Monestir de Montserrat (735 m)

Von AP – An der Südostflanke des Mittelgebirges Montserrat, das zur Serralada Prelitoral gehört, klebt das Monestir de Montserrat mit seiner schwarzen Madonna, seines Zeichens der bekannteste und bedeutendste Wallfahrtsort in Katalonien. Die dunkle Dame ist auch unter dem Namen „La Moreneta” bekannt und hält ihre schützende Hand über Katalonien. Ihr Kult kam im 12./13. Jahrhundert nach Christus auf, zu einer Zeit, in der man auch an anderen europäischen Orten anfing, solchen Marienstatuen zu huldigen. Das bekannteste Beispiel hierfür dürfte die schwarze Madonna von Czestochowa sein. Das Kloster am Montserrat wurde früher gegründet, es entstand etwa um das Jahr 1070 herum aus einer Einsiedelei.
Vermutlich war der Montserrat aber schon in vorchristlicher Zeit ein Platz, an dem die jeweils angesagten Gottheiten geehrt wurden. Verwunderlich ist die Wahl nicht, denn aus dem wie ein Meeresriff gezackten Felsstock (Montserrat heißt „gesägter Berg”) deuten hundert steinerne Finger zum Himmel. Es genügt, an Barcelona vorbei auf der Autobahn nach Süden zu fahren, um auf dieses außergewöhnlich geformte Mittelgebirge aufmerksam zu werden.
Für Rennradfahrer Kataloniens ist die Straße zum Kloster hinauf eine der Auffahrten, die jeder einmal gemacht haben muss, auch wenn die Berge ansonsten nicht so sein Ding sind. Allerdings ist die Straße gerade an Wochenenden stark belastet von Ausflüglern, Pilgern oder Touristen. Es kann durchaus vorkommen, daß sich schon weit vor dem Parkplatzbereich des Klosters eine Blechlawine staut, an der man mit dem Rad dann kalt lächelnd vorbeihuschen kann. Empfehlenswerter ist es daher, die Auffahrt unter der Woche in Angriff zu nehmen. Oder man weicht auf die wenig bekannte Nordvariante über Sant Cristòfol aus, die kurz vor der Font dels Monjos auf die Hauptstraße einbiegt....so hat man zwei Drittel des Anstiegs auf einer fast verkehrsfreien Straße verbracht.