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helmverweigerer – Der Passo del Bosco ist ein kleiner, praktisch unbekannter Pass im Hinterland von Sestri Levante. Man findet auch keine definierte Passhöhe und schon gar nicht hat sich jemand die Mühe gemacht, ein Passschild hinzustellen.
Als Position der Passhöhe bietet sich eine Kreuzung bei einer Ansammlung einiger Häuser an, welche auch etwa am höchsten Punkt liegt. Auch der Passname ist etwas spekulativ, leitet er sich doch lediglich aus einigen Straßenbezeichnungen in Google Earth ab, welche mit „Strada per Passo del Bosco” gekennzeichnet sind.
Die Bezeichnung erscheint aber naheliegend, handelt es sich doch um ein dicht bewaldetes Gebiet, durch welches hier ein Asphaltband gelegt wurde (ital.
Bosco für Wald).
Trotz dieser Mutmassungen handelt es sich um einen Pass im klassischen Sinn. Insbesondere auf
diesem Bild ist zu erkennen, dass der Sattelpunkt des Passo del Bosco von weit her sichtbar ist.
Der Passo del Bosco verbindet ein kleines Tal am Fuße des 1400 Meter hohen Monte Zatta mit dem verkehrstechnisch wichtigen Varatal. Dieses kleine Tal ist das Quellgebiet der Vara, welche nach ca. 60 Kilometern in die Magra und dann südlich von La Spezia ins Meer fliesst. Der Weg des geringsten Widerstandes ist es also, dem Flussverlauf zu folgen. Daher findet man auf der Fahrt über den Pass kaum Verkehr vor. Die Straße über den Passo del Bosco dient lediglich dazu, zu den verstreut liegenden Bergdörfern zu gelangen.
Davon gibt es aber einige, welche sich an dieser Bergflanke oberhalb der Lebensader in Form des Varatals angesiedelt haben. Deshalb ergeben sich für den Rennradfahrer vielfältige Möglichkeiten, abwechslungs- und höhenmeterreiche Touren zu fahren, zumal sich weitere Pässe wie der
Passo della Biscia, Colle di Velva,
Passo della Mola, Passo di Cento Croci oder der
Passo di Malanotte zur Weiterfahrt anbieten.
Der Passo del Bosco ist sicher kein spektakulärer Pass. Er bietet aber auf jeder Auffahrt sehr einsame, verkehrsarme Auffahrten mit viel Naturerlebnis und gewährt oben schöne Ausblicke über das weitläufige Varatal bis tief ins Hinterland.