Herrendürren, links zunächst etwas bergab auf das gleichfalls nicht mehr asphaltierte, bereits erwähnte aussichtsreiche Kammsträßchen.
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