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Monte Jafferau (2805 m) Forte Jafferau

DSC05143.

Auffahrten

Von artie_1970 – Wir starten in Bardonnecchia am Bahnhof westlich der Gleise, denen wir nach Norden folgen. Durch ein autobahnkreuzähnliches Kleeblatt nebst Tunnel gelangen wir auf die Ostseite der Schienen. Wir biegen links und sofort wieder rechts ab, überqueren den Torrente di Rochemolles und unterqueren die SS 335.
Ab jetzt geht es hoch, zunächst unter der Autobahn hindurch und dann mit zwei Kehren hinauf nach Gleise (Ortsname, keine Schienen). Hinter dem Weiler gibt es drei weitere Kehren, dann geht es in den Wald hinein. Nach einem knappen Kilometer folgt die nächste Rechtskehre, und jetzt heißt es aufpassen: In der nächsten Linkskehre nach etwa 150 m verlassen wir den Asphalt (der nach einem weiteren knappen Kilometer zum Hotel Jafferau führt) und wechseln auf das geradeaus weiterführende Schottersträßchen. Hier beginnt das Abenteuer. Die ersten zwei Kilometer sind mit 11 % und 13 Kehren gespickt. Kurz danach wird es flacher und der Wald lichter.
Auf den nächsten 7,5 km wird der Südhang des Grates gequert, von dem der Monte Jafferau der höchste Punkt ist: Ziemlich flach (um die 5 %) geht es dabei dahin, sogar eine kleine Zwischenabfahrt gibt es an der Stelle, die noch vor ein paar Jahren wegen einer Hangrutschung unpassierbar war, mittlerweile aber wieder bestens in Schuss ist.
Etwas später, in einer Linkskurve knapp 4,5 km nach dem Schotterabzweig, liegt rechter Hand das Forte Foëns, fast genau südlich vom Monte Jafferau. Weitere 1,5 km den Hang entlang mündet von rechts die Schotterpiste ein, die von Savoulx hinaufführt. Der Belag sieht von hier oben tauglich aus (jedenfalls nicht schlechter als unser Weg) und dürfte sich für den Rückweg anbieten (allerdings nicht getestet). Nochmal 3 km weiter zweigt halbrechts die Straße zum (gesperrten) Tunnel ab, die weiter zum Monte Pramand und schließlich hinab nach Salbertrand führt.
So eindrucksvoll die Blicke in Richtung der Galleria del Seguret sind, es zieht uns weiter bergan. Nach einem halben Kilometer ist die Hangquerung (und damit der flache Teil) abgeschlossen, eine Linkskurve und eine Linkskehre leiten den nächsten Abschnitt ein, den deutlich steileren Anstieg hoch zum Col Basset. Auf den 2,5 km bis zum Pass erwarten uns 10 % Steigung.
Am Col Basset (2595 m) ist die Aussicht atemberaubend, und das liegt nicht an der Seehöhe: Wir haben den Kamm erreicht, der grandiose Blicke nicht nur Süden, sondern auch nach Norden in das bislang noch nicht erspähte Valfredda erlaubt. Diesem Kamm werden wir jetzt bis zu seinem höchsten Punkt, dem Monte Jafferau, der samt Fort fast immer im Blick ist, folgen. Die nächsten 2 km sind erst einmal ziemlich flach. Gut so, wir sind sowieso mehr mit Gaffen als mit Kurbeln beschäftigt. Dann zweigt rechts ein Schotterweg zu einer alten Barracke ab. Es wird steiler, wieder um die 10 %.
Gut 400 m weiter wird mit einer Rechtskehre der rumpelige Schlussanstieg eingeläutet. „Rumpelig“ ist ernst gemeint, der „Belag“ besteht aus hochkant gestellten Felsplatten. Ein Enduro-Fahrer (also motorisiert und vollgefedert) fuhr da im Stehen hoch und sagte oben: „Den Abschnitt braucht kein Mensch.“ Hier ist also Schieben angesagt, erst recht bei 15 bis 20 % Steigung.
Die letzte Rampe ist dann wieder fahrbarer Schotter und mit 5 % auch deutlich flacher. Wir passieren das Forte Jafferau auf seiner Ostseite und können nach einer letzten Linkskehre (geradeaus geht zur Skipiste und hinab zum Hotel Jafferau) auf sein Dach fahren.
Von hier ist der Blick in alle Richtungen frei. In welche Richtung nur zuerst fotografieren? Selten bei einer Tour hatte ich ein derartiges Gipfelerlebnis, weit oberhalb des Weltgetriebes in einer mit verstreuten Ruinen versehenen Mondlandschaft.

Dieser Anstieg ist hart erkämpft, aber jede Mühe wert. 1550 Höhenmeter auf 23 Kilometern klingen zunächst nicht schlimm, aber der Schotter kostet Kraft und Zeit (wie auch das ständige Fotografieren). Wer noch ein wenig Erkundungsdrang hat (Forte Foëns, Weg bis zum Tunneleingang, Barracken weiter oben), kann getrost eine Tagesetappe einplanen, zumal der Rückweg auch kein Zuckerschlecken ist: Es geht eher mit 15 bis 20 km/h bergab als mit 70 km/h wie auf asphaltierten Straßen. Noch einmal: Diese Legende ist nichts für Rennräder, auch nicht mit Breitreifen von lächerlichen 28 mm.
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