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Montdúver (824 m) Montdúber

Montduver8.

Auffahrten

Von AP – Den Beginn der Südauffahrt zu bestimmen, ist Geschmackssache. Von Gandía aus fängt die Straße nach La Drova schon vor der Unterquerung der Küstenautobahn (AP-7) durch unendliche Orangenbaumplantagen sanft an zu steigen. An einem Verkehrskreisel zwischen den Ansiedlungen Marxuquera Baixa und Marxuquera Alta steht das erste Hinweisschild auf den Port de la Drova, ausgestattet mit Steigungsprofil. Also wollen wir uns an die örtlichen Gepflogenheiten halten und an jener Stelle loslegen. Den Montdúver hat man schon von hinter Gandía fest im Blick.
Die Straße steigt weiter leicht an. Rechts neben der Straße hat man einen Fahrradstreifen appliziert, der später auf die linke Seite wechselt. Beim Hochfahren ist das eine gute Sache, bergab geht es so schnell, dass man ihn nicht unbedingt braucht.
Hinter Marxuquera Alta zieht die Steigung etwas an. Über eine Handvoll von Serpentinen erreicht man den Zugang zum Hochtal. Der besteht aus einer über ein Kilometer langen, leicht gebogenen Gerade, die zum Ende hin mit 10 % ansteigt. Kaum flacht die Straße ab, sieht man das Passschild des Port de la Drova links. Das Schild ist in blau-weißen Tönen gehalten, wie der Großteil der ziemlich neuen, radfahrerfreundlichen Beschilderung der Straßen im Land Valencía. Die Gegend vor dem Port de la Drova sieht übrigens durch Buschbrände in der Vergangenheit ziemlich zerzauselt aus.
Leicht abfallend durchquert man nun die Ansiedlung La Drova. Der Abzweig zum Montdúver ist theoretisch nicht schwer zu erkennen, weil an der Straßeneinmündung eine kleine Bushaltestelle steht. Praktisch ist leider das rot-weiße Haltestellenschild halb von einer Hecke verdeckt, und die Haltestelle sieht man nur, wenn man von Norden her kommt. Die Straße heißt Carrer de l’Esparterola, das muss zur Identifizierung genügen.
Die Steigung dieser Straße nimmt innerhalb weniger Meter enorm zu, der Straßenbelag wechselt zu Beton, der Steigungsmesser schlägt in den tiefroten Bereich aus. Bei den letzten Häusern von La Drova drückt man über die Maximalsteigung des Anstiegs von 23 %. Der Beton mündet abrupt in eine flache, schmale Asphaltstraße, und man kann durchatmen. Auf Asphalt fährt man nun wieder in die Richtung, aus der man ursprünglich gekommen ist, sprich nach Süden, oberhalb von La Drova entlang. Die nächsten Meter sind sozusagen das Flachstück der Sackgasse zum Gipfel, es geht nur kurz einmal auf 18 % hoch. Ein paar Pinien stehen am Wegesrand, der Blick nach Süden ist vielversprechend.
Der Asphalt endet an einer Schranke, ab der kein motorisierte Verkehr mehr erlaubt ist. An einer kleinen Parkbucht steht das Burucartel*, mit dem die Auffahrt geadelt worden ist. Von der Schranke aus hat man keine klare Orientierung, wie es zu den Antennen gehen würde, weil man vor sich das Ende des Massivs erahnt, ohne einen Weg an der Bergflanke zu sehen. Auf Beton löst sich das Rätsel auf. Enorm steil geht es über einige Serpentinen in einem niedrigen Kiefernwald hinauf, dann schwenkt der Weg wieder nach Norden. Über ein zweite heftige Rampe mit über 20 % Steigung erreicht man den Coll de les Bigues auf etwa 680 m Höhe.
Von der Rampe aus war der Ausblick nach Norden schon fabelhaft, aber mit Überqueren des Coll de les Bigues knallt ein Effekt voll rein, der die Auffahrt zum Montdúver zu etwas Besonderem macht, das man nie mehr vergisst. Man bekommt nämlich fast Angst, in ein unendliches Blau zu fallen. Genau, auf der winzigen Passhöhe breitet sich mit einem Schlag das Mittelmeer tief unter einem aus und verschmilzt weit in die Ferne mit dem Horizont.
Vom Coll de les Bigues fällt der Weg kurz und scharf ab. An der Ostflanke des Gipfels schwingt man sich über sechs Serpentinen zum Gipfel hinauf. Auf diesem Schlussstück fällt die Steigung nie unter 12 % und reicht immer mal wieder an die 20 % heran. Weil sich der Weg so an die fast senkrecht abfallende Bergseite schmiegt, hat man das Gefühl, über dem Wasser zu balancieren.
Oben sollte man den Renner abstellen, die Treppe hoch zum Gipfel nehmen und das Panorama tief aufsaugen. Besser geht es einfach nicht in jenem Teil der Welt!
Zum Abschluss sei gesagt, dass man auf der Rückfahrt feststellt, dass der der Beton gar nicht so ruppig ist, wie normalerweise auf solchen Straßen zu erwarten. Jedenfalls deutlich glatter als am Tossal dels Diners nicht allzu weit entfernt. Zum Beton-Vergleich kann man beide an einem Tag fahren, wenn einem der Sinn danach steht.



*Ein Burucartel ist ein hölzernes Passschild, handgemacht von Ricardo Landaburu aus Madrid. Der gute Mann hat sich zum Ziel gesetzt, alle memorablen Anstiege Spaniens, die kein Passschild aufweisen, entsprechend auszustatten. Die Burucartels haben unterschiedliche Größen und sind originell angefertigt mit den Passnamen und -daten in verschiedenen Farben. An manchen nagt leider schon der Zahn der Zeit, andere sind mutwillig zerstört oder einfach geklaut worden.
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KevinPBo
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Coppi_66
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