„Höchster Wallfahrtsort Tirols“ darf sich das Kloster Maria Waldrast an der Westseite des von Innsbruck zum Brennerpass führenden Wipptals nennen. Eingeweiht wurde die Wallfahrtskirche 1465 an der Stelle, wo der Sage nach 1407 zwei Hirtenjungen eine Mariengestalt aus einem Baumstamm wachsen sahen. Das Wasser, dessen man sich hier an einem Brunnen bedienen kann, soll eine besondere, heilende Wirkung haben. Erfrischend ist es, so wie das ebenfalls zur Verfügung stehende Kneippbad für Arme und Beine, auf jeden Fall – davon hat sich der Autor überzeugt. Das Kloster samt angeschlossenem Gasthof kann über eine schmale Mautstraße von Matrei am Brenner aus erreicht werden. Für den Rennradfahrer gibt es an dieser Stelle nichts weiter zu erkunden. Wer sich jedoch auf eine anspruchsvolle Bergwanderung begeben möchte, kann Fahrrad oder Auto bei Maria Waldrast stehenlassen und beispielsweise die Serles (2718 m; auch Waldrastspitze genannt) erklimmen. Ein sicherer Tritt auf der gesamten Strecke ist ebenso empfehlenswert wie ein sicherer Griff oberhalb des Serlesjöchls (2384 m), wo eine Leiter und mehrfach Stahlseile den sicheren Aufstieg gewährleisten.
Von Reinhard – Die Auffahrt und mit ihr auch die recht gleichmäßige Steigung von etwa 10 % beginnt an der Brennerstraße in Matrei am Brenner auf 990 m Höhe. Eine Ausschilderung zum Wallfahrtsort ist vorhanden. Der Ort wird schnell verlassen, jedoch gelangt man nach Unterquerung einer der zahlreichen Brenner-Autobahn-Brücken in die Siedlung Mützens, wo zwei Doppelkehren bereits Freude auf den weiteren Anstieg machen. Nach Verlassen des Ortes ist es nicht mehr weit bis zur Mautstelle (Pkw bezahlen 5 Euro, Radfahrer natürlich nichts) und dem gleichzeitigen Eintritt in den Wald, der auch erst an den saftig grünen Hängen bei Maria Waldrast wieder richtig verlassen wird. Auf dem Weg dorthin ist die Begegnung mit Kühen recht wahrscheinlich, weshalb außerhalb der Mauteinnahmezeiten das große Tor an der Mautstelle verschlossen ist und man durch das nebenstehende Fußgängertor die Straße betreten muss. Mit einigen Blicken ins Tal geht es bei meist über 10 % kurvig auf der schmalen Straße durch den Wald weiter bergauf, bis man zwischen den Bäumen hindurch an einer großen Wiesenfläche den Klostergasthof und die Kirche erspäht, die dann auch schon bald erreicht sind.
Die Straße ermöglicht zwar ein vorsichtiges Passieren von zwei Fahrzeugen, ist aber trotzdem schmal und unübersichtlich genug, um eine Auffahrt per Rad außerhalb der Hauptverkehrszeiten zu bevorzugen. Typischerweise erreichen die Wanderer und Wallfahrer Maria Waldrast vormittags, so dass eine Befahrung am (optimalerweise späten) Nachmittag zu empfehlen ist.
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