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Peña Escrita (1190 m) Anglirú des Südens

P1320069.

Auffahrten

Ostrampe von Torrecuevas
13,7 km | 1191 Hm | 8,7 %  Strava
Von Jan – Eine Bemerkung gleich vorab: Das Hinweisschild Peña Escrita 11 km weist die Distanz zum Eingang des Tierparks aus. Dort aber macht der Anstieg erst für weitere drei Kilometer richtig ernst. Auch an den folgenden Abzweigen ist Peña Escrita immer mit Holzschildern ausgewiesen.
Schon gleich nach dem Befolgen des Hinweisschilds werden wir auf die kommenden Steigungsspitzen eingestellt. Noch im Ort geht es kurz sehr steil bergan, um über einen kleinen Hang in das Tal des Rio Seco abzufahren, das (zumindest im Januar) wunderbar grün und fruchtbar wirkt. Etwas wellig geht es noch in leichter Bebauung dahin, bis eine etwas unübersichtliche Weggabelung nach links den zweiten Abschnitt des Anstiegs einläutet. Vom Talboden des Rio Seco führen sieben aberwitzig eng gestaffelte Kehren bei ca. 16 % Steigung gen Himmel.
Danach nimmt die Steigung nicht wirklich ab. Inmitten einer Avocado-Plantage fallen die Höhenmeter schnell. Das Steilstück lenkt uns für ca. 2 km von der herrlichen Kulturlandschaft um uns herum ab. An drei charakteristischen Wassersilos beginnt der dritte Abschnitt des Anstiegs. Das Steilstück geht für die nächsten ca vier Kilometer in eine Hangpassage bei 8 bis 10 % über, die uns etwas zu Luft kommen lässt.
Im Weiteren eröffnet der kurvige Streckenverlauf immer wieder neue Ausblicke in die Täler rechts und links vom Grat, der an mancher Stelle auch nur so breit wie die Straße selbst ist. Zur Rechten liegt nun das Tal des Rio Seco in üppigem Grün. Weitere Terrassen für noch mehr Obstanbau sind in Arbeit. Links fallen karge Hänge zum Rio Jate hin ab. Ein interessanter Gegensatz. Dahinter ragen für uns namenlose Felsformationen kühn zum Himmel auf.
Immer noch ist völlig unklar, wohin die Reise gehen soll, denn man sieht nur ein einsames Haus auf der Bergspitze vor uns stehen – noch sind aber nicht einmal die Hälfte der Höhenmeter absolviert. Hier sieht man jenseits der nächstgelegen Hügelkette die Straßenführung der Carretera de la Cabra zur Rechten, aber keiner der vielen Wirtschaftswege führt uns dorthin. Sie sind sämtlich nicht asphaltiert und enden in den unter uns liegenden Plantagen.
Schließlich ist das Haus erreicht, und der Blick auf den weiteren Streckenverlauf wird frei: Zunächst flowig-schnell abfallend geht die Straße in eine weitere Gratpassage über, nach der wir in das bisher verborgene Bergmassiv der Peña Escrita eintauchen.
Noch haben wir etwas Schonfrist. Die steigenden Prozentangaben ignorieren wir und stärken uns an einem blühenden Mandelbaum, an dem noch die Früchte des letzten Jahres hängen.
Dann aber macht die Steigung langsam ernst. Wir passieren die Mautstation, die den vierten und letzten Abschnitt der Auffahrt einläutet, fahren um eine Rechtskurve... und da steht sie, die Wand, die uns für die letzten drei Kilometer in ihren Bann ziehen soll. Ich kann Fahrrad und Fotoapparat kaum noch gemeinsam beherrschen, beide Hände müssen an den Lenker. Mal im Wiegetritt, mal im Sitzen, den Oberkörper eng an den Lenker gepresst, kämpfen wir uns nach oben. Oberarme und Schenkel beginnen zu brennen.
Dankenswerterweise ist dichter Nebel aufgezogen, so müssen wir uns nicht ärgern, dass wir den Blick nicht mehr vom Asphalt zu heben in der Lage sind. Auch soll man von der Mautstation die höchsten Gebäude des Tierparks weit oben sehen können. Dieser Schrecken bleibt uns heute erspart.
Auf einmal kommt rechts ein Hühnerstall in den Blick, es folgen Wolfsgehege zur Linken, Stachelschweine zur Rechten, dann Wildschweine, Wallebys, Strauße. Die Straße ist jetzt zu steil für Asphalt. Wir quetschen uns auf rissigem Riffelbeton nach oben. Meine Erinnerungen verblassen schon leicht, aber ich meine mich zu erinnern, dass die Stachelschweine am Beginn des schlimmsten Steilstück zu Hause sind. Das dort aber noch längst nicht zu Ende ist.
Irgendwann ist es dann geschafft. Wir erreichen eine Art Rondell, in dem es links zu einem kleinen Hotel geht. Scharf links nach hinten führt der Weg weiter bergauf, über eine schmale, schmutzige Betonpiste hoch zur Aussichtsplattform El Jaral, von der aus wir heute nur Nebelsuppe fotografieren können. Dennoch ein erhebendes Gefühl, es bis hier oben geschafft zu haben.
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01:29:01 | 26.01.2016
Jan
Dolce Vita
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