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Ordino-Arcalis (2225 m) Port de Rat

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Auffahrten

Von AP – Man startet die Auffahrt in Andorra la Vella an der Caldea. Die ersten Kilometer sind in der Allgemeinbeschreibung Andorras unter der Überschrift „Der Horror” nachzulesen. Angenehm zu fahren sind sie nicht, aber einmal in La Massana angekommen wird es ruhiger und beschaulicher. Außerdem kann man sich auf ein langes Flachstück freuen, auf dem man durch La Massana fährt, nach rechts in Richtung Ordino abbiegt und auf den abgelegenen Nordwesten Andorras zuhält.
Vor Ordino zieht die Steigung kurz an; in Ordino durchfährt man den Kreisel, an dem der Weg zum Coll d’Ordino abzweigt. Zur Skistation Ordino-Arcalis geht es aber in die entgegengesetzte Richtung.
Aus Ordino erreicht man über ein leichtes Gefälle das grüne, zum Teil landwirtschaftlich genutzte Tal des Valira del Nord, an dem entlang es über 10 km auf welliger Strecke vorangeht. Immer wieder passiert man Apartmentanlagen, die im Sommer meistens leer stehen, und kleine Ansiedelungen. Ein schönes Beispiel ist dafür ist Llorts mit seiner rustikalen Dorfkirche am Straßenrand.
Auf dem sechzehnten Kilometer der Anfahrt sieht man das letzte Dorf des Tals, El Serrat, an einem Berghang liegen. Dort beginnt der Schlussanstieg, der auch vorbildlich Kilometer für Kilometer beschildert ist. Dabei ist das Wegstück durch El Serrat hindurch der steilste Abschnitt der Strecke, die Maximalsteigung liegt wiederholt bei über 10 %. Die Straße schwingt sich über einige Serpetinen am Berghang nach oben, so dass man schon bald einen weiten Blick über das obere Tal des Valira del Nord hat.
Anschließend biegt die Straße, welche übrigens bis zur Skistation ziemlich breit ausgebaut ist, nach Norden in ein Hochtal ein; am Beginn dieses Hochtals lauert eine kurze Rampe mit 15 % Steigung. Durch das Hochtal fließt ein Bergbach, der eigentlich der obere Valira del Nord ist, dort aber Riu de Tristaina heißt und den oben erwähnten Llacs de Tristaina entspringt. Zur Vervollständigung des hydrologischen Profils des Nordwesten Andorras sei hier angefügt, dass man ab dem Zusammenfluss des Riu de Tristaina und des Riu Rialb bei El Serrat vom Valira del Nord spricht. Also in etwa wie:

Wo Werra sich und Fulda küssen
Sie ihre Namen büssen müssen
Und hier entsteht durch diesen Kuss
Deutsch bis zum Meer der Weser Fluss!


Diese kurze Abweichung sei gestattet. Aber weiter geht es im Hochtal voran. Die Steigung nimmt sich etwas zurück, man durchfährt eine Galerie und sieht einen Teil des folgenden Streckenverlaufs an einem Berghang vor sich. Die Streckenführung ist sehr abwechslungsreich, es gibt eine Brücke über den Tristaina, eine direkt darüber gebaute Kehre und einen kurzen Tunnel, und das alles in einer hübschen Bergkulisse aus dunkelgrünen Nadelwaldflecken, hellgrünen Bergwiesen und graubraunen Felsen.
Ungefähr bei Kilometer 21 kommt man an der unteren Skistation vorbei, die einen schrecklichen Eindruck macht und das schöne Landschaftserlebnis doch erheblich beeinträchtigt. Hinter der Skistation folgt Serpentine auf Serpentine, dahinter beschreibt die Straße eine Kurve an einem steil abfallenden Berghang entlang und führt an einem großen runden Metallkreis vorbei. Was der darstellen soll, ist schwer zu sagen. Wer an einer Interpretation interessiert ist, sollte den Designer Mauro Staccioli fragen. Jedenfalls sieht man hinter dem Kreis schon die obere Skistation und damit das Ende der Asphaltstraße.
Die Landschaft um die obere Skistation, deren Architektur wesentlich dezenter gehalten ist als die des Monsters weiter unten, ist geprägt von weiten Kuhalmen und überragt von schroffen Gipfeln. Zweifelsohne ein hübsches Fleckchen Andorra, wo man sich im Sommer sehr gut von der Hektik und Hitze 1500 m tiefer erholen kann. Der weitere Verlauf der Piste zum Tunnel unterhalb des Port de Rat ist leicht zu erkennen. Der Tunneleingang liegt ungefähr 2 km von der oberen Skistation entfernt auf 2360 m Höhe.
Als Fazit bleibt festzuhalten, daß die letzten 10,5 km Asphaltstraße wie geschaffen sind für einen Radrennfahrer mit den Eigenschaften von Jan Ullrich. Die Steigung liegt bis auf ein paar Rampen abgesehen immer im Bereich von moderaten 7 bis 8 % und geht zum Ende hin sogar noch zurück. Es ist also sehr leicht, seinen Rhythmus zu finden und hochzustampfen. Was J.U. dann auch getan hat, an jenem Tag im Sommer 1997.

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