Passo Cantoniera (1007 m)

Von AP – Den Passo Cantoniera findet man im herrlichen Montefeltro, Land der tausend Hügel und Burgen, und zwar auf der Südseite des Massivs des Monte Carpegna im äußersten Nordwesten der Marken. Der Kamm, über den die Passstraße (strada provinciale 1) führt, trennt jenen Gebirgsstock vom Sasso Simone e Simoncello. Auf der Westseite des Passes liegt das Tal der Marecchia, auf der Ostseite das Tal der Foglia. Der Pass ist sehr abgeschieden, wie eigentlich so ziemlich alles im Montefeltro, aber nichtsdestotrotz ist gerade das obere Val Marecchia durchzogen von einem Netz aus schmalen Straßen. Das macht es möglich, den Pass auf verschiedenen Varianten zu erreichen, von denen eine von Süden her direkt an der Passhöhe endet. Von Osten her treffen sich alle Anfahrten in Carpegna ein paar Kilometer unterhalb der Passhöhe. Auf der Passhöhe selbst steht eine Handvoll Gebäude, von denen es schwer zu sagen ist, ob sie ständig bewohnt oder Ferienapartmenthäuser sind. Ein Bar-Ristorante gibt es ebenfalls, und ich meine auch ein Hinweisschild auf einen Baumklettergarten gesehen zu haben.
Aus Radlersicht wird der Passo Cantoniera klar in den Schatten gestellt von der außergewöhnlichen Steilstrecke zum Monte Carpegna von Carpegna aus. Fährt man den Carpegna von Ost nach West, wie es sich gehört, stößt man knapp unterhalb des Cantoniera wieder auf die Hauptstraße.
Der Cantoniera ist also bloßes Beiwerk des Carpegna, möchte man meinen. Dabei ist der Pass für sich genommen eine passable Sache, zwar kein absoluter Marken-Kracher wie der Monte Nerone oder der Monte Catria, aber gerade von Westen her nicht unspannend zu fahren und garniert mit feinen Ausblicken auf das Val Marecchia und die Felshauben des Sasso e Simoncello. Ein paar Kilometer weiter, südlich des Sasso e Simoncello, hat der Cantoniera einen Zwilling in Form des toskanischen Valico San Cristoforo, der ebenfalls das Val Marecchia und das Valle del Foglia miteinander verbindet.