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Männlichen (2229 m)

Tolle Aussicht vom Gipfel des Männlichen.

Auffahrten

Von Wolfi – Von der Ortsmitte in Grindelwald auf die Beschilderung zum Männlichen achten und der Straße ein paar hundert Meter bergab bis auf den Talgrund folgen. Alternativ kann man auch zum unten gelegenen Bahnhof Grindelwald-Grund fahren. Von dort kommt flussaufwärts nach etwa dreihundert Metern die Brücke, die man erwischen muss. Das ist alles nicht schwer zu finden. Danach wird es noch einfacher: Es geht nur noch bergauf. Auf den gesamten nun folgenden 13,5 km fällt die Steigung kaum einmal unter 12 %, liegt öfters darüber und beißt sich am Schluss bei etwa 16 % fest. Wenn ich mich recht erinnere, gibt es genau zwei winzige Abschnitte von lächerlichen ein- oder zweihundert Metern, auf denen der Druck auf die Beine mal ein wenig nachlässt.

Die ersten Kilometer geht es mit rund 12 % an zahlreichen am Hang gelegenen Häusern und Höfen hinauf. Hier begegnen einem auch die letzten Autos, die man für die nächste Zeit sehen wird. Danach ist Schluss damit, und man gewinnt in ruhiger, einsamer Fahrt rasch an Höhe. Grindelwald rückt immer tiefer nach unten und man scheint sich immer mehr dem Niveau der Grossen Scheidegg anzunähern, die in der Ferne gut zu sehen ist. Davor Wetterhorn, Schreckhorn und vor allem die Nordwand des Eiger. Die tolle Aussicht in die 1800 Meter hohe Felswand des Fastviertausenders wird einen von nun an bis nach oben begleiten. In Sichtweite ist meist auch die Gondelbahn, die von Grindelwald-Grund bis zum Berghotel führt und Touristen aus aller Welt zum Aussichtspunkt bringt, der für uns leider noch weit entfernt ist. Sie ist mit 6,2 km die längste Gondelbahn Europas.
Oberhalb der Baumgrenze und bei einer Steigung von inzwischen mehr als 12 % eröffnet sich schließlich die Sicht auf die Bergstation. Bis dorthin sieht man noch viel Wiese vor sich, die im Winter natürlich als Skipiste fungiert und die irgendwie nicht halb so steil aussieht, wie sie wirklich ist. Der Schlussabschnitt am Steilhang vor der Abrisskante beschert dem Radfahrer dann konstante 16 %. Hier muss hart gekämpft werden und weil der Blick nur noch auf den Asphalt vor dem Vorderrad oder die Schweißtropfen auf dem Oberrohr fällt, sieht man nicht, wie hinter dem Eiger allmählich Mönch und Jungfrau herauskommen. Ich habe die erst nach der letzten besonders langen Rampe gesehen und bekam – ungelogen – eine Gänsehaut angesichts dieser geballten Alpenpracht. Nun kann man ins Berghotel einkehren und mit japanischen Touristen über Schaltungen von Shimano fachsimpeln oder noch den eigentlichen Gipfel des Männlichen ansteuern, um das Maß des Tages endgültig voll zu machen.

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