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Mirador del Río (471 m)

Links ein Zipfel von La Graciosa.

Auffahrten

Von Flachlandtiroler – Wir starten an der Nordostküste Lanzarotes in unmittelbarer Nähe der Touristenattraktion Jameos del Agua. Diese Grotte mit integriertem Pool, Auditorium, Restaurant und Wasserbassin mit auf der Welt einmaligen Albinokrebsen liegt an der Abzweigung von der LZ-1 auf die LZ-205 in unserem Rücken.
Los geht es also auf 26 m Höhe in westlicher Richtung, nur wenige hundert Meter vom Meer entfernt. Die Straße mit für hiesige Verhältnisse akzeptablem Asphalt führt schnurgerade in Richtung der Cueva de los Verdes, einer weiteren Grottenanlage inmitten der Lavasteinfelder. Wir erreichen den Parkplatz nach 600 m, fahren allerdings auf der LZ-205 weiter, die sanft mit 2–6 % ansteigt und zwischendurch wieder abfällt.
Die Straße bietet eine tolle Sicht zurück auf das Meer, da sie wie im mittleren Westen der USA immer geradeaus geht und sich den Hügeln anschmiegt. Umringt wird das Asphaltband von mit grünen Flechten bedeckten, rauen Lavasteinen. Hier wäre laufen oder gar radeln abseits der Straße völlig unmöglich.
Nach einem zwischenzeitlichen Linksknick bei Kilometer 1,8 erreichen wir nach 2,5 km die erste richtige Kreuzung auf 116 m. Der erste Teil bescherte uns somit eine Steigung von durchschnittlich 3,6 %, der Spaß beginnt also erst noch.
Wir biegen nun rechts auf die LZ-201 nach Nordwesten. Hier wird nun der Wind zum großen Gegenspieler, während die Steigung weiterhin moderat bleibt. Nach 4,8 km bleiben wir halbrechts auf der Hauptstraße, welche bei Kilometer 5,1 im 90-Grad-Winkel nach rechts abknickt. Hier wird es nun zwar steiler, aber durch die nun östlich eingeschlagene Richtung ist es weniger windig, und die Fahrt wird angenehmer.
Nach einem erneuten Richtungswechsel nach 500 Metern erreichen wir dann bei Kilometer 5,9 die Abzweigung nach Orzola. Die Strecke in den Hafenort herunter ist zwar auch sehr zu empfehlen (hier konnte man sich einst auf die pavés von Paris-Roubaix vorbereiten, inzwischen ist der Belag rundeneuert), wir bleiben aber auf der LZ-201 in Richtung Mirador.
Nach exakt 8,3 km biegen wir dann am Ortseingang von Ye rechts in eine kleine Senke auf die LZ-203. Wir sind nun auf 366 m angelangt und haben somit nur noch gut 100 Hm vor uns. Auf diesen ist einmal mehr schlechter Asphalt und starker Wind (aus der leider üblichen Richtung Nord/Nordost) ein größeres Hindernis als die Steigung von hier 5 %.
Obwohl diese letzten zwei Kilometer auf einigen Karten als Einbahnstraße eingezeichnet sind, dürfen wir hier in der Tat hoch (Stand 02/2009). Wir passieren ein verlassenes Wärterhäuschen und vernehmen vor uns bereits den kleinen Parkplatz und das geschmiedete Empfangslogo des Mirador del Rio. Wir erreichen es auf 471 m nach 10,3 km und selten so anstrengend gewesenen 4,3 % Durchschnittssteigung.

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dark_ike
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dani_kierok
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Thomas24
Von DE – Der Anstieg ist im oberen Teil mit der bereits beschriebenen Südostanfahrt identisch: siehe dort. Unser Ausgangspunkt für die Nordanfahrt ist der kleine Fischerei- und Fährhafen Orzola an der Nordostküste der Insel. Hierher gelangt man auf der Küstenstraße LZ-1 von Arrieta aus, meist belgisch kreiselnd gegen den Nordost-Passat. Von Orzola gelangt man per Fähre auf die Isla Graciosa – „Die Anmutige“, dort gibt es aber keinerlei asphaltierte Straßen für einen Inselabstecher, deshalb entern wir die Fähre nicht und nehmen die LZ-204 unter die schmalen Reifen: hinauf zum Mirador del Rio, dem schönsten Aussichtspunkt der Insel.
Auf bestens asphaltierter Straße rollen wir flach aus dem Ort in Richtung Süden ins Inselinnere. Wir passieren den Weiler Las Tabaibitas und müssen bei Kilometer 2 wegen eines etwas steileren Stücks durch ein paar Kurven mal etwas kräftiger zutreten. Nach wieder flacherem Intermezzo beginnt bei Kilometer 4 erneut eine teils zweistellig steile Passage über ein paar Kurven, die mit dem Erreichen der fast zugewachsenen Finca Las Hoyas ein Ende hat. Jetzt bietet sich ein schöner Rundblick, den wir auf dem nun folgenden flachen Stück genießen können: rechts erhebt sich der Krater des Monte Corona, mit 609 m eine der höchsten Erhebungen der Insel. Dessen Eruptionen vor einigen tausend Jahren bedeckten den gesamten den Nordosten der Insel mit einer mächtigen Lavaschicht, dem „Malpaís de la Corona“ (deutsch: schlechtes Land des Corona), bei deren Erkalten sich Lavatunnel bildeten, die in den 1960er Jahren zu Touristenattraktionen ausgebaut wurden: Cueva de los Verdes und Jameos del Agua. Diese befinden sich allerdings 5 km südöstlich von uns in Küstennähe, wir aber erreichen nun bei etwa 275 m Höhe die LZ-201. Ab hier geht es rechts und wie bei der Südostanfahrt beschrieben weiter über Ye zum Mirador del Rio.

Ye? Ein bisschen Polit-History gefällig? Wie sagte doch Walter Ulbricht 1965 auf dem XI. Plenum des ZK der SED in Ankündigung des Verbots westlicher Beatmusik: „Ist es denn wirklich so, dass wir jeden Dreck, der vom Westen kommt, nu kopieren müssen? Ich denke, Genossen, mit der Monotonie des „Ye-Ye-Ye“ oder wie das alles heißt, ja, sollte man doch Schluß machen…“. Natürlich meinte er nicht das Ye auf Lanzarote sondern das „yeah-yeah-yeah“ der imperialistisch-dekadenten Beatles. Deshalb werden wir, während wir sogleich den schmucken Weiler Ye locker pedalierend passieren, beruhigt feststellen können: der Genosse Walter Ulbricht hat mit „Ye“ nicht Schluss gemacht – und mit dem dreifachen „yeah“ übrigens auch nicht, trotz Verbotes!

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ChrisBue
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